Sperander [i. e. Gladov, Friedrich]: Sorgfältiger Negotiant und Wechßler. Leipzig, 1706.grosser Einbruch geschehen/ so wohl mit Absetzen von Müntzen/ als Einfälle über Gold/ Silber/ Gelder/ und310. Gold u. Silber Gel- der u. deren Cours deren Cours Anno 1688. ES wird geklaget über Mangel an Gelde/ und die Müntzer/ auch Nun ist des Jndianischen Silbers zu Hamburg/ Amsterdam/ zu P 2
groſſer Einbruch geſchehen/ ſo wohl mit Abſetzen von Muͤntzen/ als Einfaͤlle uͤber Gold/ Silber/ Gelder/ und310. Gold u. Silbeꝛ Gel- der u. deren Cours deren Cours Anno 1688. ES wird geklaget uͤber Mangel an Gelde/ und die Muͤntzer/ auch Nun iſt des Jndianiſchen Silbers zu Hamburg/ Amſterdam/ zu P 2
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0127" n="115"/> groſſer Einbruch geſchehen/ ſo wohl mit Abſetzen von Muͤntzen/ als<lb/> auch mit Machung ſchlechterer Muͤntzen auffhecken Muͤntzen da ſich<lb/> dann manche Kauffleute nur allzuſehre darbey <hi rendition="#aq">Interesſi</hi>ret haben<lb/> moͤgen/ und zimlich Reichthum darbey erſchnapt haben/ manchen<lb/> auch ziemliche Poſten von der Obrigkeit hinweggenommen worden.<lb/> Mit dieſen <hi rendition="#aq">continuiren</hi>den verderblichen Krieg aber/ da Regenten<lb/> des Geldes in <hi rendition="#aq">abondans</hi> gebrauchen iſt auch wohl ge<hi rendition="#aq">reſolvi</hi>ret wor-<lb/> den geringhaltigere Muͤntzen ſchlagen zu laſſen/ und die alten Sor-<lb/> ten zuerhoͤhen/ ſo auch nicht beſſer werden wird/ es werde dann im<lb/> Noͤmiſchen Reich ein Friede/ da nebenſt andern Unordnungen und<lb/> Zerruͤttungen den ſchlechten Muͤntzen auch abgeholffen werden moͤch-<lb/> te/ wer ſo dann das Gluͤck hat ſich bey Zeit der ſchlimmen Sorten<lb/> zu entlaſten/ und gut Geld darvor durch Wechſel/ Waaren oder an-<lb/> dere zulaͤßige <hi rendition="#aq">Manier</hi> anzuſchaffen/ der kan ſich vor Verluſt bewah-<lb/> ren/ da er ſonſt wanns Geld abgewuͤrdiget wird/ wohl um die Helff-<lb/> te aͤrmer werden koͤnte/ vor ſo viel er ſolches abgewuͤrdigten Geldes<lb/> haben moͤchte.</p> </div><lb/> <div n="1"> <head><hi rendition="#b">Einfaͤlle uͤber Gold/ Silber/ Gelder/ und</hi><note place="right">310. Gold u.<lb/> Silbeꝛ Gel-<lb/> der u. deren<lb/><hi rendition="#aq">Cours</hi></note><lb/><hi rendition="#b">deren</hi><hi rendition="#aq">Cours Anno</hi> 1688.</head><lb/> <p><hi rendition="#in">E</hi>S wird geklaget uͤber Mangel an Gelde/ und die Muͤntzer/ auch<lb/> andere im Silber Arbeitende klagen uͤber Mangel an Silber.</p><lb/> <p>Nun iſt des Jndianiſchen Silbers zu Hamburg/ Amſterdam/<lb/> Londen und Genoua immer ziemlicher Vorrath: An Kupffer iſt zum<lb/> Zuſatz auch kein Mangel/ und iſt zuverwundern wo die groſſe Qvan-<lb/> titet Silber und Gold ſo aus Jndien und <hi rendition="#aq">Guinea</hi> gebracht wird blei-<lb/> be/ dann um ſo viel als daraus gebracht wird nimmt Europa doch<lb/> jaͤhrlich zu/ ſo etliche Millionen belaufft/ unbedacht/ was hin und<lb/> wieder in Europa ſelbſt aus denen <hi rendition="#aq">Fodi</hi>nen oder Bergwercken gezo-<lb/> gen wird/ welches auch nicht ein geringes/ demnach ſolte man mei-<lb/> nen es muͤſte in Europa kein Mangel an Gelde ſeyn/ ja wohl Uber-<lb/> fluß; allein es liegt mancher Wegen mit Hauffen ſtock ſtille ohne nuͤtz-<lb/> liches zu wuͤrcken oder auszurichten/ abſonderlich in denen Stifftern/<lb/> Kloͤſtern/ <hi rendition="#aq">Jeſui</hi>ten <hi rendition="#aq">Collegiis,</hi> Loretto/ Cenſtochowa und mehr ander<lb/> vor heilig gehaltene Oerter/ in die <hi rendition="#aq">Monti de Pieta</hi> zu Rom/ bey ei-<lb/> nigen Potentaten ins geheim/ zu Rom in der Engelsburg/ in die <hi rendition="#aq">Banchi</hi><lb/> <fw place="bottom" type="sig">P 2</fw><fw place="bottom" type="catch">zu</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [115/0127]
groſſer Einbruch geſchehen/ ſo wohl mit Abſetzen von Muͤntzen/ als
auch mit Machung ſchlechterer Muͤntzen auffhecken Muͤntzen da ſich
dann manche Kauffleute nur allzuſehre darbey Interesſiret haben
moͤgen/ und zimlich Reichthum darbey erſchnapt haben/ manchen
auch ziemliche Poſten von der Obrigkeit hinweggenommen worden.
Mit dieſen continuirenden verderblichen Krieg aber/ da Regenten
des Geldes in abondans gebrauchen iſt auch wohl gereſolviret wor-
den geringhaltigere Muͤntzen ſchlagen zu laſſen/ und die alten Sor-
ten zuerhoͤhen/ ſo auch nicht beſſer werden wird/ es werde dann im
Noͤmiſchen Reich ein Friede/ da nebenſt andern Unordnungen und
Zerruͤttungen den ſchlechten Muͤntzen auch abgeholffen werden moͤch-
te/ wer ſo dann das Gluͤck hat ſich bey Zeit der ſchlimmen Sorten
zu entlaſten/ und gut Geld darvor durch Wechſel/ Waaren oder an-
dere zulaͤßige Manier anzuſchaffen/ der kan ſich vor Verluſt bewah-
ren/ da er ſonſt wanns Geld abgewuͤrdiget wird/ wohl um die Helff-
te aͤrmer werden koͤnte/ vor ſo viel er ſolches abgewuͤrdigten Geldes
haben moͤchte.
Einfaͤlle uͤber Gold/ Silber/ Gelder/ und
deren Cours Anno 1688.
ES wird geklaget uͤber Mangel an Gelde/ und die Muͤntzer/ auch
andere im Silber Arbeitende klagen uͤber Mangel an Silber.
Nun iſt des Jndianiſchen Silbers zu Hamburg/ Amſterdam/
Londen und Genoua immer ziemlicher Vorrath: An Kupffer iſt zum
Zuſatz auch kein Mangel/ und iſt zuverwundern wo die groſſe Qvan-
titet Silber und Gold ſo aus Jndien und Guinea gebracht wird blei-
be/ dann um ſo viel als daraus gebracht wird nimmt Europa doch
jaͤhrlich zu/ ſo etliche Millionen belaufft/ unbedacht/ was hin und
wieder in Europa ſelbſt aus denen Fodinen oder Bergwercken gezo-
gen wird/ welches auch nicht ein geringes/ demnach ſolte man mei-
nen es muͤſte in Europa kein Mangel an Gelde ſeyn/ ja wohl Uber-
fluß; allein es liegt mancher Wegen mit Hauffen ſtock ſtille ohne nuͤtz-
liches zu wuͤrcken oder auszurichten/ abſonderlich in denen Stifftern/
Kloͤſtern/ Jeſuiten Collegiis, Loretto/ Cenſtochowa und mehr ander
vor heilig gehaltene Oerter/ in die Monti de Pieta zu Rom/ bey ei-
nigen Potentaten ins geheim/ zu Rom in der Engelsburg/ in die Banchi
zu
P 2
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |