Sperander [i. e. Gladov, Friedrich]: Sorgfältiger Negotiant und Wechßler. Leipzig, 1706.gemaintenirt zu werden/ so wohl mit Gerechtigkeit als fordersa- Von Müntzen ist bereits hiervorn etwas erwehnt aber verän- Müntz Inventirer und Müntzmeister proponiren und thun Vor- dörffen K 2
gemaintenirt zu werden/ ſo wohl mit Gerechtigkeit als forderſa- Von Muͤntzen iſt bereits hiervorn etwas erwehnt aber veraͤn- Muͤntz Inventirer und Muͤntzmeiſter proponiren und thun Vor- doͤrffen K 2
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0087" n="75"/> ge<hi rendition="#aq">maintenirt</hi> zu werden/ ſo wohl mit Gerechtigkeit als forderſa-<lb/> mer Zahlungs-Abfertigung in allen Stuͤcken <hi rendition="#aq">præciſe puntual</hi> und oh-<lb/> ne Ausſtell.</p> <note place="right">299. Muͤntz</note><lb/> <p>Von Muͤntzen iſt bereits hiervorn etwas erwehnt aber veraͤn-<lb/> dert worden weil immittelſt in denen Muͤntzen groſſe Veraͤnderung<lb/> und Abſatz erfolget/ da dann einige die Muͤntze abgeſetzt/ ob ſie ſchon<lb/> kein Silber oder Silber gebende Bergwercke haben/ um andre Muͤn-<lb/> tze zu machen/ doch der Meinung ſeynd/ daß ihre Weine Getreide ꝛc.<lb/> und andere im Lande zielende Waaren ihnen ſchon Geld zur Noth-<lb/> durfft beybringen werde/ das abſetzen aber hat den Unterthanen<lb/> nichts genutzt/ hingegen Fremde ſeyn dabey wohlgefahren/ die ſolche<lb/> abgeſetzte Muͤntzen in billigen <hi rendition="#aq">Laggio</hi> aufwechſelten/ und in andre<lb/> Lande da ſie vor voll golden verfuͤhreten. Den Muͤntz-Verwandten<lb/> wie auch Kauffleuten ward da viel Schuld gegeben und beygemeſſen/<lb/> nach iedwedens polirten Verſtande oder <hi rendition="#aq">paſſion</hi>en.</p><lb/> <p>Muͤntz <hi rendition="#aq">Inventir</hi>er und Muͤntzmeiſter <hi rendition="#aq">proponi</hi>ren und thun Vor-<lb/> ſchlaͤge angehoͤrige Orte/ iſt nun die <hi rendition="#aq">propoſition</hi> angenehm/ ſo faͤh-<lb/> ret der Muͤntz-Meiſter fort/ darzu komt hernach der Kauffmañ/ und<lb/> bietet Silber an zu kauffen/ uñ dieſer ſuchet nur ſein eingehandeltes Sil-<lb/> ber mit Nutzen wieder zu verkauffen/ gleich wie mit andre Waaren<lb/> beſchiehet/ begehet auch ſo wenig Falſchheit und Betrug mit Verkauf-<lb/> fung des Silbers an die Muͤntzmeiſter/ als der ienige welcher feine<lb/> Seide an die Zeug und Bortenwercker verkaufft der Borten oder<lb/> Zeugwercker aber mercket Leinen oder Wuͤllenfaden darunter/ da<lb/> iſt nun der Seiden Verkaͤuffer nicht ſchuldig dran/ daß dieſe Vermi-<lb/> ſchung beſchiehet/ gleicher weiſe iſt der Silber Verkaͤuffer nicht ſchul-<lb/> dig daran/ wann der Muͤntzmeiſter Kupffer unter das Silber men-<lb/> get/ dann der Muͤntzmeiſter <hi rendition="#aq">probi</hi>ret das Silber vorhero/ ehe er es<lb/> kauffet/ alſo daß er nicht vervortheilt werden kan/ er bezahlets nur<lb/> der Feinde nach/ da er aber hernacher Geld daraus nach ſolchen<lb/> Schrot und Korn machet/ wie es ihme zugelaſſen und vergoͤnnet iſt/<lb/> was gehet das den Kauffmann an/ der verkaufft gut Silber oder<lb/> doch nachder Prob/ und nimts nachder Feinde bezahlt/ bekuͤmmert<lb/> ſich alſo um des Muͤntzmeiſters ſeinen Eydt/ Pflicht/ Rolle oder Ord-<lb/> nung nichts/ die Wardeine aber haben die <hi rendition="#aq">Inſpection</hi> das gut <hi rendition="#aq">paye-<lb/> ment</hi> gemacht werde/ und wiſſen das <hi rendition="#aq">remedium</hi> gar genau/ drunter<lb/> <fw place="bottom" type="sig">K 2</fw><fw place="bottom" type="catch">doͤrffen</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [75/0087]
gemaintenirt zu werden/ ſo wohl mit Gerechtigkeit als forderſa-
mer Zahlungs-Abfertigung in allen Stuͤcken præciſe puntual und oh-
ne Ausſtell.
Von Muͤntzen iſt bereits hiervorn etwas erwehnt aber veraͤn-
dert worden weil immittelſt in denen Muͤntzen groſſe Veraͤnderung
und Abſatz erfolget/ da dann einige die Muͤntze abgeſetzt/ ob ſie ſchon
kein Silber oder Silber gebende Bergwercke haben/ um andre Muͤn-
tze zu machen/ doch der Meinung ſeynd/ daß ihre Weine Getreide ꝛc.
und andere im Lande zielende Waaren ihnen ſchon Geld zur Noth-
durfft beybringen werde/ das abſetzen aber hat den Unterthanen
nichts genutzt/ hingegen Fremde ſeyn dabey wohlgefahren/ die ſolche
abgeſetzte Muͤntzen in billigen Laggio aufwechſelten/ und in andre
Lande da ſie vor voll golden verfuͤhreten. Den Muͤntz-Verwandten
wie auch Kauffleuten ward da viel Schuld gegeben und beygemeſſen/
nach iedwedens polirten Verſtande oder paſſionen.
Muͤntz Inventirer und Muͤntzmeiſter proponiren und thun Vor-
ſchlaͤge angehoͤrige Orte/ iſt nun die propoſition angenehm/ ſo faͤh-
ret der Muͤntz-Meiſter fort/ darzu komt hernach der Kauffmañ/ und
bietet Silber an zu kauffen/ uñ dieſer ſuchet nur ſein eingehandeltes Sil-
ber mit Nutzen wieder zu verkauffen/ gleich wie mit andre Waaren
beſchiehet/ begehet auch ſo wenig Falſchheit und Betrug mit Verkauf-
fung des Silbers an die Muͤntzmeiſter/ als der ienige welcher feine
Seide an die Zeug und Bortenwercker verkaufft der Borten oder
Zeugwercker aber mercket Leinen oder Wuͤllenfaden darunter/ da
iſt nun der Seiden Verkaͤuffer nicht ſchuldig dran/ daß dieſe Vermi-
ſchung beſchiehet/ gleicher weiſe iſt der Silber Verkaͤuffer nicht ſchul-
dig daran/ wann der Muͤntzmeiſter Kupffer unter das Silber men-
get/ dann der Muͤntzmeiſter probiret das Silber vorhero/ ehe er es
kauffet/ alſo daß er nicht vervortheilt werden kan/ er bezahlets nur
der Feinde nach/ da er aber hernacher Geld daraus nach ſolchen
Schrot und Korn machet/ wie es ihme zugelaſſen und vergoͤnnet iſt/
was gehet das den Kauffmann an/ der verkaufft gut Silber oder
doch nachder Prob/ und nimts nachder Feinde bezahlt/ bekuͤmmert
ſich alſo um des Muͤntzmeiſters ſeinen Eydt/ Pflicht/ Rolle oder Ord-
nung nichts/ die Wardeine aber haben die Inſpection das gut paye-
ment gemacht werde/ und wiſſen das remedium gar genau/ drunter
doͤrffen
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