Sperander [i. e. Gladov, Friedrich]: Sorgfältiger Negotiant und Wechßler. Leipzig, 1706.es nicht approbiret/ so bleibets vor seine eigene Rechnung/ und sagt Pinto in Franckfurter Herbstmesse hat unterschiedliche Partey- Ein anders. Ficquiere von Lion hat auf Dunaii nacher Antwerpen trassiret Wie also aus obige beyde letztere Casus zuersehen/ hat da Julio remittirt an Caesar mit Ordre Caesar solle es wieder an- der-
es nicht approbiret/ ſo bleibets vor ſeine eigene Rechnung/ und ſagt Pinto in Franckfurter Herbſtmeſſe hat unterſchiedliche Partey- Ein anders. Ficquiere von Lion hat auf Dunaii nacher Antwerpen traſſiret Wie alſo aus obige beyde letztere Caſus zuerſehen/ hat da Julio remittirt an Cæſar mit Ordre Cæſar ſolle es wieder an- der-
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0058" n="46"/> es nicht <hi rendition="#aq">approbi</hi>ret/ ſo bleibets vor ſeine eigene Rechnung/ und ſagt<lb/> der Jtaliaͤner/ <hi rendition="#aq">chi paſſa Commisſion, perde provigion,</hi> der Hol-<lb/> laͤnder ſagt zwar ſprichworts weiſe/ <hi rendition="#aq">Volg Ordre en doet quaet,</hi> al-<lb/> lein wann der ſo <hi rendition="#aq">Commisſion</hi> bedienet ſiehet/ daß ſeinen Principal<lb/> mit Ordre folgen/ Schaden thun kan/ und es doch <hi rendition="#aq">effectui</hi>ret/ nur<lb/> um die <hi rendition="#aq">Provigion</hi> zu verdienen/ ſo handelt er nicht auffrichtig noch<lb/> treulich/ wohl aber wann er es unterlaͤſſet.</p><lb/> <p><hi rendition="#aq">Pinto</hi> in Franckfurter Herbſtmeſſe hat unterſchiedliche Partey-<lb/> en nacher Lion vor ſeine <hi rendition="#aq">Correſponden</hi>ten abzugeben/ vom <hi rendition="#aq">Pompeio</hi><lb/> aber hat er Ordre <hi rendition="#aq">à</hi> 74. Kreutzer ſeinen <hi rendition="#aq">avanzo</hi> zu <hi rendition="#aq">diſponi</hi>ren/ nun<lb/> wurde der Wechſels-<hi rendition="#aq">Conto</hi> zu 75. geſtellet/ wie wohl wenigſtens zu<lb/> ſolchen Preiß gewechſelt worden/ ſondern meiſt 75. 3. viertel auch zu<lb/> 76. wird an <hi rendition="#aq">Pinto</hi> zu ſolchen Preiß unterſchiedliche Partheyen ge-<lb/> wechſelt/ und ſeinen <hi rendition="#aq">Correſponden</hi>ten angezeichnet/ darunter <hi rendition="#aq">Pom-<lb/> peio,</hi> der will aber darmit nicht zu frieden ſeyn/ ſondern <hi rendition="#aq">prætendi-</hi><lb/> ret wenigſtens zu den Preiß wieder <hi rendition="#aq">Conto</hi> geſtelt: <hi rendition="#aq">Pinto</hi> wendet vor<lb/><note place="left">196. Wech-<lb/> ſel nach ge-<lb/> ſtelten <hi rendition="#aq">Con-<lb/> to</hi></note>und erweiſet/ daß insgemein und mehrentheil hoͤher als der <hi rendition="#aq">Conto</hi><lb/> geſtellet/ gewechſelt worden iſt/ und obgleich anfangs/ ehe noch<lb/> ſonderlichs auff Lion gewechſelt waͤre/ der <hi rendition="#aq">Conto</hi> auff 75. geſtellet<lb/> wurde/ veraͤndert ſichs doch hernacher bald/ in deme er wenig Brieſ-<lb/> fe/ und viel <hi rendition="#aq">diſponitori</hi> auff <hi rendition="#aq">dito</hi> Lion ſich ereigneten/ muß alſo <hi rendition="#aq">Pom-<lb/> pejo</hi> mit dem gemeinen <hi rendition="#aq">Cours</hi> ſich befriedigen laſſen/ er wolle dann<lb/> auff den <hi rendition="#aq">rigor</hi> des gegebenen <hi rendition="#aq">Limito</hi> beſtehen/ und daß <hi rendition="#aq">Pinto</hi> ſolchen<lb/> habe folgen ſollen/ oder die Parthey unterlaſſen/ auff ſolche Weiſe<lb/> wuͤchſe den <hi rendition="#aq">Pinto</hi> der Schaden zu.</p><lb/> <p> <hi rendition="#et">Ein anders.</hi> </p><lb/> <p><hi rendition="#aq">Ficquiere</hi> von <hi rendition="#aq">Lion</hi> hat auf <hi rendition="#aq">Dunaii</hi> nacher Antwerpen <hi rendition="#aq">traſſi</hi>ret<lb/> mit Ordre ſich <hi rendition="#aq">per</hi> Venedig zu Valiren/ nacher Venedig aber iſt<lb/> kein Geldt als zu ſchaͤdlichen Preiß/ alſo daß er des <hi rendition="#aq">Ficquiere Limi-<lb/> to</hi> nicht erreichen kan/ nach dem Vorſchuß zuthun Gelegenheit hat/ ſo<lb/> mag er ſich wohl wiederum zu ruͤck auf <hi rendition="#aq">Lion Vali</hi>ren/ oder den Preiß<lb/> nacher Venedig ſo gut moͤglich bedingen/ darmit muß ſo dann <hi rendition="#aq">Ficqui-<lb/> ere</hi> zu frieden ſeyn/ dann unmoͤgliche Dinge ſich nicht zwingen<lb/> laſſen.</p><lb/> <p>Wie alſo aus obige beyde letztere <hi rendition="#aq">Caſus</hi> zuerſehen/ hat da<lb/> Ordre nicht wohl gefolget werden koͤnnen.</p><lb/> <p><hi rendition="#aq">Julio remitti</hi>rt an <hi rendition="#aq">Cæſar</hi> mit Ordre <hi rendition="#aq">Cæſar</hi> ſolle es wieder an-<lb/> <fw place="bottom" type="catch">der-</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [46/0058]
es nicht approbiret/ ſo bleibets vor ſeine eigene Rechnung/ und ſagt
der Jtaliaͤner/ chi paſſa Commisſion, perde provigion, der Hol-
laͤnder ſagt zwar ſprichworts weiſe/ Volg Ordre en doet quaet, al-
lein wann der ſo Commisſion bedienet ſiehet/ daß ſeinen Principal
mit Ordre folgen/ Schaden thun kan/ und es doch effectuiret/ nur
um die Provigion zu verdienen/ ſo handelt er nicht auffrichtig noch
treulich/ wohl aber wann er es unterlaͤſſet.
Pinto in Franckfurter Herbſtmeſſe hat unterſchiedliche Partey-
en nacher Lion vor ſeine Correſpondenten abzugeben/ vom Pompeio
aber hat er Ordre à 74. Kreutzer ſeinen avanzo zu diſponiren/ nun
wurde der Wechſels-Conto zu 75. geſtellet/ wie wohl wenigſtens zu
ſolchen Preiß gewechſelt worden/ ſondern meiſt 75. 3. viertel auch zu
76. wird an Pinto zu ſolchen Preiß unterſchiedliche Partheyen ge-
wechſelt/ und ſeinen Correſpondenten angezeichnet/ darunter Pom-
peio, der will aber darmit nicht zu frieden ſeyn/ ſondern prætendi-
ret wenigſtens zu den Preiß wieder Conto geſtelt: Pinto wendet vor
und erweiſet/ daß insgemein und mehrentheil hoͤher als der Conto
geſtellet/ gewechſelt worden iſt/ und obgleich anfangs/ ehe noch
ſonderlichs auff Lion gewechſelt waͤre/ der Conto auff 75. geſtellet
wurde/ veraͤndert ſichs doch hernacher bald/ in deme er wenig Brieſ-
fe/ und viel diſponitori auff dito Lion ſich ereigneten/ muß alſo Pom-
pejo mit dem gemeinen Cours ſich befriedigen laſſen/ er wolle dann
auff den rigor des gegebenen Limito beſtehen/ und daß Pinto ſolchen
habe folgen ſollen/ oder die Parthey unterlaſſen/ auff ſolche Weiſe
wuͤchſe den Pinto der Schaden zu.
196. Wech-
ſel nach ge-
ſtelten Con-
to
Ein anders.
Ficquiere von Lion hat auf Dunaii nacher Antwerpen traſſiret
mit Ordre ſich per Venedig zu Valiren/ nacher Venedig aber iſt
kein Geldt als zu ſchaͤdlichen Preiß/ alſo daß er des Ficquiere Limi-
to nicht erreichen kan/ nach dem Vorſchuß zuthun Gelegenheit hat/ ſo
mag er ſich wohl wiederum zu ruͤck auf Lion Valiren/ oder den Preiß
nacher Venedig ſo gut moͤglich bedingen/ darmit muß ſo dann Ficqui-
ere zu frieden ſeyn/ dann unmoͤgliche Dinge ſich nicht zwingen
laſſen.
Wie alſo aus obige beyde letztere Caſus zuerſehen/ hat da
Ordre nicht wohl gefolget werden koͤnnen.
Julio remittirt an Cæſar mit Ordre Cæſar ſolle es wieder an-
der-
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