Spindler, Christian Gotthold: Unschuldige Jugend-Früchte. Leipzig, 1745.Theatralischer Anhang. Doch da dein Vater-Hertz ein Mann in dieserStadt, Der in der finstern Grufft noch viel Verdienste hat. So schenckt man dir die Schuld, allein ein höh- res Heissen Wird Morgen dich des Lands auf ewiglich ver- weisen, Es ist dein Capital den Armen schon zu Theil? Livio. O! Centner schweres Wort, o! harter Donner- Keil, Ja wohl, mehr als zu wohl verdient, verdient ach leider! Peter. Was bringt ihr Antonin mir armen Bähren- heuter, Herr, überlegt es selbst, ich habe nichts gethan, Sagt was der Diener doch vor seinen Herren kan? Antonin. Nein, Peter, du bist frey, dir ist dein Fehl ver- ziehen, Peter. Juchhe! juchhe! habt Danck! Anton. Das ist zu sehr geschrien, Livio. Alleine, Antonin! mein Peter muß auch mit, Er wust es, daß ich stach, Peter. Du Strang! nicht einen Schritt, Sey N 3
Theatraliſcher Anhang. Doch da dein Vater-Hertz ein Mann in dieſerStadt, Der in der finſtern Grufft noch viel Verdienſte hat. So ſchenckt man dir die Schuld, allein ein hoͤh- res Heiſſen Wird Morgen dich des Lands auf ewiglich ver- weiſen, Es iſt dein Capital den Armen ſchon zu Theil? Livio. O! Centner ſchweres Wort, o! harter Donner- Keil, Ja wohl, mehr als zu wohl verdient, verdient ach leider! Peter. Was bringt ihr Antonin mir armen Baͤhren- heuter, Herr, uͤberlegt es ſelbſt, ich habe nichts gethan, Sagt was der Diener doch vor ſeinen Herren kan? Antonin. Nein, Peter, du biſt frey, dir iſt dein Fehl ver- ziehen, Peter. Juchhe! juchhe! habt Danck! Anton. Das iſt zu ſehr geſchrien, Livio. Alleine, Antonin! mein Peter muß auch mit, Er wuſt es, daß ich ſtach, Peter. Du Strang! nicht einen Schritt, Sey N 3
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Theatraliſcher Anhang.
Doch da dein Vater-Hertz ein Mann in dieſer
Stadt,
Der in der finſtern Grufft noch viel Verdienſte
hat.
So ſchenckt man dir die Schuld, allein ein hoͤh-
res Heiſſen
Wird Morgen dich des Lands auf ewiglich ver-
weiſen,
Es iſt dein Capital den Armen ſchon zu Theil?
Livio.
O! Centner ſchweres Wort, o! harter Donner-
Keil,
Ja wohl, mehr als zu wohl verdient, verdient
ach leider!
Peter.
Was bringt ihr Antonin mir armen Baͤhren-
heuter,
Herr, uͤberlegt es ſelbſt, ich habe nichts gethan,
Sagt was der Diener doch vor ſeinen Herren
kan?
Antonin.
Nein, Peter, du biſt frey, dir iſt dein Fehl ver-
ziehen,
Peter.
Juchhe! juchhe! habt Danck!
Anton.
Das iſt zu ſehr geſchrien,
Livio.
Alleine, Antonin! mein Peter muß auch mit,
Er wuſt es, daß ich ſtach,
Peter.
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