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Sperander [i. e. Gladov, Friedrich]: Sorgfältiger Negotiant und Wechßler. Leipzig, 1706.

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den/ der Trahent habe nun die Valuta gewechselt oder bar empfangen/
oder gar nicht/ so hilfft da nichts vor; darum wie gedacht/ wurde im
Gebrauch gebracht daß keiner Wechselbrieffe fourniren solte/ er habe
15. Valuta vor
hero
dan die Valuta zuvor empfangen/ so musten sich die Wechsler dar-
nach richten/ beyderseits ihre Sachen darnach anlegen/ zumal wan
16. e. n. n. p.fast gestellet/ und der Trassirer weis/ daß ihme die e. n. n. p. nichts
helffen mag.

17. Wechsels-
brieffs Krafft

Der Wechselbriess ist ein würcklicher Befehl des Trassirers an
den Acceptanten/ welcher strictissime und praecise muß vollzogen
werden/ weil darunter sonderlich der Kauffleute Credit, Respect
Nutz und Schaden versirt; nun gibt keiner einigen Befehl/ er muß
dan erhebliche Ursachen haben. Was macht nun die erhebliche Ur-
sachen im Wechselbrieff? anders nichts als das Geld so empfangen
18. was den
Wechsel mache
worden oder dessen Werth/ ist dan das Geld oder dessen Waare die
Ursache des Befehls im Wechselbrieff/ so muß solches auch erlegt
und richtig sein/ ohnedeme wäre es kein Wechsel/ kein Befehl/ und
kein würcklich geschlossen und ins Werck gerichteter Handel.

19. Jn wech-
seln ist Geld
die Waare
20. Geld was
es in Waaren

Jn wechseln ist das Geld gleichsam die Waare/ warum ge-
handelt wird/ dann der Preiß wird gemacht an dem Gelde in loco
gegen das Geld anderwärts/ das ist Geld gegen Geld. Jn Waa-
ren aber ist das Geld dasjenige so die Waare würdiget/ und densel-
ben den Preiß stellet: Nun kennet zwar ein ieder Bauer Geld/ in
deme er solches löset vor seine zu Marck gebrachte Victualien etc. auch
andere Leute mehr kennens aus ihrer Losung/ Einnahme und Aus-
gabe/ verliehren aber wohl ehe an dem Gelde wan sie geringhalti-
ges einnehmen/ weder daß sie daran gewinnen solten/ ist also Geld
21. Geld auff
Geld
22. Geld bey
Waaren am
nützlichsten
nicht iedermans Waare/ es kan auff Geld mit Gelde so nicht gewon-
nen werden/ wie auff Waare; und deswegen erfordert der Wech-
sel eine praecisität und kurtzen entscheid. Bey Waaren Einkauff
und Verkauff wird das Geld am nutzbahresten angeleget/ und dar-
um wird darbey in Zahlung keine solche Praecisheit erfodert.

23. Geld bey
Wechseln

Mit Wechseln aber an Gelde zu gewinnen/ ists eines Theils:
Die Zeit. anders Theils/ daß andrer Orte oder Länder die Gel-
der differentes Valors und Halts.

24. Zeit bey
Wechfeln

Die Zeit betreffend: so ist/ wann dato primo April Curtius zu
Nürnberg 1000. Reichsthaler auff Wechsel nacher Breßlau gebe/
empfienge sie primo May erst zu Breßlau/ daß laufft einen gantzen

Monat

den/ der Trahent habe nun die Valuta gewechſelt oder bar empfangen/
oder gar nicht/ ſo hilfft da nichts vor; darum wie gedacht/ wurde im
Gebrauch gebracht daß keiner Wechſelbrieffe fourniren ſolte/ er habe
15. Valuta vor
hero
dan die Valuta zuvor empfangen/ ſo muſten ſich die Wechsler dar-
nach richten/ beyderſeits ihre Sachen darnach anlegen/ zumal wan
16. e. n. n. p.faſt geſtellet/ und der Trasſirer weis/ daß ihme die e. n. n. p. nichts
helffen mag.

17. Wechſels-
brieffs Krafft

Der Wechſelbrieſſ iſt ein wuͤrcklicher Befehl des Trasſirers an
den Acceptanten/ welcher ſtrictiſſime und præciſe muß vollzogen
werden/ weil darunter ſonderlich der Kauffleute Credit, Reſpect
Nutz und Schaden verſirt; nun gibt keiner einigen Befehl/ er muß
dan erhebliche Urſachen haben. Was macht nun die erhebliche Ur-
ſachen im Wechſelbrieff? anders nichts als das Geld ſo empfangen
18. was den
Wechſel mache
worden oder deſſen Werth/ iſt dan das Geld oder deſſen Waare die
Urſache des Befehls im Wechſelbrieff/ ſo muß ſolches auch erlegt
und richtig ſein/ ohnedeme waͤre es kein Wechſel/ kein Befehl/ und
kein wuͤrcklich geſchloſſen und ins Werck gerichteter Handel.

19. Jn wech-
ſeln iſt Geld
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Jn wechſeln iſt das Geld gleichſam die Waare/ warum ge-
handelt wird/ dann der Preiß wird gemacht an dem Gelde in loco
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ren aber iſt das Geld dasjenige ſo die Waare wuͤrdiget/ und denſel-
ben den Preiß ſtellet: Nun kennet zwar ein ieder Bauer Geld/ in
deme er ſolches loͤſet vor ſeine zu Marck gebrachte Victualien ꝛc. auch
andere Leute mehr kennens aus ihrer Loſung/ Einnahme und Aus-
gabe/ verliehren aber wohl ehe an dem Gelde wan ſie geringhalti-
ges einnehmen/ weder daß ſie daran gewinnen ſolten/ iſt alſo Geld
21. Geld auff
Geld
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Waaren am
nuͤtzlichſten
nicht iedermans Waare/ es kan auff Geld mit Gelde ſo nicht gewon-
nen werden/ wie auff Waare; und deswegen erfordert der Wech-
ſel eine præciſitaͤt und kurtzen entſcheid. Bey Waaren Einkauff
und Verkauff wird das Geld am nutzbahreſten angeleget/ und dar-
um wird darbey in Zahlung keine ſolche Præcisheit erfodert.

23. Geld bey
Wechſeln

Mit Wechſeln aber an Gelde zu gewinnen/ iſts eines Theils:
Die Zeit. anders Theils/ daß andrer Orte oder Laͤnder die Gel-
der differentes Valors und Halts.

24. Zeit bey
Wechfeln

Die Zeit betreffend: ſo iſt/ wann dato primo April Curtius zu
Nuͤrnberg 1000. Reichsthaler auff Wechſel nacher Breßlau gebe/
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[6/0018] den/ der Trahent habe nun die Valuta gewechſelt oder bar empfangen/ oder gar nicht/ ſo hilfft da nichts vor; darum wie gedacht/ wurde im Gebrauch gebracht daß keiner Wechſelbrieffe fourniren ſolte/ er habe dan die Valuta zuvor empfangen/ ſo muſten ſich die Wechsler dar- nach richten/ beyderſeits ihre Sachen darnach anlegen/ zumal wan faſt geſtellet/ und der Trasſirer weis/ daß ihme die e. n. n. p. nichts helffen mag. 15. Valuta vor hero 16. e. n. n. p. Der Wechſelbrieſſ iſt ein wuͤrcklicher Befehl des Trasſirers an den Acceptanten/ welcher ſtrictiſſime und præciſe muß vollzogen werden/ weil darunter ſonderlich der Kauffleute Credit, Reſpect Nutz und Schaden verſirt; nun gibt keiner einigen Befehl/ er muß dan erhebliche Urſachen haben. Was macht nun die erhebliche Ur- ſachen im Wechſelbrieff? anders nichts als das Geld ſo empfangen worden oder deſſen Werth/ iſt dan das Geld oder deſſen Waare die Urſache des Befehls im Wechſelbrieff/ ſo muß ſolches auch erlegt und richtig ſein/ ohnedeme waͤre es kein Wechſel/ kein Befehl/ und kein wuͤrcklich geſchloſſen und ins Werck gerichteter Handel. 18. was den Wechſel mache Jn wechſeln iſt das Geld gleichſam die Waare/ warum ge- handelt wird/ dann der Preiß wird gemacht an dem Gelde in loco gegen das Geld anderwaͤrts/ das iſt Geld gegen Geld. Jn Waa- ren aber iſt das Geld dasjenige ſo die Waare wuͤrdiget/ und denſel- ben den Preiß ſtellet: Nun kennet zwar ein ieder Bauer Geld/ in deme er ſolches loͤſet vor ſeine zu Marck gebrachte Victualien ꝛc. auch andere Leute mehr kennens aus ihrer Loſung/ Einnahme und Aus- gabe/ verliehren aber wohl ehe an dem Gelde wan ſie geringhalti- ges einnehmen/ weder daß ſie daran gewinnen ſolten/ iſt alſo Geld nicht iedermans Waare/ es kan auff Geld mit Gelde ſo nicht gewon- nen werden/ wie auff Waare; und deswegen erfordert der Wech- ſel eine præciſitaͤt und kurtzen entſcheid. Bey Waaren Einkauff und Verkauff wird das Geld am nutzbahreſten angeleget/ und dar- um wird darbey in Zahlung keine ſolche Præcisheit erfodert. 21. Geld auff Geld 22. Geld bey Waaren am nuͤtzlichſten Mit Wechſeln aber an Gelde zu gewinnen/ iſts eines Theils: Die Zeit. anders Theils/ daß andrer Orte oder Laͤnder die Gel- der differentes Valors und Halts. Die Zeit betreffend: ſo iſt/ wann dato primo April Curtius zu Nuͤrnberg 1000. Reichsthaler auff Wechſel nacher Breßlau gebe/ empfienge ſie primo May erſt zu Breßlau/ daß laufft einen gantzen Monat

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Zitationshilfe: Sperander [i. e. Gladov, Friedrich]: Sorgfältiger Negotiant und Wechßler. Leipzig, 1706, S. 6. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sperander_negotiant_1706/18>, abgerufen am 21.11.2024.