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Spener, Philipp Jakob: Pia Desideria. Frankfurt (Main), 1676.

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sie allenthalben/ man berücke sie listiglich;
Und gehet alles/ entweder auf eine Petitionen
perpetuam Principii,
oder auf einen Coccy-
smum
hinauß. Diese sinds/ die aller andern
versamlungen/ ohn der ihrigen/ Säume auf-
decken/ besonders der Luth. Schenckel blösen:
wie auß dem Amstelrodamischen Büchlein/
der wehrlosen Bekantnuß genant/ zu sehen.

7. Denen dann zu weisen/ hier sey der
Acker/ darauf der Feind zwischen dem guten
Weitzen Unkraut gesäet: ist ja freylich gut/
nach der Propheten im A. und der Aposteln
im N. T. Exempel/ die eigene Fehler ingenue
zu bekennen/ und selbst zu bestraffen: damit
die H. Mutter/ indem sie ihre Kinder schilt/
selbst ungescholten bleibe. (p. 69.)

8. Und/ wann dann schon Gott/ gar keine
Edomiter und Cananiter/ unserer zu spotten/
und streiten zu lehren/ übergelassen hätte:
wäre unserer selbst wegen freylich vonnö-
then/ allen und jeden Mitgliedern der Kir-
chen eine Erinnerung zu thun: und solte
Paulus in die Welt hinein dazu schreiben:
Euer Ruhm ist nicht fein/ etc. Das
sage ich euch zur Schande
. (p. 72.)

9. Welche Erinnerung nun so viel tieffer
eingehen wird/ wann der Kirchen Glie-

der
O 6

ſie allenthalben/ man beruͤcke ſie liſtiglich;
Und gehet alles/ entweder auf eine Petitionẽ
perpetuam Principii,
oder auf einen Coccy-
ſmum
hinauß. Dieſe ſinds/ die aller andern
verſamlungen/ ohn der ihrigen/ Saͤume auf-
decken/ beſonders der Luth. Schenckel bloͤſen:
wie auß dem Amſtelrodamiſchen Buͤchlein/
der wehrloſen Bekantnuß genant/ zu ſehen.

7. Denen dann zu weiſen/ hier ſey der
Acker/ darauf der Feind zwiſchen dem guten
Weitzen Unkraut geſaͤet: iſt ja freylich gut/
nach der Propheten im A. und der Apoſteln
im N. T. Exempel/ die eigene Fehler ingenuè
zu bekennen/ und ſelbſt zu beſtraffen: damit
die H. Mutter/ indem ſie ihre Kinder ſchilt/
ſelbſt ungeſcholten bleibe. (p. 69.)

8. Und/ wann dann ſchon Gott/ gar keine
Edomiter und Cananiter/ unſeꝛer zu ſpotten/
und ſtreiten zu lehren/ uͤbergelaſſen haͤtte:
waͤre unſerer ſelbſt wegen freylich vonnoͤ-
then/ allen und jeden Mitgliedern der Kir-
chen eine Erinnerung zu thun: und ſolte
Paulus in die Welt hinein dazu ſchreiben:
Euer Ruhm iſt nicht fein/ ꝛc. Das
ſage ich euch zur Schande
. (p. 72.)

9. Welche Erinnerung nun ſo viel tieffer
eingehen wird/ wann der Kirchen Glie-

der
O 6
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[323/0349] ſie allenthalben/ man beruͤcke ſie liſtiglich; Und gehet alles/ entweder auf eine Petitionẽ perpetuam Principii, oder auf einen Coccy- ſmum hinauß. Dieſe ſinds/ die aller andern verſamlungen/ ohn der ihrigen/ Saͤume auf- decken/ beſonders der Luth. Schenckel bloͤſen: wie auß dem Amſtelrodamiſchen Buͤchlein/ der wehrloſen Bekantnuß genant/ zu ſehen. 7. Denen dann zu weiſen/ hier ſey der Acker/ darauf der Feind zwiſchen dem guten Weitzen Unkraut geſaͤet: iſt ja freylich gut/ nach der Propheten im A. und der Apoſteln im N. T. Exempel/ die eigene Fehler ingenuè zu bekennen/ und ſelbſt zu beſtraffen: damit die H. Mutter/ indem ſie ihre Kinder ſchilt/ ſelbſt ungeſcholten bleibe. (p. 69.) 8. Und/ wann dann ſchon Gott/ gar keine Edomiter und Cananiter/ unſeꝛer zu ſpotten/ und ſtreiten zu lehren/ uͤbergelaſſen haͤtte: waͤre unſerer ſelbſt wegen freylich vonnoͤ- then/ allen und jeden Mitgliedern der Kir- chen eine Erinnerung zu thun: und ſolte Paulus in die Welt hinein dazu ſchreiben: Euer Ruhm iſt nicht fein/ ꝛc. Das ſage ich euch zur Schande. (p. 72.) 9. Welche Erinnerung nun ſo viel tieffer eingehen wird/ wann der Kirchen Glie- der O 6

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Zitationshilfe: Spener, Philipp Jakob: Pia Desideria. Frankfurt (Main), 1676, S. 323. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/spener_piadesideria_1676/349>, abgerufen am 24.11.2024.