Spielhagen, Friedrich: Problematische Naturen. Bd. 2. Berlin, 1861."Bon," sagte Oldenburg und trank ein Glas Cham¬ Nach einer kurzen Pause eifrigen Arrangirens: "Wer soll die Ehre haben, bei Deiner Frau zu "Heilige Kreuz -- ja freilich, das ist wichtig. Will's schon machen", sagte Oldenburg und suchte "Bist Du fertig, Oldenburg?" "Gleich -- So!" "Nun, weißt Du was, Baron, geh' Du in den "Ainsi soit-il," lachte Oldenburg, dem Davon¬ Als er in den Ballsaal trat, fing man so eben "Die Gelegenheit ist günstig," murmelte er und „Bon,“ ſagte Oldenburg und trank ein Glas Cham¬ Nach einer kurzen Pauſe eifrigen Arrangirens: „Wer ſoll die Ehre haben, bei Deiner Frau zu „Heilige Kreuz — ja freilich, das iſt wichtig. Will's ſchon machen“, ſagte Oldenburg und ſuchte „Biſt Du fertig, Oldenburg?“ „Gleich — So!“ „Nun, weißt Du was, Baron, geh' Du in den „Ainsi soit-il,“ lachte Oldenburg, dem Davon¬ Als er in den Ballſaal trat, fing man ſo eben „Die Gelegenheit iſt günſtig,“ murmelte er und <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0076" n="66"/> <p>„<hi rendition="#aq">Bon</hi>,“ ſagte Oldenburg und trank ein Glas Cham¬<lb/> pagner.</p><lb/> <p>Nach einer kurzen Pauſe eifrigen Arrangirens:</p><lb/> <p>„Wer ſoll die Ehre haben, bei Deiner Frau zu<lb/> ſitzen?“</p><lb/> <p>„Heilige Kreuz — ja freilich, das iſt wichtig.<lb/> Weißt Du was, Oldenburg, nimm den Unbedeutend¬<lb/> ſten; dagegen kann Niemand etwas einwenden.“</p><lb/> <p>Will's ſchon machen“, ſagte Oldenburg und ſuchte<lb/> unter den Zetteln, bis er den rechten gefunden hatte.<lb/> „Dir will ich Deine unverbürgten Schiffernachrichten<lb/> einträcken,“ murmelte er zwiſchen die Zähne.</p><lb/> <p>„Biſt Du fertig, Oldenburg?“</p><lb/> <p>„Gleich — So!“</p><lb/> <p>„Nun, weißt Du was, Baron, geh' Du in den<lb/> Tanzſaal und ſage jedem Herrn, welche Damen er<lb/> führen ſoll; ich will daſſelbe bei den Spielern thun.“</p><lb/> <p>„<hi rendition="#aq">Ainsi soit-il,</hi>“ lachte Oldenburg, dem Davon¬<lb/> eilenden folgend.</p><lb/> <p>Als er in den Ballſaal trat, fing man ſo eben<lb/> einen Contretanz zu arrangiren an. Unmittelbar<lb/> nach dieſem Tanze ſollte geſpeiſt werden.</p><lb/> <p>„Die Gelegenheit iſt günſtig,“ murmelte er und<lb/> ging, einem ſchwarzgefiederten langbeinigen Vogel zu<lb/> vergleichen, der ſich auf der Wieſe Fröſche ſucht, mit<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [66/0076]
„Bon,“ ſagte Oldenburg und trank ein Glas Cham¬
pagner.
Nach einer kurzen Pauſe eifrigen Arrangirens:
„Wer ſoll die Ehre haben, bei Deiner Frau zu
ſitzen?“
„Heilige Kreuz — ja freilich, das iſt wichtig.
Weißt Du was, Oldenburg, nimm den Unbedeutend¬
ſten; dagegen kann Niemand etwas einwenden.“
Will's ſchon machen“, ſagte Oldenburg und ſuchte
unter den Zetteln, bis er den rechten gefunden hatte.
„Dir will ich Deine unverbürgten Schiffernachrichten
einträcken,“ murmelte er zwiſchen die Zähne.
„Biſt Du fertig, Oldenburg?“
„Gleich — So!“
„Nun, weißt Du was, Baron, geh' Du in den
Tanzſaal und ſage jedem Herrn, welche Damen er
führen ſoll; ich will daſſelbe bei den Spielern thun.“
„Ainsi soit-il,“ lachte Oldenburg, dem Davon¬
eilenden folgend.
Als er in den Ballſaal trat, fing man ſo eben
einen Contretanz zu arrangiren an. Unmittelbar
nach dieſem Tanze ſollte geſpeiſt werden.
„Die Gelegenheit iſt günſtig,“ murmelte er und
ging, einem ſchwarzgefiederten langbeinigen Vogel zu
vergleichen, der ſich auf der Wieſe Fröſche ſucht, mit
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde von OCR-Software automatisch erfasst und anschließend gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien von Muttersprachlern nachkontrolliert. Es wurde gemäß dem DTA-Basisformat in XML/TEI P5 kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |