"Ich werde mir eine Kugel durch den Kopf jagen!" rief Felix pathetisch.
Die Baronin suchte den Aufgeregten zu beruhigen und es gelang ihr, nachdem sie ihm die feierliche Ver¬ sicherung gegeben, daß trotz der Erfolglosigkeit seiner Bewerbung die übrigen Verabredungen nicht rückgängig gemacht werden sollten.
Nachdem sie sich über diesen äußerst wichtigen Punkt geeinigt, konnten sie mit größerer Ruhe über einige andre sprechen, vor allem über den eigentlichen Grund von Helenen's Weigerung. Zu Felix' nicht geringem Erstaunen behauptete die Baronin heute ge¬ radezu, daß ein geheimes Liebesverhältniß zwischen Oswald und Helene bestehe. Sie wollte nicht sagen, was sie veranlaßte, eine frühere Vermuthung jetzt für Gewißheit auszugeben; aber sie blieb bei ihrer Be¬ hauptung, bis Felix zugab, daß "die Sache freilich lächerlich, aber doch nicht geradezu unmöglich sei." Der Mensch ist ein schlauer Intriguant, sagte er. Timm hat mich gleich im Anfang vor ihm gewarnt; ich habe nicht viel darauf gegeben, weil die Beiden auf einem sehr guten Fuß zu stehen scheinen. Indessen, ich sehe doch ein, Timm hat in diesem Falle Recht gehabt.
In diesem Augenblick wurde der Baronin ein er¬ presser Brief aus Grünwald eingehändigt.
„Ich werde mir eine Kugel durch den Kopf jagen!“ rief Felix pathetiſch.
Die Baronin ſuchte den Aufgeregten zu beruhigen und es gelang ihr, nachdem ſie ihm die feierliche Ver¬ ſicherung gegeben, daß trotz der Erfolgloſigkeit ſeiner Bewerbung die übrigen Verabredungen nicht rückgängig gemacht werden ſollten.
Nachdem ſie ſich über dieſen äußerſt wichtigen Punkt geeinigt, konnten ſie mit größerer Ruhe über einige andre ſprechen, vor allem über den eigentlichen Grund von Helenen's Weigerung. Zu Felix' nicht geringem Erſtaunen behauptete die Baronin heute ge¬ radezu, daß ein geheimes Liebesverhältniß zwiſchen Oswald und Helene beſtehe. Sie wollte nicht ſagen, was ſie veranlaßte, eine frühere Vermuthung jetzt für Gewißheit auszugeben; aber ſie blieb bei ihrer Be¬ hauptung, bis Felix zugab, daß „die Sache freilich lächerlich, aber doch nicht geradezu unmöglich ſei.“ Der Menſch iſt ein ſchlauer Intriguant, ſagte er. Timm hat mich gleich im Anfang vor ihm gewarnt; ich habe nicht viel darauf gegeben, weil die Beiden auf einem ſehr guten Fuß zu ſtehen ſcheinen. Indeſſen, ich ſehe doch ein, Timm hat in dieſem Falle Recht gehabt.
In dieſem Augenblick wurde der Baronin ein er¬ preſſer Brief aus Grünwald eingehändigt.
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„Ich werde mir eine Kugel durch den Kopf jagen!“
rief Felix pathetiſch.
Die Baronin ſuchte den Aufgeregten zu beruhigen
und es gelang ihr, nachdem ſie ihm die feierliche Ver¬
ſicherung gegeben, daß trotz der Erfolgloſigkeit ſeiner
Bewerbung die übrigen Verabredungen nicht rückgängig
gemacht werden ſollten.
Nachdem ſie ſich über dieſen äußerſt wichtigen
Punkt geeinigt, konnten ſie mit größerer Ruhe über
einige andre ſprechen, vor allem über den eigentlichen
Grund von Helenen's Weigerung. Zu Felix' nicht
geringem Erſtaunen behauptete die Baronin heute ge¬
radezu, daß ein geheimes Liebesverhältniß zwiſchen
Oswald und Helene beſtehe. Sie wollte nicht ſagen,
was ſie veranlaßte, eine frühere Vermuthung jetzt für
Gewißheit auszugeben; aber ſie blieb bei ihrer Be¬
hauptung, bis Felix zugab, daß „die Sache freilich
lächerlich, aber doch nicht geradezu unmöglich ſei.“
Der Menſch iſt ein ſchlauer Intriguant, ſagte er.
Timm hat mich gleich im Anfang vor ihm gewarnt;
ich habe nicht viel darauf gegeben, weil die Beiden
auf einem ſehr guten Fuß zu ſtehen ſcheinen. Indeſſen,
ich ſehe doch ein, Timm hat in dieſem Falle Recht gehabt.
In dieſem Augenblick wurde der Baronin ein er¬
preſſer Brief aus Grünwald eingehändigt.
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Spielhagen, Friedrich: Problematische Naturen. Bd. 4. Berlin, 1861, S. 224. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/spielhagen_problematische04_1861/234>, abgerufen am 17.06.2024.
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