Spielhagen, Friedrich: Problematische Naturen. Bd. 4. Berlin, 1861.ron, der, die Hände auf dem Rücken, ein Gemälde "Was hast Du vor, Helene?" "Laß mich nur! Wollen Sie mir einen Gefallen "Mais, sans doute!" "Suchen Sie den Doctor Stein auf; er ist drü¬ "Es bedurfte nicht Oldenburg's Scharfblicks, um "Ist das Alles, mein Fräulein?" "Ja." "Ich gehe, Ihren Auftrag sofort und pünktlich aus¬ ron, der, die Hände auf dem Rücken, ein Gemälde „Was haſt Du vor, Helene?“ „Laß mich nur! Wollen Sie mir einen Gefallen „Mais, sans doute!“ „Suchen Sie den Doctor Stein auf; er iſt drü¬ „Es bedurfte nicht Oldenburg's Scharfblicks, um „Iſt das Alles, mein Fräulein?“ „Ja.“ „Ich gehe, Ihren Auftrag ſofort und pünktlich aus¬ <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0279" n="269"/> ron, der, die Hände auf dem Rücken, ein Gemälde<lb/> an der Wand betrachtete.</p><lb/> <p>„Was haſt Du vor, Helene?“</p><lb/> <p>„Laß mich nur! Wollen Sie mir einen Gefallen<lb/> thun, Herr Baron.“</p><lb/> <p> <hi rendition="#aq">„Mais, sans doute!“</hi> </p><lb/> <p>„Suchen Sie den Doctor Stein auf; er iſt drü¬<lb/> ben in den Spielzimmern, und ſagen Sie ihm: ich<lb/> ließe ihn bitten, ſogleich zu Bruno zurückzukehren.<lb/> Hören Sie? ſogleich!“</p><lb/> <p>„Es bedurfte nicht Oldenburg's Scharfblicks, um<lb/> zu ſehen, daß dieſer Auftrag, den ein Diener eben<lb/> ſo gut hätte ausführen können, eine tiefere Bedeutung<lb/> hatte. Helene hatte die größte Mühe gehabt, die<lb/> Worte in einem einigermaßen unbefangenen Tone her¬<lb/> vorzubringen, und Emilien's mit dem Ausdruck der<lb/> geſpannteſten Erwartung auf ihn gerichtetes, von der<lb/> innern Erregung blaſſes Geſicht, war ein ſehr deut¬<lb/> licher Commentar zu Helenen's Worten.</p><lb/> <p>„Iſt das Alles, mein Fräulein?“</p><lb/> <p>„Ja.“</p><lb/> <p>„Ich gehe, Ihren Auftrag ſofort und pünktlich aus¬<lb/> zurichten!“ ſagte der Baron, ſich verbeugend und mit,<lb/> ſelbſt für ihn ungewöhnlich langen Schritten den Saal<lb/> verlaſſend.</p><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [269/0279]
ron, der, die Hände auf dem Rücken, ein Gemälde
an der Wand betrachtete.
„Was haſt Du vor, Helene?“
„Laß mich nur! Wollen Sie mir einen Gefallen
thun, Herr Baron.“
„Mais, sans doute!“
„Suchen Sie den Doctor Stein auf; er iſt drü¬
ben in den Spielzimmern, und ſagen Sie ihm: ich
ließe ihn bitten, ſogleich zu Bruno zurückzukehren.
Hören Sie? ſogleich!“
„Es bedurfte nicht Oldenburg's Scharfblicks, um
zu ſehen, daß dieſer Auftrag, den ein Diener eben
ſo gut hätte ausführen können, eine tiefere Bedeutung
hatte. Helene hatte die größte Mühe gehabt, die
Worte in einem einigermaßen unbefangenen Tone her¬
vorzubringen, und Emilien's mit dem Ausdruck der
geſpannteſten Erwartung auf ihn gerichtetes, von der
innern Erregung blaſſes Geſicht, war ein ſehr deut¬
licher Commentar zu Helenen's Worten.
„Iſt das Alles, mein Fräulein?“
„Ja.“
„Ich gehe, Ihren Auftrag ſofort und pünktlich aus¬
zurichten!“ ſagte der Baron, ſich verbeugend und mit,
ſelbſt für ihn ungewöhnlich langen Schritten den Saal
verlaſſend.
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