Spielhagen, Friedrich: Problematische Naturen. Bd. 3. Berlin, 1861."Ich glaube gar, wir bekommen noch Besuch" -- "Ich hoffe nicht," sagte Oswald. Die Thür wurde geöffnet, der alte Herrmann "Herr von Cloten wünscht seine Aufwartung zu "Bewahre," sagte der Baron; "aber freilich, ich kann "Lassen Sie sich durch mich in der Ausübung "Bleiben Sie! bleiben Sie!" sagte der Baron; "er Einen Augenblick darauf trat Herr von Cloten „Ich glaube gar, wir bekommen noch Beſuch“ — „Ich hoffe nicht,“ ſagte Oswald. Die Thür wurde geöffnet, der alte Herrmann „Herr von Cloten wünſcht ſeine Aufwartung zu „Bewahre,“ ſagte der Baron; „aber freilich, ich kann „Laſſen Sie ſich durch mich in der Ausübung „Bleiben Sie! bleiben Sie!“ ſagte der Baron; „er Einen Augenblick darauf trat Herr von Cloten <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0048" n="38"/> <p>„Ich glaube gar, wir bekommen noch Beſuch“ —<lb/> unterbrach ſich der Baron; „war das nicht eine fremde<lb/> Stimme?“</p><lb/> <p>„Ich hoffe nicht,“ ſagte Oswald.</p><lb/> <p>Die Thür wurde geöffnet, der alte Herrmann<lb/> ſchaute herein und ſagte:</p><lb/> <p>„Herr von Cloten wünſcht ſeine Aufwartung zu<lb/> machen, Herr Baron; ſind Sie zu Hauſe?“</p><lb/> <p>„Bewahre,“ ſagte der Baron; „aber freilich, ich kann<lb/> ihn nicht gut abweiſen; er kommt um mich — hm, hm!“</p><lb/> <p>„Laſſen Sie ſich durch mich in der Ausübung<lb/> Ihrer Gaſtfreundſchaft nicht ſtören,“ ſagte Oswald,<lb/> aufſtehend.</p><lb/> <p>„Bleiben Sie! bleiben Sie!“ ſagte der Baron; „er<lb/> wird ſich hoffentlich nicht lange aufhalten. Er kommt<lb/> in einer gewiſſen Angelegenheit, in welcher er meinen<lb/> Rath haben will. Das iſt Alles. Führe ihn herauf,<lb/> Hermann!“</p><lb/> <p>Einen Augenblick darauf trat Herr von Cloten<lb/> ein. Er war in Reitfrack und Stulpenſtiefel und ſchien<lb/> einen weiten Ritt gemacht zu haben. Wenigſtens ſah<lb/> er ſehr erhitzt aus. Oswald's Anweſenheit ſchien ihn<lb/> zu ärgern, oder verlegen zu machen; wenigſtens be¬<lb/> grüßte er ihn mit auffallender Förmlichkeit, nachdem<lb/> er dem Baron die Hand geſchüttelt hatte.</p><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [38/0048]
„Ich glaube gar, wir bekommen noch Beſuch“ —
unterbrach ſich der Baron; „war das nicht eine fremde
Stimme?“
„Ich hoffe nicht,“ ſagte Oswald.
Die Thür wurde geöffnet, der alte Herrmann
ſchaute herein und ſagte:
„Herr von Cloten wünſcht ſeine Aufwartung zu
machen, Herr Baron; ſind Sie zu Hauſe?“
„Bewahre,“ ſagte der Baron; „aber freilich, ich kann
ihn nicht gut abweiſen; er kommt um mich — hm, hm!“
„Laſſen Sie ſich durch mich in der Ausübung
Ihrer Gaſtfreundſchaft nicht ſtören,“ ſagte Oswald,
aufſtehend.
„Bleiben Sie! bleiben Sie!“ ſagte der Baron; „er
wird ſich hoffentlich nicht lange aufhalten. Er kommt
in einer gewiſſen Angelegenheit, in welcher er meinen
Rath haben will. Das iſt Alles. Führe ihn herauf,
Hermann!“
Einen Augenblick darauf trat Herr von Cloten
ein. Er war in Reitfrack und Stulpenſtiefel und ſchien
einen weiten Ritt gemacht zu haben. Wenigſtens ſah
er ſehr erhitzt aus. Oswald's Anweſenheit ſchien ihn
zu ärgern, oder verlegen zu machen; wenigſtens be¬
grüßte er ihn mit auffallender Förmlichkeit, nachdem
er dem Baron die Hand geſchüttelt hatte.
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