Sperander [i. e. Gladov, Friedrich]: Sorgfältiger Negotiant und Wechßler. Leipzig, 1706.nen darinnen concurriren/ da hingegen rechte Wechselbrieffe aller- pens. nach accept. in der Meß Jn Meß-Zeiten/ so bald die Acceptation geschehen/ wollen ei- tanten por- sichtigkeit Nun möchte einer einwenden/ daß beyde/ so wohl der Fallit, verfal-
nen darinnen concurriren/ da hingegen rechte Wechſelbrieffe aller- penſ. nach accept. in der Meß Jn Meß-Zeiten/ ſo bald die Acceptation geſchehen/ wollen ei- tanten por- ſichtigkeit Nun moͤchte einer einwenden/ daß beyde/ ſo wohl der Fallit, verfal-
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0052" n="40"/> nen darinnen <hi rendition="#aq">concurri</hi>ren/ da hingegen rechte Wechſelbrieffe aller-<lb/> dings 4. Perſonen und zwey Oeter erfodern/ iedoch verrichten offter-<lb/> mals obgemeldte Wechſelbrieffe das <hi rendition="#aq">officium</hi> oder Amt eines Wech-<lb/> ſelbrieffs recht/ wann ſie nemlich von andere Orte <hi rendition="#aq">per</hi> Wechſel ein-<lb/> gezogen werden. Kan alſo der <hi rendition="#aq">Depoſitarius</hi> auff gewiſſe Zeit vermit-<lb/> telſt ſolcher Wechſelbrieffe ſeines Geldes wieder habhafft werden/<lb/><hi rendition="#aq">Intereſſe</hi> ziehen/ und darbey geſicherter ſich halten/ als bey einer bloſ-<lb/> ſen <hi rendition="#aq">Obligation,</hi> dann eine bloſſe <hi rendition="#aq">Obligation</hi> kan andrer Orte nicht<lb/> eingezogen werden/ hier aber kan man ſich ſeines Geldes durch ſol-<lb/> ches Einziehen auch zwiſchen der Zeit wieder bemaͤchtigen/ und bey<lb/><note place="left">181. <hi rendition="#aq">Cau-<lb/> tion arreſt</hi></note>Mangel Zahlung kan der <hi rendition="#aq">Depoſitarins,</hi> (alſo es eine <hi rendition="#aq">Specie</hi> von<lb/> Wechſelbrieff) ehe auff <hi rendition="#aq">Caution</hi> und <hi rendition="#aq">Arreſt</hi> bringen/ weder auff eine<lb/><hi rendition="#aq">Obliga</hi>t<hi rendition="#aq">ion</hi> beſchehen mag.</p><lb/> <note place="left">182. <hi rendition="#aq">com-<lb/> penſ.</hi> nach<lb/><hi rendition="#aq">accept.</hi> in<lb/> der Meß</note> <p>Jn Meß-Zeiten/ ſo bald die <hi rendition="#aq">Acceptation</hi> geſchehen/ wollen ei-<lb/> nige <hi rendition="#aq">ſuſtini</hi>ren und behaupten/ daß die <hi rendition="#aq">Compenſation</hi> eines ge<hi rendition="#aq">ac-<lb/> ceptir</hi>ten Wechſelbrieffes gegen den andern unwiderſprechlich gantz<lb/> guͤltig und richtig: Andere aber ſeynd der Meynung/ daß vor Anfang<lb/> der <hi rendition="#aq">riscontri</hi> keine <hi rendition="#aq">Compenſation</hi> noch Zahlung ſtatt habe/ dann es<lb/> ſey zu <hi rendition="#aq">conſideri</hi>ren/ daß die Zahlungen in Marck und Meß-Zeiten<lb/> wohl 6. <hi rendition="#aq">à</hi> 7. Tage nach der <hi rendition="#aq">Acceptation</hi> erſt erfolgen/ in welcher<lb/> Zeit noch mancherley Veraͤnderungen von andre Orte einlauffen/<lb/> des Orts ſelbſt auch vorgehen koͤnnen/ wann dann ein <hi rendition="#aq">Falliment</hi> vor<lb/> Anfang der <hi rendition="#aq">riscontri</hi> in Marck oder Meß ausbricht/ ſolten beyder-<lb/> ſeits ge<hi rendition="#aq">acceptir</hi>te und einander gegenuͤber geſetzte Parteyen <hi rendition="#aq">compen-</hi><lb/> ſirt/ und kraͤfftig gezahlet ſeyn? Da wuͤrde mancher deme es betref-<lb/> fe nein darzu ſagen; wann demnach das <hi rendition="#aq">Falliment</hi> wehrender <hi rendition="#aq">riscon-<lb/> tri</hi> und Zahlungen ausbricht/ moͤchte die <hi rendition="#aq">Compenſation</hi> richtige Zah-<lb/> lung ſeyn und bleiben.</p><lb/> <note place="left">183. <hi rendition="#aq">Accep-<lb/> tan</hi>ten por-<lb/> ſichtigkeit</note> <p>Nun moͤchte einer einwenden/ daß beyde/ ſo wohl der <hi rendition="#aq">Fallit,</hi><lb/> als gut gebliebene vermittelſt ihrer <hi rendition="#aq">Acceptation</hi> ſich verbuͤndlich ge-<lb/> macht/ ſo nun des <hi rendition="#aq">Falli</hi>tten <hi rendition="#aq">Creditores</hi> zufuͤhren/ und wolten den<lb/> gut gebliebenen <hi rendition="#aq">Acceptan</hi>ten zur Zahlung zwingen; iſt ſeine Aus-<lb/> flucht/ er habe einen <hi rendition="#aq">Solvendo accepti</hi>ret/ ſey aber denn nunmehro<lb/> ge<hi rendition="#aq">banqueroutir</hi>ten zu zahlen nicht ſchuldig/ dann es keine gute Zah-<lb/> lung waͤre; die <hi rendition="#aq">Creditores replici</hi>ren/ wann es an ſie beſchehe/ ſey es<lb/> an gute Leute bezahlet/ ſo antwortet er/ wann er ihnen was ſchuldig/<lb/> wolle er ſie zahlen: Sie/ des <hi rendition="#aq">Falli</hi>ten <hi rendition="#aq">Effect</hi>en waͤren den <hi rendition="#aq">Credito</hi>ren<lb/> <fw place="bottom" type="catch">verfal-</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [40/0052]
nen darinnen concurriren/ da hingegen rechte Wechſelbrieffe aller-
dings 4. Perſonen und zwey Oeter erfodern/ iedoch verrichten offter-
mals obgemeldte Wechſelbrieffe das officium oder Amt eines Wech-
ſelbrieffs recht/ wann ſie nemlich von andere Orte per Wechſel ein-
gezogen werden. Kan alſo der Depoſitarius auff gewiſſe Zeit vermit-
telſt ſolcher Wechſelbrieffe ſeines Geldes wieder habhafft werden/
Intereſſe ziehen/ und darbey geſicherter ſich halten/ als bey einer bloſ-
ſen Obligation, dann eine bloſſe Obligation kan andrer Orte nicht
eingezogen werden/ hier aber kan man ſich ſeines Geldes durch ſol-
ches Einziehen auch zwiſchen der Zeit wieder bemaͤchtigen/ und bey
Mangel Zahlung kan der Depoſitarins, (alſo es eine Specie von
Wechſelbrieff) ehe auff Caution und Arreſt bringen/ weder auff eine
Obligation beſchehen mag.
181. Cau-
tion arreſt
Jn Meß-Zeiten/ ſo bald die Acceptation geſchehen/ wollen ei-
nige ſuſtiniren und behaupten/ daß die Compenſation eines geac-
ceptirten Wechſelbrieffes gegen den andern unwiderſprechlich gantz
guͤltig und richtig: Andere aber ſeynd der Meynung/ daß vor Anfang
der riscontri keine Compenſation noch Zahlung ſtatt habe/ dann es
ſey zu conſideriren/ daß die Zahlungen in Marck und Meß-Zeiten
wohl 6. à 7. Tage nach der Acceptation erſt erfolgen/ in welcher
Zeit noch mancherley Veraͤnderungen von andre Orte einlauffen/
des Orts ſelbſt auch vorgehen koͤnnen/ wann dann ein Falliment vor
Anfang der riscontri in Marck oder Meß ausbricht/ ſolten beyder-
ſeits geacceptirte und einander gegenuͤber geſetzte Parteyen compen-
ſirt/ und kraͤfftig gezahlet ſeyn? Da wuͤrde mancher deme es betref-
fe nein darzu ſagen; wann demnach das Falliment wehrender riscon-
tri und Zahlungen ausbricht/ moͤchte die Compenſation richtige Zah-
lung ſeyn und bleiben.
Nun moͤchte einer einwenden/ daß beyde/ ſo wohl der Fallit,
als gut gebliebene vermittelſt ihrer Acceptation ſich verbuͤndlich ge-
macht/ ſo nun des Fallitten Creditores zufuͤhren/ und wolten den
gut gebliebenen Acceptanten zur Zahlung zwingen; iſt ſeine Aus-
flucht/ er habe einen Solvendo acceptiret/ ſey aber denn nunmehro
gebanqueroutirten zu zahlen nicht ſchuldig/ dann es keine gute Zah-
lung waͤre; die Creditores repliciren/ wann es an ſie beſchehe/ ſey es
an gute Leute bezahlet/ ſo antwortet er/ wann er ihnen was ſchuldig/
wolle er ſie zahlen: Sie/ des Falliten Effecten waͤren den Creditoren
verfal-
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