Spielhagen, Friedrich: Problematische Naturen. Bd. 2. Berlin, 1861.unglücklich; ich pflege ihn nun schon drei Jahre und "Ah, Spaß," sagte der Dandy, seinen blonden "Upon my word and honour," sagte Olden¬ "Ah, ja, verstehe!" sagte Herr von Cloten; "reines "Gerade so sah meine Mary auch aus," sagte "Nicht möglich!" "Verlassen Sie sich darauf. Alle englischen Misses unglücklich; ich pflege ihn nun ſchon drei Jahre und „Ah, Spaß,“ ſagte der Dandy, ſeinen blonden „Upon my word and honour,“ ſagte Olden¬ „Ah, ja, verſtehe!“ ſagte Herr von Cloten; „reines „Gerade ſo ſah meine Mary auch aus,“ ſagte „Nicht möglich!“ „Verlaſſen Sie ſich darauf. Alle engliſchen Miſſes <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0038" n="28"/> unglücklich; ich pflege ihn nun ſchon drei Jahre und<lb/> habe ihn mich wenigſtens eine Million koſten laſſen.“</p><lb/> <p>„Ah, Spaß,“ ſagte der Dandy, ſeinen blonden<lb/> Schnurrbart ſtreichend.</p><lb/> <p>„<hi rendition="#aq">Upon my word and honour</hi>,“ ſagte Olden¬<lb/> burg; „die Sache iſt einfach die: Ich lernte in Kairo<lb/> eine engliſche Familie kennen, mit der ich noch mehr¬<lb/> mals auf dem Nil zuſammentraf; ich war ſo glücklich,<lb/> ihr einige nicht unweſentliche Dienſte leiſten zu können.<lb/> Die Familie beſtand aus Vater, Mutter und einer<lb/> einzigen Tochter — aber welcher Tochter! <hi rendition="#aq">mon cher</hi>,<lb/> ich ſage Ihnen —“</p><lb/> <p>„Ah, ja, verſtehe!“ ſagte Herr von Cloten; „reines<lb/> Vollblut. Dieſe engliſchen Miſſes jottvoll — ſchön —<lb/> ſah mal eine in Baden-Baden, werde mein Lebtag<lb/> nicht vergeſſen.“</p><lb/> <p>„Gerade ſo ſah meine Mary auch aus,“ ſagte<lb/> Oldenburg.</p><lb/> <p>„Nicht möglich!“</p><lb/> <p>„Verlaſſen Sie ſich darauf. Alle engliſchen Miſſes<lb/> gleichen ſich wie eine Lilie der andern. <hi rendition="#aq">Eh bien</hi>!<lb/> Das Mädchen verliebt ſich in den Retter ihres Lebens.<lb/> Der Vater iſt mir geneigt, die Mutter günſtig. Ich<lb/> war zwar kein Millionär, wie Mr. Brown, dafür<lb/> war er aber auch nur ein in Ruheſtand getretener<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [28/0038]
unglücklich; ich pflege ihn nun ſchon drei Jahre und
habe ihn mich wenigſtens eine Million koſten laſſen.“
„Ah, Spaß,“ ſagte der Dandy, ſeinen blonden
Schnurrbart ſtreichend.
„Upon my word and honour,“ ſagte Olden¬
burg; „die Sache iſt einfach die: Ich lernte in Kairo
eine engliſche Familie kennen, mit der ich noch mehr¬
mals auf dem Nil zuſammentraf; ich war ſo glücklich,
ihr einige nicht unweſentliche Dienſte leiſten zu können.
Die Familie beſtand aus Vater, Mutter und einer
einzigen Tochter — aber welcher Tochter! mon cher,
ich ſage Ihnen —“
„Ah, ja, verſtehe!“ ſagte Herr von Cloten; „reines
Vollblut. Dieſe engliſchen Miſſes jottvoll — ſchön —
ſah mal eine in Baden-Baden, werde mein Lebtag
nicht vergeſſen.“
„Gerade ſo ſah meine Mary auch aus,“ ſagte
Oldenburg.
„Nicht möglich!“
„Verlaſſen Sie ſich darauf. Alle engliſchen Miſſes
gleichen ſich wie eine Lilie der andern. Eh bien!
Das Mädchen verliebt ſich in den Retter ihres Lebens.
Der Vater iſt mir geneigt, die Mutter günſtig. Ich
war zwar kein Millionär, wie Mr. Brown, dafür
war er aber auch nur ein in Ruheſtand getretener
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