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Spener, Philipp Jakob: Pia Desideria. Frankfurt (Main), 1676.

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allegirten/ sondern recht schliessen den heili-
gen Schrifften bevestiget werden. Auch
mag Jch wol leiden/ daß man Hymeneum
und Philetum mit Namen nenne/ und den
Zuhörern darmit bedeute/ welche es eigent-
lich seyen/ deren Wort wie der Krebs umb
sich frisset/ und vor wem sie sich hüten sollen.
Nur das wünsche Jch/ daß man es darbey
nicht bloß bewenden lasse/ sondern alles zur
Lebens-besserung einrichte/ ja mehr auff
diese reflectire/ als daß man die leute zum
spitzfindigen disputiren anzuführen sich be-
mühen wolte/ der Jch versichert bin/ daß Zu-
hörer/ so in den Haupt-lehren vom Gött-
lichen Ebenbild im Stand der Unschuld/
unserer verderbten Natur durch die Sünde
der ersten Eltern/ Göttlicher erlösung un-
sers JESU/ und daher fliessenden nutzbar-
keiten/ lebendigen Glauben und dessen ei-
genschafften/ unsers JEsu nachfolg/ sein
selbst-verleugnung/ Fleisch und Geistes-
kampff/ etc. gegründet/ weniger zum Pabst-
thumb tretten werden/ als die so in Streit-
schrifften auch die geübteste und berühmteste
sind.

Bey dem predigen muß es nicht bleiben/

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allegirten/ ſondern recht ſchlieſſen den heili-
gen Schrifften beveſtiget werden. Auch
mag Jch wol leiden/ daß man Hymeneum
und Philetum mit Namen nenne/ und den
Zuhoͤrern darmit bedeute/ welche es eigent-
lich ſeyen/ deren Wort wie der Krebs umb
ſich friſſet/ und vor wem ſie ſich huͤten ſollen.
Nur das wuͤnſche Jch/ daß man es darbey
nicht bloß bewenden laſſe/ ſondern alles zur
Lebens-beſſerung einrichte/ ja mehr auff
dieſe reflectire/ als daß man die leute zum
ſpitzfindigen diſputiren anzufuͤhren ſich be-
muͤhen wolte/ der Jch verſichert bin/ daß Zu-
hoͤrer/ ſo in den Haupt-lehren vom Goͤtt-
lichen Ebenbild im Stand der Unſchuld/
unſerer verderbten Natur durch die Suͤnde
der erſten Eltern/ Goͤttlicher erloͤſung un-
ſers JESU/ und daher flieſſenden nutzbar-
keiten/ lebendigen Glauben und deſſen ei-
genſchafften/ unſers JEſu nachfolg/ ſein
ſelbſt-verleugnung/ Fleiſch und Geiſtes-
kampff/ ꝛc. gegruͤndet/ weniger zum Pabſt-
thumb tretten werden/ als die ſo in Streit-
ſchrifften auch die geuͤbteſte und beruͤhmteſte
ſind.

Bey dem predigen muß es nicht bleiben/

ſon-
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[269/0295] allegirten/ ſondern recht ſchlieſſen den heili- gen Schrifften beveſtiget werden. Auch mag Jch wol leiden/ daß man Hymeneum und Philetum mit Namen nenne/ und den Zuhoͤrern darmit bedeute/ welche es eigent- lich ſeyen/ deren Wort wie der Krebs umb ſich friſſet/ und vor wem ſie ſich huͤten ſollen. Nur das wuͤnſche Jch/ daß man es darbey nicht bloß bewenden laſſe/ ſondern alles zur Lebens-beſſerung einrichte/ ja mehr auff dieſe reflectire/ als daß man die leute zum ſpitzfindigen diſputiren anzufuͤhren ſich be- muͤhen wolte/ der Jch verſichert bin/ daß Zu- hoͤrer/ ſo in den Haupt-lehren vom Goͤtt- lichen Ebenbild im Stand der Unſchuld/ unſerer verderbten Natur durch die Suͤnde der erſten Eltern/ Goͤttlicher erloͤſung un- ſers JESU/ und daher flieſſenden nutzbar- keiten/ lebendigen Glauben und deſſen ei- genſchafften/ unſers JEſu nachfolg/ ſein ſelbſt-verleugnung/ Fleiſch und Geiſtes- kampff/ ꝛc. gegruͤndet/ weniger zum Pabſt- thumb tretten werden/ als die ſo in Streit- ſchrifften auch die geuͤbteſte und beruͤhmteſte ſind. Bey dem predigen muß es nicht bleiben/ ſon- M 3

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Zitationshilfe: Spener, Philipp Jakob: Pia Desideria. Frankfurt (Main), 1676, S. 269. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/spener_piadesideria_1676/295>, abgerufen am 24.11.2024.