Sperander [i. e. Gladov, Friedrich]: Sorgfältiger Negotiant und Wechßler. Leipzig, 1706.so mögte ich mir die 5000. fl. gleichwohl zu eignen compensando, Alle Uberweise und Riscontri, wann nicht wenigstens Recht Gleiches Recht hat das compensiren auch. Pandero hat von Bembo einen Wechselbrieff auf Balbi, dieser Arnold hat an Lapilli einen Wechselbrieff aus Amsterdam auf vor
ſo moͤgte ich mir die 5000. fl. gleichwohl zu eignen compenſando, Alle Uberweiſe und Riſcontri, wann nicht wenigſtens Recht Gleiches Recht hat das compenſiren auch. Pandero hat von Bembo einen Wechſelbrieff auf Balbi, dieſer Arnold hat an Lapilli einen Wechſelbrieff aus Amſterdam auf vor
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0060" n="48"/> <p>ſo moͤgte ich mir die 5000. fl. gleichwohl zu eignen <hi rendition="#aq">compenſando,</hi><lb/> die 500. fl. aber ſo uͤbrig/ kaͤmen in die <hi rendition="#aq">Maſſa,</hi> oder den <hi rendition="#aq">trahen</hi>ten<lb/> der 4000. fl. waͤre aber der <hi rendition="#aq">fallit</hi> mir noch mehr ſchuldig/ das die-<lb/><note place="left">202. <hi rendition="#aq">riscon-<lb/> tro</hi> Uber-<lb/> weiſung<lb/> Recht</note>ſe Meß noch nicht verfallen/ das iſt ein andre frage.</p><lb/> <p> <hi rendition="#fr">Alle Uberweiſe und <hi rendition="#aq">Riſcontri,</hi> wann nicht wenigſtens<lb/> drey <hi rendition="#aq">Concurren</hi>ten darein <hi rendition="#aq">conſenti</hi>rt/ ſeynd nicht guͤltig/ wann<lb/> aber alle drey <hi rendition="#aq">conſenti</hi>rt, iſts ein richtiger guͤltiger <hi rendition="#aq">Riſcontro,</hi><lb/> und <hi rendition="#aq">conſequent</hi>er gute Zahlung/ wenn auch gleich eine Stun-<lb/> de darnach der <hi rendition="#aq">Debitor fallir</hi>te/ ſtuͤrbe und verſtuͤrbe.</hi> </p><lb/> <note place="left">203. <hi rendition="#aq">comp.</hi><lb/> Recht</note> <p> <hi rendition="#fr">Gleiches Recht hat das <hi rendition="#aq">compenſi</hi>ren auch.</hi> </p><lb/> <p><hi rendition="#aq">Pandero</hi> hat von <hi rendition="#aq">Bembo</hi> einen Wechſelbrieff auf <hi rendition="#aq">Balbi,</hi> dieſer<lb/> aber zahlet wuͤrcklich nicht aufgebuͤhrende Zeit/ ſondern ſtehet mit<lb/><hi rendition="#aq">Pandero</hi> in Rechnung/ alſo das <hi rendition="#aq">Pandero</hi> dem <hi rendition="#aq">Balbi</hi> mehr ſchuldig<lb/> iſt/ weder der Wechſel betraͤgt/ <hi rendition="#aq">Pandero</hi> aber will wuͤrckliche Zahlung<lb/><note place="left">204. <hi rendition="#aq">Proteſt<lb/> arreſti</hi>ren</note>haben/ und weil er ſolche nicht erlangen kan <hi rendition="#aq">Proteſti</hi>rt er; <hi rendition="#aq">Balbi ar-<lb/> reſti</hi>rt den <hi rendition="#aq">Proteſt</hi> bey dem <hi rendition="#aq">Notaro,</hi> und erweiſet aus ſeinen Buͤchern/<lb/> daß <hi rendition="#aq">Pandero Liquide</hi> ihme mehr ſchuldig/ weder der Wechſelbrieff<lb/> in ſich haͤlt/ alſo daß <hi rendition="#aq">percompenſation</hi> oder <hi rendition="#aq">Riſcontro</hi> des <hi rendition="#aq">Pandero<lb/> debit,</hi> der Wechſelbrieff in ſeinen eigen Haͤnden uͤberfluͤßig wuͤrck-<lb/> lich zahlt ſey/ darauf erkennet die Obrigkeit den Arreſt des <hi rendition="#aq">Proteſts</hi><lb/> vorbillig/ und da der <hi rendition="#aq">Proteſt</hi> nicht ſolle verſand werden/ ſondern<lb/><hi rendition="#aq">Pandero</hi> muͤſſe die Zahlung des Wechſelbrieffs durch den <hi rendition="#aq">Debit</hi> in<lb/><note place="left">205. Gelder<lb/> bey den <hi rendition="#aq">Ma-<lb/> giſtrat de-<lb/> poni</hi>ren</note>ſeinen Haͤnden vor gut annehmen und erkennen. Einer waͤre der<lb/> Meynung <hi rendition="#aq">Balbi</hi> ſolle einen <hi rendition="#aq">contra Proteſt</hi> machen laſſen/ und die Gel-<lb/> der des Welchſelbrieffs bey den <hi rendition="#aq">Magiſtrat deponi</hi>ren.</p><lb/> <p><hi rendition="#aq">Arnold</hi> hat an <hi rendition="#aq">Lapilli</hi> einen Wechſelbrieff aus Amſterdam auf<lb/> 500. Rthl, zu zahlen/ <hi rendition="#aq">acceptirt/ Lapilli</hi> aber iſt dem <hi rendition="#aq">Arnoldo</hi> ſchul-<lb/> dig von geraumer Zeit her faſt gleiche Summa/ als thut <hi rendition="#aq">Arnold</hi><lb/> ſolche 500. Rthl. Jnhalt des Wechſelbrieffs auf die Schuld des <hi rendition="#aq">La-<lb/> pilli</hi> abſchreiben/ und bietet den <hi rendition="#aq">Lapilli</hi> an/ er wolle ihme den Reſt<lb/> heraus geben/ <hi rendition="#aq">Lapilli</hi> will damit nicht friedlich ſeyn/ <hi rendition="#aq">Arnold de-<lb/> poni</hi>ret die 500. Rthl. bey der Obrigkeit/ als welche nicht zu geben<lb/> will/ das eine Wechſels-Zahlung in anderwaͤrtliche ſtreittige Fo-<lb/> derung gezogen werden ſolle/ zu mahl <hi rendition="#aq">Lapilli</hi> vorwendet die Gelder<lb/> ſo in Wechſelbrieff enthalten/ waͤren nicht ſeyn/ ſondern gehoͤren<lb/> dem <hi rendition="#aq">Peroni,</hi> er ſolle ſie des <hi rendition="#aq">Peroni</hi> wegen nur einnehmen und wieder<lb/> auszahlen/ beweiſets mit Briefen/ ſo muß <hi rendition="#aq">Arnoldo</hi> die 500. Rthl.<lb/> <fw place="bottom" type="catch">vor</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [48/0060]
ſo moͤgte ich mir die 5000. fl. gleichwohl zu eignen compenſando,
die 500. fl. aber ſo uͤbrig/ kaͤmen in die Maſſa, oder den trahenten
der 4000. fl. waͤre aber der fallit mir noch mehr ſchuldig/ das die-
ſe Meß noch nicht verfallen/ das iſt ein andre frage.
202. riscon-
tro Uber-
weiſung
Recht
Alle Uberweiſe und Riſcontri, wann nicht wenigſtens
drey Concurrenten darein conſentirt/ ſeynd nicht guͤltig/ wann
aber alle drey conſentirt, iſts ein richtiger guͤltiger Riſcontro,
und conſequenter gute Zahlung/ wenn auch gleich eine Stun-
de darnach der Debitor fallirte/ ſtuͤrbe und verſtuͤrbe.
Gleiches Recht hat das compenſiren auch.
Pandero hat von Bembo einen Wechſelbrieff auf Balbi, dieſer
aber zahlet wuͤrcklich nicht aufgebuͤhrende Zeit/ ſondern ſtehet mit
Pandero in Rechnung/ alſo das Pandero dem Balbi mehr ſchuldig
iſt/ weder der Wechſel betraͤgt/ Pandero aber will wuͤrckliche Zahlung
haben/ und weil er ſolche nicht erlangen kan Proteſtirt er; Balbi ar-
reſtirt den Proteſt bey dem Notaro, und erweiſet aus ſeinen Buͤchern/
daß Pandero Liquide ihme mehr ſchuldig/ weder der Wechſelbrieff
in ſich haͤlt/ alſo daß percompenſation oder Riſcontro des Pandero
debit, der Wechſelbrieff in ſeinen eigen Haͤnden uͤberfluͤßig wuͤrck-
lich zahlt ſey/ darauf erkennet die Obrigkeit den Arreſt des Proteſts
vorbillig/ und da der Proteſt nicht ſolle verſand werden/ ſondern
Pandero muͤſſe die Zahlung des Wechſelbrieffs durch den Debit in
ſeinen Haͤnden vor gut annehmen und erkennen. Einer waͤre der
Meynung Balbi ſolle einen contra Proteſt machen laſſen/ und die Gel-
der des Welchſelbrieffs bey den Magiſtrat deponiren.
204. Proteſt
arreſtiren
205. Gelder
bey den Ma-
giſtrat de-
poniren
Arnold hat an Lapilli einen Wechſelbrieff aus Amſterdam auf
500. Rthl, zu zahlen/ acceptirt/ Lapilli aber iſt dem Arnoldo ſchul-
dig von geraumer Zeit her faſt gleiche Summa/ als thut Arnold
ſolche 500. Rthl. Jnhalt des Wechſelbrieffs auf die Schuld des La-
pilli abſchreiben/ und bietet den Lapilli an/ er wolle ihme den Reſt
heraus geben/ Lapilli will damit nicht friedlich ſeyn/ Arnold de-
poniret die 500. Rthl. bey der Obrigkeit/ als welche nicht zu geben
will/ das eine Wechſels-Zahlung in anderwaͤrtliche ſtreittige Fo-
derung gezogen werden ſolle/ zu mahl Lapilli vorwendet die Gelder
ſo in Wechſelbrieff enthalten/ waͤren nicht ſeyn/ ſondern gehoͤren
dem Peroni, er ſolle ſie des Peroni wegen nur einnehmen und wieder
auszahlen/ beweiſets mit Briefen/ ſo muß Arnoldo die 500. Rthl.
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