Sperander [i. e. Gladov, Friedrich]: Sorgfältiger Negotiant und Wechßler. Leipzig, 1706.ten/ der Massa Creditorum verfällig seyn solten; denn weil die Cre-260. riscon. Wann einer des Orts da ein Banco ist von den acceptanten261. Anwei- Bruninus zu Nürnberg ersucht Albin auch in Nürnberg/ er sol-262. Wech- Wann auf einen verlohrnen Sola Wechselbreiff/ etwa von de- 265. Bürgschafften und Schadlos Haltungen solten billig auf gewisse Zeiten determinirt und bestellet werden/ damit wann solche Zeit zu Ende/ die Burgschafft oder Schadloßhaltung auch aus sey. Jn allen Wechseln und Zahlungen müsse gebührende Zeit wahr-266. Zah- und J
ten/ der Maſſa Creditorum verfaͤllig ſeyn ſolten; denn weil die Cre-260. riscon. Wann einer des Orts da ein Banco iſt von den acceptanten261. Anwei- Bruninus zu Nuͤrnberg erſucht Albin auch in Nuͤrnberg/ er ſol-262. Wech- Wann auf einen verlohrnen Sola Wechſelbreiff/ etwa von de- 265. Buͤrgſchafften und Schadlos Haltungen ſolten billig auf gewiſſe Zeiten determinirt und beſtellet werden/ damit wann ſolche Zeit zu Ende/ die Burgſchafft oder Schadloßhaltung auch aus ſey. Jn allen Wechſeln und Zahlungen muͤſſe gebuͤhrende Zeit wahr-266. Zah- und J
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0077" n="65"/> ten/ der <hi rendition="#aq">Maſſa Creditorum</hi> verfaͤllig ſeyn ſolten; denn weil die <hi rendition="#aq">Cre-</hi><note place="right">260. <hi rendition="#aq">riscon.</hi></note><lb/><hi rendition="#aq">ditores</hi> alle gleichen <hi rendition="#aq">Riſico</hi> oder Gefahr gelauffen/ das iſt den <hi rendition="#aq">fallit</hi>en<lb/> getrauet haͤtten/ muͤſten ſie auch gleichen Verluſt/ doch ieder <hi rendition="#aq">prorato</hi><lb/> ſeiner Forderung leiden/ wer vor Offenbahrung des <hi rendition="#aq">falliments</hi><lb/> was ertapt haͤtte/ bliebe um ſo viel ge<hi rendition="#aq">ſalvi</hi>rt.</p><lb/> <p>Wann einer des Orts da ein <hi rendition="#aq">Banco</hi> iſt von den <hi rendition="#aq">acceptan</hi>ten<note place="right">261. Anwei-<lb/> ſung in<lb/><hi rendition="#aq">Banco</hi> gute<lb/> Zahlung</note><lb/> einen <hi rendition="#aq">Banco</hi> Zedel oder Uberweis in <hi rendition="#aq">Banco</hi> bekomt/ und die Partey wuͤr-<lb/> de in <hi rendition="#aq">Banco</hi> geſchrieben/ von des einen und desandern Rechnung/ ſo blei-<lb/> bet die Parthey richtig/ wann gleich den <hi rendition="#aq">moment</hi> hernach der <hi rendition="#aq">Banco</hi><lb/> ſelbſt <hi rendition="#aq">fallir</hi>te; wie wohl dieſes ein unerhoͤrter <hi rendition="#aq">Caſus</hi> waͤre/ indem der<lb/><hi rendition="#aq">Banchi</hi> allerwegen ſo <hi rendition="#aq">fundi</hi>rt und befoͤſtiget/ auch von der hohen O-<lb/> brigkeit gehandhabet und <hi rendition="#aq">manuteni</hi>rt werden/ daß ſie faſt unmoͤglich<lb/> zu ſolcher <hi rendition="#aq">extremit</hi>et gelangen koͤnnen.</p><lb/> <p><hi rendition="#aq">Bruninus</hi> zu Nuͤrnberg erſucht <hi rendition="#aq">Albin</hi> auch in Nuͤrnberg/ er ſol-<note place="right">262. Wech-<lb/> ſel voꝛ einen<lb/> andern in<lb/><hi rendition="#aq">loco</hi> abge-<lb/> ben iſt ge-<lb/> faͤhrlich.<lb/> 263. verloh-<lb/> nen Wech-<lb/> ſelbrieff.</note><lb/> le ihme <hi rendition="#aq">Bruninus</hi> den Gefallen erweiſen/ und auf der <hi rendition="#aq">Beurs</hi> 1000. Rthl.<lb/> zu Wechſel auf Hamburg abgeben/ er <hi rendition="#aq">Bruninus</hi> moͤge es um Urſa-<lb/> chen willen nicht thun: <hi rendition="#aq">Albin</hi> thuts und giebt an <hi rendition="#aq">Gallo,</hi> bekomt auch<lb/> von <hi rendition="#aq">Bruninus</hi> die <hi rendition="#aq">Valu</hi>t<hi rendition="#aq">a,</hi> und liefert dieſen den Wechſelbrieff/ allein<lb/> der Wechſelbrieff komt mit <hi rendition="#aq">Proteſt</hi> wieder zuruͤck/ und <hi rendition="#aq">Bruninus</hi> iſt<lb/> immittelſt geſtorben/ fodern alſo des <hi rendition="#aq">Bruninus</hi> Erben an <hi rendition="#aq">Albin</hi> die<lb/><hi rendition="#aq">reſtitution</hi> der <hi rendition="#aq">Valuta,</hi> weil <hi rendition="#aq">Albin</hi> den Wechſelbrieff <hi rendition="#aq">indosſi</hi>rt/ <hi rendition="#aq">Gallo</hi><lb/> aber iſt ausgetretten oder <hi rendition="#aq">fallit.</hi></p><lb/> <p>Wann auf einen verlohrnen <hi rendition="#aq">Sola</hi> Wechſelbreiff/ etwa von de-<lb/> me ſo ihn gefunden das einhaltende Geld erhoben worden/ ſolte den<note place="right">264. ſchad-<lb/> loßhalten.</note><lb/> Geber des Wechſelbrieffs darinnen nichts zu Schaden kommen/ dann<lb/> der den Wechſelbrieff gehabt/ ſolte ſolchen beſſer verwahrt haben;<lb/> wolte aber der ſo den Wechſelbrieff verlohren einen <hi rendition="#aq">ſecunda</hi> haben/<lb/> ſoll er ſich verobligiren/ fals von einen unrechten das Geld auf den<lb/><hi rendition="#aq">Sola</hi> bereits erhoben/ daß er den Geber des Wechſelbrieffs ſchadloß<lb/> halten wolle.</p><lb/> <list> <item>265. Buͤrgſchafften und Schadlos Haltungen ſolten billig auf gewiſſe<lb/> Zeiten <hi rendition="#aq">determini</hi>rt und beſtellet werden/ damit wann ſolche Zeit<lb/> zu Ende/ die Burgſchafft oder Schadloßhaltung auch aus ſey.</item> </list><lb/> <p>Jn allen Wechſeln und Zahlungen muͤſſe gebuͤhrende Zeit wahr-<note place="right">266. Zah-<lb/> lunge-Zeit<lb/> wahrneh-<lb/> men.</note><lb/> genommen werden/ da einig <hi rendition="#aq">falliment</hi> ausbricht/ iſt meiſtes was vor<lb/> deſſen Offenbahrung/ und ehe es ſich ereignet/ geſchehen/ <hi rendition="#aq">paſſabel</hi><lb/> <fw place="bottom" type="sig">J</fw><fw place="bottom" type="catch">und</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [65/0077]
ten/ der Maſſa Creditorum verfaͤllig ſeyn ſolten; denn weil die Cre-
ditores alle gleichen Riſico oder Gefahr gelauffen/ das iſt den falliten
getrauet haͤtten/ muͤſten ſie auch gleichen Verluſt/ doch ieder prorato
ſeiner Forderung leiden/ wer vor Offenbahrung des falliments
was ertapt haͤtte/ bliebe um ſo viel geſalvirt.
260. riscon.
Wann einer des Orts da ein Banco iſt von den acceptanten
einen Banco Zedel oder Uberweis in Banco bekomt/ und die Partey wuͤr-
de in Banco geſchrieben/ von des einen und desandern Rechnung/ ſo blei-
bet die Parthey richtig/ wann gleich den moment hernach der Banco
ſelbſt fallirte; wie wohl dieſes ein unerhoͤrter Caſus waͤre/ indem der
Banchi allerwegen ſo fundirt und befoͤſtiget/ auch von der hohen O-
brigkeit gehandhabet und manutenirt werden/ daß ſie faſt unmoͤglich
zu ſolcher extremitet gelangen koͤnnen.
261. Anwei-
ſung in
Banco gute
Zahlung
Bruninus zu Nuͤrnberg erſucht Albin auch in Nuͤrnberg/ er ſol-
le ihme Bruninus den Gefallen erweiſen/ und auf der Beurs 1000. Rthl.
zu Wechſel auf Hamburg abgeben/ er Bruninus moͤge es um Urſa-
chen willen nicht thun: Albin thuts und giebt an Gallo, bekomt auch
von Bruninus die Valuta, und liefert dieſen den Wechſelbrieff/ allein
der Wechſelbrieff komt mit Proteſt wieder zuruͤck/ und Bruninus iſt
immittelſt geſtorben/ fodern alſo des Bruninus Erben an Albin die
reſtitution der Valuta, weil Albin den Wechſelbrieff indosſirt/ Gallo
aber iſt ausgetretten oder fallit.
262. Wech-
ſel voꝛ einen
andern in
loco abge-
ben iſt ge-
faͤhrlich.
263. verloh-
nen Wech-
ſelbrieff.
Wann auf einen verlohrnen Sola Wechſelbreiff/ etwa von de-
me ſo ihn gefunden das einhaltende Geld erhoben worden/ ſolte den
Geber des Wechſelbrieffs darinnen nichts zu Schaden kommen/ dann
der den Wechſelbrieff gehabt/ ſolte ſolchen beſſer verwahrt haben;
wolte aber der ſo den Wechſelbrieff verlohren einen ſecunda haben/
ſoll er ſich verobligiren/ fals von einen unrechten das Geld auf den
Sola bereits erhoben/ daß er den Geber des Wechſelbrieffs ſchadloß
halten wolle.
264. ſchad-
loßhalten.
265. Buͤrgſchafften und Schadlos Haltungen ſolten billig auf gewiſſe
Zeiten determinirt und beſtellet werden/ damit wann ſolche Zeit
zu Ende/ die Burgſchafft oder Schadloßhaltung auch aus ſey.
Jn allen Wechſeln und Zahlungen muͤſſe gebuͤhrende Zeit wahr-
genommen werden/ da einig falliment ausbricht/ iſt meiſtes was vor
deſſen Offenbahrung/ und ehe es ſich ereignet/ geſchehen/ paſſabel
und
266. Zah-
lunge-Zeit
wahrneh-
men.
J
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