Spielhagen, Friedrich: Problematische Naturen. Bd. 2. Berlin, 1861.arrangirt hatte, zu weiden, ihn fragte: "Kennen Sie "Ja," sagte Oswald, von ihm weg auf Melitta "Ah! Herr Doctor," rief Melitta mit vortrefflich "Der Unglückliche," lachte Oswald; "er wird sich "Möglich, aber Sie wissen, Julius ist tapfer, wie "Quelle idee, gnä'ge Fra! Jedenfalls wieder Er¬ arrangirt hatte, zu weiden, ihn fragte: „Kennen Sie „Ja,“ ſagte Oswald, von ihm weg auf Melitta „Ah! Herr Doctor,“ rief Melitta mit vortrefflich „Der Unglückliche,“ lachte Oswald; „er wird ſich „Möglich, aber Sie wiſſen, Julius iſt tapfer, wie „Quelle idée, gnä'ge Fra! Jedenfalls wieder Er¬ <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0035" n="25"/> arrangirt hatte, zu weiden, ihn fragte: „Kennen Sie<lb/> meine Couſine ſchon?“</p><lb/> <p>„Ja,“ ſagte Oswald, von ihm weg auf Melitta<lb/> zutretend, und ſie ehrfurchtsvoll begrüßend.</p><lb/> <p>„Ah! Herr Doctor,“ rief Melitta mit vortrefflich<lb/> geſpielter Ueberraſchung, „das iſt ja köſtlich, daß ich<lb/> Sie hier finde. Denken Sie, Bemperlein hat ſchon<lb/> geſchrieben, Julius befindet ſich ſehr wohl — aber<lb/> ſetzen Sie ſich doch zu mir, daß ich Ihnen in aller<lb/> Muße erzählen kann — Julius befindet ſich vortrefflich<lb/> — und iſt in den fünf Tagen, wie Bemperlein ſchreibt,<lb/> ein vollkommener Dandy geworden. Er hat ſchon<lb/> einen großen Kinderball mitgemacht und mit der<lb/> ſchönſten Dame, das heißt, derjenigen, die ihm am<lb/> beſten gefiel, den Cotillon getanzt, den Cotillon —<lb/> merken Sie wohl! trotz des heftigen Widerſpruchs<lb/> von einem halben Dutzend junger Herren.“</p><lb/> <p>„Der Unglückliche,“ lachte Oswald; „er wird ſich<lb/> dadurch eben ſo viele Duelle zugezogen haben.“</p><lb/> <p>„Möglich, aber Sie wiſſen, Julius iſt tapfer, wie<lb/> ein Löwe, und wird für die Dame ſeines Herzens<lb/> Alles wagen. — Ah, Herr von Cloten! Sind Sie es<lb/> wirklich? Ich hörte ja, Sie und Robin hätten ſich<lb/> auf der letzten Fuchsjagd die Hälſe gebrochen!“</p><lb/> <p>„<hi rendition="#aq">Quelle idée</hi>, gnä'ge Fra! Jedenfalls wieder Er¬<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [25/0035]
arrangirt hatte, zu weiden, ihn fragte: „Kennen Sie
meine Couſine ſchon?“
„Ja,“ ſagte Oswald, von ihm weg auf Melitta
zutretend, und ſie ehrfurchtsvoll begrüßend.
„Ah! Herr Doctor,“ rief Melitta mit vortrefflich
geſpielter Ueberraſchung, „das iſt ja köſtlich, daß ich
Sie hier finde. Denken Sie, Bemperlein hat ſchon
geſchrieben, Julius befindet ſich ſehr wohl — aber
ſetzen Sie ſich doch zu mir, daß ich Ihnen in aller
Muße erzählen kann — Julius befindet ſich vortrefflich
— und iſt in den fünf Tagen, wie Bemperlein ſchreibt,
ein vollkommener Dandy geworden. Er hat ſchon
einen großen Kinderball mitgemacht und mit der
ſchönſten Dame, das heißt, derjenigen, die ihm am
beſten gefiel, den Cotillon getanzt, den Cotillon —
merken Sie wohl! trotz des heftigen Widerſpruchs
von einem halben Dutzend junger Herren.“
„Der Unglückliche,“ lachte Oswald; „er wird ſich
dadurch eben ſo viele Duelle zugezogen haben.“
„Möglich, aber Sie wiſſen, Julius iſt tapfer, wie
ein Löwe, und wird für die Dame ſeines Herzens
Alles wagen. — Ah, Herr von Cloten! Sind Sie es
wirklich? Ich hörte ja, Sie und Robin hätten ſich
auf der letzten Fuchsjagd die Hälſe gebrochen!“
„Quelle idée, gnä'ge Fra! Jedenfalls wieder Er¬
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