seiner Seele thun ließ, fühlte sie sich mehr wie einmal auf das sonderbarste ergriffen. Manche Gedanken, die der junge Mann in seiner lebhaften Weise mit gefäl¬ liger Beredtsamkeit vortrug, hatte sie, oft fast in den¬ selben Worten, schon früher einmal gehört von einem Manne, der ihr sehr theuer gewesen war, dessen dä¬ monische Natur ihren regen Geist angelockt und gefes¬ selt, und dessen rauhe Schroffheit ihren weichen Sinn abgestoßen und beleidigt hatte. Hier fand sie die Rosen wieder, an deren üppigen Duft sie sich damals berauscht, aber ohne die Dornen; hier fand sie, was sie dort so schmerzlich vermißt hatte: Schönheit der Formen, Grazie der Bewegung und Anmuth der Rede.
ſeiner Seele thun ließ, fühlte ſie ſich mehr wie einmal auf das ſonderbarſte ergriffen. Manche Gedanken, die der junge Mann in ſeiner lebhaften Weiſe mit gefäl¬ liger Beredtſamkeit vortrug, hatte ſie, oft faſt in den¬ ſelben Worten, ſchon früher einmal gehört von einem Manne, der ihr ſehr theuer geweſen war, deſſen dä¬ moniſche Natur ihren regen Geiſt angelockt und gefeſ¬ ſelt, und deſſen rauhe Schroffheit ihren weichen Sinn abgeſtoßen und beleidigt hatte. Hier fand ſie die Roſen wieder, an deren üppigen Duft ſie ſich damals berauſcht, aber ohne die Dornen; hier fand ſie, was ſie dort ſo ſchmerzlich vermißt hatte: Schönheit der Formen, Grazie der Bewegung und Anmuth der Rede.
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ſeiner Seele thun ließ, fühlte ſie ſich mehr wie einmal
auf das ſonderbarſte ergriffen. Manche Gedanken, die
der junge Mann in ſeiner lebhaften Weiſe mit gefäl¬
liger Beredtſamkeit vortrug, hatte ſie, oft faſt in den¬
ſelben Worten, ſchon früher einmal gehört von einem
Manne, der ihr ſehr theuer geweſen war, deſſen dä¬
moniſche Natur ihren regen Geiſt angelockt und gefeſ¬
ſelt, und deſſen rauhe Schroffheit ihren weichen Sinn
abgeſtoßen und beleidigt hatte. Hier fand ſie die
Roſen wieder, an deren üppigen Duft ſie ſich damals
berauſcht, aber ohne die Dornen; hier fand ſie, was
ſie dort ſo ſchmerzlich vermißt hatte: Schönheit der
Formen, Grazie der Bewegung und Anmuth der Rede.
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Spielhagen, Friedrich: Problematische Naturen. Bd. 1. Berlin, 1861, S. 165. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/spielhagen_problematische01_1861/175>, abgerufen am 24.11.2024.
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