Spielhagen, Friedrich: Problematische Naturen. Bd. 4. Berlin, 1861.wogte; seine Hände ballten sich krampfhaft; er Das sahen Alle, und Keiner wagte, seine Heraus¬ Felix hatte sich wieder aufgerafft und war in die Ein drohendes Murren lief durch die Schaar. Sie drängten an ihn heran; ein wüstes Schreien Da stand plötzlich Oldenburg neben ihm. "Wie, meine Herren?" rief er, sich zu seiner Dies Wort wirkte wie ein Zauber. Er stellte für wogte; ſeine Hände ballten ſich krampfhaft; er Das ſahen Alle, und Keiner wagte, ſeine Heraus¬ Felix hatte ſich wieder aufgerafft und war in die Ein drohendes Murren lief durch die Schaar. Sie drängten an ihn heran; ein wüſtes Schreien Da ſtand plötzlich Oldenburg neben ihm. „Wie, meine Herren?“ rief er, ſich zu ſeiner Dies Wort wirkte wie ein Zauber. Er ſtellte für <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0284" n="274"/> wogte; ſeine Hände ballten ſich krampfhaft; er<lb/> achtete in dieſem Momente ſein Leben keine Nadel<lb/> werth.</p><lb/> <p>Das ſahen Alle, und Keiner wagte, ſeine Heraus¬<lb/> forderung anzunehmen.</p><lb/> <p>Felix hatte ſich wieder aufgerafft und war in die<lb/> Arme der ihm zunächſt Stehenden zurückgetaumelt.<lb/> Er war betäubt von dem ſchweren Fall; Blut ſtrömte<lb/> ihm aus Naſe und Mund.</p><lb/> <p>Ein drohendes Murren lief durch die Schaar.<lb/> Man hörte einzelne Stimmen: ſollen wir das dul¬<lb/> den? — ſchlagt ihn nieder! — er darf nicht lebend<lb/> vom Platz!</p><lb/> <p>Sie drängten an ihn heran; ein wüſtes Schreien<lb/> und Toben brach aus dem Haufen; Oswalds Blicke<lb/> ſuchten den heraus, welcher zunächſt an die Reihe<lb/> kommen ſollte.</p><lb/> <p>Da ſtand plötzlich Oldenburg neben ihm.</p><lb/> <p>„Wie, meine Herren?“ rief er, ſich zu ſeiner<lb/> ganzen ſtattlichen Höhe emporrichtend, „zwanzig gegen<lb/> Einen? Der Kampf iſt doch ein wenig zu ungleich.<lb/> Wollen Sie ſich nicht lieber noch ein paar Bedienten<lb/> zur Hülfe rufen?“</p><lb/> <p>Dies Wort wirkte wie ein Zauber. Er ſtellte für<lb/> Jeden die ſchimpfliche Scene in das rechte Licht.<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [274/0284]
wogte; ſeine Hände ballten ſich krampfhaft; er
achtete in dieſem Momente ſein Leben keine Nadel
werth.
Das ſahen Alle, und Keiner wagte, ſeine Heraus¬
forderung anzunehmen.
Felix hatte ſich wieder aufgerafft und war in die
Arme der ihm zunächſt Stehenden zurückgetaumelt.
Er war betäubt von dem ſchweren Fall; Blut ſtrömte
ihm aus Naſe und Mund.
Ein drohendes Murren lief durch die Schaar.
Man hörte einzelne Stimmen: ſollen wir das dul¬
den? — ſchlagt ihn nieder! — er darf nicht lebend
vom Platz!
Sie drängten an ihn heran; ein wüſtes Schreien
und Toben brach aus dem Haufen; Oswalds Blicke
ſuchten den heraus, welcher zunächſt an die Reihe
kommen ſollte.
Da ſtand plötzlich Oldenburg neben ihm.
„Wie, meine Herren?“ rief er, ſich zu ſeiner
ganzen ſtattlichen Höhe emporrichtend, „zwanzig gegen
Einen? Der Kampf iſt doch ein wenig zu ungleich.
Wollen Sie ſich nicht lieber noch ein paar Bedienten
zur Hülfe rufen?“
Dies Wort wirkte wie ein Zauber. Er ſtellte für
Jeden die ſchimpfliche Scene in das rechte Licht.
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