eine Banknote von hundert Thaler, drehte sie in Gegenwart vieler hinter ihm stehenden Kavaliers in die Gestalt eines Fidibus zusam- men, zündete solche behende an der Wachs- kerze an, und leuchtete damit der ihren Du- katen suchenden Gräfin.
Alles schrie und lachte, man war sogar so kühn, der Gräfin am Ende den herrlichen Gedanken zu erzählen, und das Noble und Erhabne desselben zu loben.
Die Präsidentin entfernte sich stillschwei- gend, und eilte nach Hause. Wie ihr Gatte, dem eine längere Parthie am Spieltische gefes- selt hatte, auch heimkehrte, wischte sie die Thränen aus ihren Augen, und ging ihm mit der gewöhnlichen Freundlichkeit entgegen. Du suchst mir, sprach dieser im ernsten Tone, vergebens deine Thränen zu verbergen, sie fliessen gerecht, und mein ist die Pflicht, sie
eine Banknote von hundert Thaler, drehte ſie in Gegenwart vieler hinter ihm ſtehenden Kavaliers in die Geſtalt eines Fidibus zuſam- men, zuͤndete ſolche behende an der Wachs- kerze an, und leuchtete damit der ihren Du- katen ſuchenden Graͤfin.
Alles ſchrie und lachte, man war ſogar ſo kuͤhn, der Graͤfin am Ende den herrlichen Gedanken zu erzaͤhlen, und das Noble und Erhabne deſſelben zu loben.
Die Praͤſidentin entfernte ſich ſtillſchwei- gend, und eilte nach Hauſe. Wie ihr Gatte, dem eine laͤngere Parthie am Spieltiſche gefeſ- ſelt hatte, auch heimkehrte, wiſchte ſie die Thraͤnen aus ihren Augen, und ging ihm mit der gewoͤhnlichen Freundlichkeit entgegen. Du ſuchſt mir, ſprach dieſer im ernſten Tone, vergebens deine Thraͤnen zu verbergen, ſie flieſſen gerecht, und mein iſt die Pflicht, ſie
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eine Banknote von hundert Thaler, drehte
ſie in Gegenwart vieler hinter ihm ſtehenden
Kavaliers in die Geſtalt eines Fidibus zuſam-
men, zuͤndete ſolche behende an der Wachs-
kerze an, und leuchtete damit der ihren Du-
katen ſuchenden Graͤfin.
Alles ſchrie und lachte, man war ſogar
ſo kuͤhn, der Graͤfin am Ende den herrlichen
Gedanken zu erzaͤhlen, und das Noble und
Erhabne deſſelben zu loben.
Die Praͤſidentin entfernte ſich ſtillſchwei-
gend, und eilte nach Hauſe. Wie ihr Gatte,
dem eine laͤngere Parthie am Spieltiſche gefeſ-
ſelt hatte, auch heimkehrte, wiſchte ſie die
Thraͤnen aus ihren Augen, und ging ihm mit
der gewoͤhnlichen Freundlichkeit entgegen. Du
ſuchſt mir, ſprach dieſer im ernſten Tone,
vergebens deine Thraͤnen zu verbergen, ſie
flieſſen gerecht, und mein iſt die Pflicht, ſie
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Spiess, Christian Heinrich: Biographien der Wahnsinnigen. Bd. 4. Leipzig, 1796, S. 89. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/spiess_biographien04_1796/99>, abgerufen am 21.11.2024.
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