"Gott zum Gruß, lieber Herr Collega! Viele Em¬ pfehlungen von Frau von Berkow, und hier schickt sie Ihnen den Bemperlein und den Julius zur gefälligen Ansicht, aufgeschnittene Exemplare werden nicht zurück¬ genommen."
So sprach lächelnd ein kleiner, blasser, schwarz¬ haariger, Brille tragender, etwas unmodisch, aber sehr sauber und nett gekleideter Herr von etwa dreißig Jahren, der am Nachmittag desselben Tages, einen Knaben an der Hand führend in Oswalds Zimmer trat.
"Seien Sie bestens willkommen!" sprach dieser, sich hastig aus der Sophaecke erhebend, in welcher er, in Sinnen und Brüten versunken, gesessen hatte, und reichte den Eintretenden nicht ohne einige Verwirrung die Hand. Mit unendlichem Interesse blieb sein Blick auf dem Knaben haften, dem Sohn der Frau, die er
Sechszehntes Kapitel.
„Gott zum Gruß, lieber Herr Collega! Viele Em¬ pfehlungen von Frau von Berkow, und hier ſchickt ſie Ihnen den Bemperlein und den Julius zur gefälligen Anſicht, aufgeſchnittene Exemplare werden nicht zurück¬ genommen.“
So ſprach lächelnd ein kleiner, blaſſer, ſchwarz¬ haariger, Brille tragender, etwas unmodiſch, aber ſehr ſauber und nett gekleideter Herr von etwa dreißig Jahren, der am Nachmittag deſſelben Tages, einen Knaben an der Hand führend in Oswalds Zimmer trat.
„Seien Sie beſtens willkommen!“ ſprach dieſer, ſich haſtig aus der Sophaecke erhebend, in welcher er, in Sinnen und Brüten verſunken, geſeſſen hatte, und reichte den Eintretenden nicht ohne einige Verwirrung die Hand. Mit unendlichem Intereſſe blieb ſein Blick auf dem Knaben haften, dem Sohn der Frau, die er
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Sechszehntes Kapitel.
„Gott zum Gruß, lieber Herr Collega! Viele Em¬
pfehlungen von Frau von Berkow, und hier ſchickt ſie
Ihnen den Bemperlein und den Julius zur gefälligen
Anſicht, aufgeſchnittene Exemplare werden nicht zurück¬
genommen.“
So ſprach lächelnd ein kleiner, blaſſer, ſchwarz¬
haariger, Brille tragender, etwas unmodiſch, aber ſehr
ſauber und nett gekleideter Herr von etwa dreißig
Jahren, der am Nachmittag deſſelben Tages, einen
Knaben an der Hand führend in Oswalds Zimmer trat.
„Seien Sie beſtens willkommen!“ ſprach dieſer, ſich
haſtig aus der Sophaecke erhebend, in welcher er, in
Sinnen und Brüten verſunken, geſeſſen hatte, und
reichte den Eintretenden nicht ohne einige Verwirrung
die Hand. Mit unendlichem Intereſſe blieb ſein Blick
auf dem Knaben haften, dem Sohn der Frau, die er
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Spielhagen, Friedrich: Problematische Naturen. Bd. 1. Berlin, 1861, S. [220]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/spielhagen_problematische01_1861/230>, abgerufen am 24.11.2024.
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