sten Preiß und Dank! Mit diesem Helme lohnt dich der Kaiser, welcher den Tapfern liebt. Mit diesem Kusse (sie zögerte, und sank endlich an seine Wangen) mit diesem Kusse lohne ich dich im Namen aller edlen Jungfrauen, welche den tapfern Jüng- lingen hold sind!
Jubelgeschrei und Trompetenklang ertön- te weit und breit umher, viele Ritter wünsch- ten sich an Hugos Stelle, mehrere Jungfrau- en neideten Kletas Glück, alle glaubten aber einstimmig, daß Hugo einen doppelten Preiß, des Kaisers Helm und Kletas Herz, erhal- ten habe. Hugo glaubte dies auch mit won- nevollem Entzücken, und mühte sich äusserst, seinen Glauben durch frohe Hofnung, durch nähere Gewißheit zu stärken. Er saß bei der Tafel ihr zur Seite, er eröfnete an ihrer Hand den Siegesreihen, und Kleta stammle- te ihm Liebe, als er sie einst nach einem Er-
ſten Preiß und Dank! Mit dieſem Helme lohnt dich der Kaiſer, welcher den Tapfern liebt. Mit dieſem Kuſſe (ſie zoͤgerte, und ſank endlich an ſeine Wangen) mit dieſem Kuſſe lohne ich dich im Namen aller edlen Jungfrauen, welche den tapfern Juͤng- lingen hold ſind!
Jubelgeſchrei und Trompetenklang ertoͤn- te weit und breit umher, viele Ritter wuͤnſch- ten ſich an Hugos Stelle, mehrere Jungfrau- en neideten Kletas Gluͤck, alle glaubten aber einſtimmig, daß Hugo einen doppelten Preiß, des Kaiſers Helm und Kletas Herz, erhal- ten habe. Hugo glaubte dies auch mit won- nevollem Entzuͤcken, und muͤhte ſich aͤuſſerſt, ſeinen Glauben durch frohe Hofnung, durch naͤhere Gewißheit zu ſtaͤrken. Er ſaß bei der Tafel ihr zur Seite, er eroͤfnete an ihrer Hand den Siegesreihen, und Kleta ſtammle- te ihm Liebe, als er ſie einſt nach einem Er-
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ſten Preiß und Dank! Mit dieſem Helme
lohnt dich der Kaiſer, welcher den Tapfern
liebt. Mit dieſem Kuſſe (ſie zoͤgerte, und
ſank endlich an ſeine Wangen) mit
dieſem Kuſſe lohne ich dich im Namen aller
edlen Jungfrauen, welche den tapfern Juͤng-
lingen hold ſind!
Jubelgeſchrei und Trompetenklang ertoͤn-
te weit und breit umher, viele Ritter wuͤnſch-
ten ſich an Hugos Stelle, mehrere Jungfrau-
en neideten Kletas Gluͤck, alle glaubten aber
einſtimmig, daß Hugo einen doppelten Preiß,
des Kaiſers Helm und Kletas Herz, erhal-
ten habe. Hugo glaubte dies auch mit won-
nevollem Entzuͤcken, und muͤhte ſich aͤuſſerſt,
ſeinen Glauben durch frohe Hofnung, durch
naͤhere Gewißheit zu ſtaͤrken. Er ſaß bei der
Tafel ihr zur Seite, er eroͤfnete an ihrer
Hand den Siegesreihen, und Kleta ſtammle-
te ihm Liebe, als er ſie einſt nach einem Er-
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Spiess, Christian Heinrich: Biographien der Wahnsinnigen. Bd. 3. Leipzig, 1796, S. 343. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/spiess_biographien03_1796/357>, abgerufen am 25.11.2024.
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