Spielhagen, Friedrich: Problematische Naturen. Bd. 2. Berlin, 1861.aber nur ein paar Stunden geblieben, um mit dem Auf den Sonntag waren die Herrschaften von "Was soll ich dort?" hatte er zu Melitta gesagt, aber nur ein paar Stunden geblieben, um mit dem Auf den Sonntag waren die Herrſchaften von „Was ſoll ich dort?“ hatte er zu Melitta geſagt, <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0012" n="2"/> aber nur ein paar Stunden geblieben, um mit dem<lb/> Baron und der Baronin zu conferiren, und dann nach<lb/> dem zweiten Gute, das vermeſſen werden ſollte, ge¬<lb/> fahren, wo er für's erſte „ſein Wigwam aufſchlagen<lb/> müßte,“ wie er zu Oswald ſagte. Oswald hatte in<lb/> dem Geometer einen ſehr lebhaften, witzigen und wie<lb/> es ſchien, ſehr beleſenen und vielfach gebildeten, noch<lb/> jungen Mann kennen gelernt, und er freute ſich, dieſe<lb/> Bekanntſchaft fortſetzen zu können, da Herr Timm in<lb/> kurzer Zeit nach Grenwitz kommen mußte, um die<lb/> Karten und Pläne zu zeichnen. Schon waren von<lb/> der ſtets weit vorausſchauenden Baronin zwei Zimmer<lb/> in demſelben Flügel des Schloſſes, in welchem Oswald<lb/> wohnte, für ihn beſtimmt und mit großen Tiſchen u. ſ. w.<lb/> ſchicklich eingerichtet.</p><lb/> <p>Auf den Sonntag waren die Herrſchaften von<lb/> Grenwitz nebſt Herrn Doctor Stein zu Herrn von<lb/> Barnewitz, dem Vetter Melitta's, eingeladen. Oswald<lb/> hatte große Luſt gehabt, dieſe Einladung rundweg<lb/> auszuſchlagen, und hatte ſich nur auf Melitta's Zu¬<lb/> reden bewegen laſſen, von der Partie zu ſein.</p><lb/> <p>„Was ſoll ich dort?“ hatte er zu Melitta geſagt,<lb/> „man ladet mich nur ein, entweder weil es an Tän¬<lb/> zern fehlt, oder um dem alten Baron eine Höflichkeit<lb/> zu erweiſen, in keinem Fall um meiner ſelbſt willen.<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [2/0012]
aber nur ein paar Stunden geblieben, um mit dem
Baron und der Baronin zu conferiren, und dann nach
dem zweiten Gute, das vermeſſen werden ſollte, ge¬
fahren, wo er für's erſte „ſein Wigwam aufſchlagen
müßte,“ wie er zu Oswald ſagte. Oswald hatte in
dem Geometer einen ſehr lebhaften, witzigen und wie
es ſchien, ſehr beleſenen und vielfach gebildeten, noch
jungen Mann kennen gelernt, und er freute ſich, dieſe
Bekanntſchaft fortſetzen zu können, da Herr Timm in
kurzer Zeit nach Grenwitz kommen mußte, um die
Karten und Pläne zu zeichnen. Schon waren von
der ſtets weit vorausſchauenden Baronin zwei Zimmer
in demſelben Flügel des Schloſſes, in welchem Oswald
wohnte, für ihn beſtimmt und mit großen Tiſchen u. ſ. w.
ſchicklich eingerichtet.
Auf den Sonntag waren die Herrſchaften von
Grenwitz nebſt Herrn Doctor Stein zu Herrn von
Barnewitz, dem Vetter Melitta's, eingeladen. Oswald
hatte große Luſt gehabt, dieſe Einladung rundweg
auszuſchlagen, und hatte ſich nur auf Melitta's Zu¬
reden bewegen laſſen, von der Partie zu ſein.
„Was ſoll ich dort?“ hatte er zu Melitta geſagt,
„man ladet mich nur ein, entweder weil es an Tän¬
zern fehlt, oder um dem alten Baron eine Höflichkeit
zu erweiſen, in keinem Fall um meiner ſelbſt willen.
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