auf sein Bette) O ich bin das unglück- lichste deiner Geschöpfe! Du hörst, du siehst, du achtest mich nicht!
Er verhüllte sein Gesicht, und weinte im Stillen, auch meine Thränen flossen, ich sah's ungerne, als der Arzt mich bei der Hand er- grif, und aus dem Gemache führte. Er schenkte mir so willig sein Zutrauen, es war grausam, daß ich ohne Abschied, ohne Trost scheiden sollte. Ich wollte wieder rückkehren, mein Freund lächelte. Mir mißfiel dies Lä- cheln, es verrieth Unempfindlichkeit. Wie kön- nen sie izt -- izt lachen? fragte ich etwas unwillig.
Der Arzt. Weil der Schein sie trügt. Es wäre schrecklich, wenn's so wäre, wie's der arme Wahnsinnige erzählte.
Ich. So ist's nicht so?
Biogr. d. W. 3. B. R
auf ſein Bette) O ich bin das ungluͤck- lichſte deiner Geſchoͤpfe! Du hoͤrſt, du ſiehſt, du achteſt mich nicht!
Er verhuͤllte ſein Geſicht, und weinte im Stillen, auch meine Thraͤnen floſſen, ich ſah's ungerne, als der Arzt mich bei der Hand er- grif, und aus dem Gemache fuͤhrte. Er ſchenkte mir ſo willig ſein Zutrauen, es war grauſam, daß ich ohne Abſchied, ohne Troſt ſcheiden ſollte. Ich wollte wieder ruͤckkehren, mein Freund laͤchelte. Mir mißfiel dies Laͤ- cheln, es verrieth Unempfindlichkeit. Wie koͤn- nen ſie izt — izt lachen? fragte ich etwas unwillig.
Der Arzt. Weil der Schein ſie truͤgt. Es waͤre ſchrecklich, wenn's ſo waͤre, wie's der arme Wahnſinnige erzaͤhlte.
Ich. So iſt's nicht ſo?
Biogr. d. W. 3. B. R
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auf ſein Bette) O ich bin das ungluͤck-
lichſte deiner Geſchoͤpfe! Du hoͤrſt, du ſiehſt,
du achteſt mich nicht!
Er verhuͤllte ſein Geſicht, und weinte im
Stillen, auch meine Thraͤnen floſſen, ich ſah's
ungerne, als der Arzt mich bei der Hand er-
grif, und aus dem Gemache fuͤhrte. Er
ſchenkte mir ſo willig ſein Zutrauen, es war
grauſam, daß ich ohne Abſchied, ohne Troſt
ſcheiden ſollte. Ich wollte wieder ruͤckkehren,
mein Freund laͤchelte. Mir mißfiel dies Laͤ-
cheln, es verrieth Unempfindlichkeit. Wie koͤn-
nen ſie izt — izt lachen? fragte ich etwas
unwillig.
Der Arzt. Weil der Schein ſie truͤgt.
Es waͤre ſchrecklich, wenn's ſo waͤre, wie's
der arme Wahnſinnige erzaͤhlte.
Ich. So iſt's nicht ſo?
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Spiess, Christian Heinrich: Biographien der Wahnsinnigen. Bd. 3. Leipzig, 1796, S. 257. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/spiess_biographien03_1796/271>, abgerufen am 27.11.2024.
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