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Spindler, Christian Gotthold: Unschuldige Jugend-Früchte. Leipzig, 1745.

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Theatralischer Anhang.
Eleonore.
Was weinst du denn Celind?
Celinde.
Ach ich verlaßnes Kind!
Eleonore.
Was fehlt dir denn zum Geier?
Celinde.
Ach ich hab einen Freyer,
Der will mich nicht,
Jch heule - ach ich muß vergehn.
(heult)
Eleonore.
Sag, ob dich denn der Kützel sticht,
Jch möchte ihn doch sehn?
Celinde.
Das ist gar ein niedlich Ding,
Er sieht schöne, munter, flinck,
Warlich! der ist keine Katz,
Das ist gar ein schöner Schatz,
Versteht ihr mich?
Eleonore.
Je nun, wie heist er denn?
Celinde.
Jhr kennt ihn wohl,
Es ist der Heinerich.
Eleonore. (erschrickt.)
O weh!
Hilff Himmel! ich vergeh,
Celindgen, den wilst du nun haben?
Celinde.
Ach Jungfer, seine seltne Gaben
Ach! Bangigkeit, ach! Schmertz,
Die rühren auch mein junges Hertz.
Ele-
Theatraliſcher Anhang.
Eleonore.
Was weinſt du denn Celind?
Celinde.
Ach ich verlaßnes Kind!
Eleonore.
Was fehlt dir denn zum Geier?
Celinde.
Ach ich hab einen Freyer,
Der will mich nicht,
Jch heule ‒ ach ich muß vergehn.
(heult)
Eleonore.
Sag, ob dich denn der Kuͤtzel ſticht,
Jch moͤchte ihn doch ſehn?
Celinde.
Das iſt gar ein niedlich Ding,
Er ſieht ſchoͤne, munter, flinck,
Warlich! der iſt keine Katz,
Das iſt gar ein ſchoͤner Schatz,
Verſteht ihr mich?
Eleonore.
Je nun, wie heiſt er denn?
Celinde.
Jhr kennt ihn wohl,
Es iſt der Heinerich.
Eleonore. (erſchrickt.)
O weh!
Hilff Himmel! ich vergeh,
Celindgen, den wilſt du nun haben?
Celinde.
Ach Jungfer, ſeine ſeltne Gaben
Ach! Bangigkeit, ach! Schmertz,
Die ruͤhren auch mein junges Hertz.
Ele-
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[226/0258] Theatraliſcher Anhang. Eleonore. Was weinſt du denn Celind? Celinde. Ach ich verlaßnes Kind! Eleonore. Was fehlt dir denn zum Geier? Celinde. Ach ich hab einen Freyer, Der will mich nicht, Jch heule ‒ ach ich muß vergehn. (heult) Eleonore. Sag, ob dich denn der Kuͤtzel ſticht, Jch moͤchte ihn doch ſehn? Celinde. Das iſt gar ein niedlich Ding, Er ſieht ſchoͤne, munter, flinck, Warlich! der iſt keine Katz, Das iſt gar ein ſchoͤner Schatz, Verſteht ihr mich? Eleonore. Je nun, wie heiſt er denn? Celinde. Jhr kennt ihn wohl, Es iſt der Heinerich. Eleonore. (erſchrickt.) O weh! Hilff Himmel! ich vergeh, Celindgen, den wilſt du nun haben? Celinde. Ach Jungfer, ſeine ſeltne Gaben Ach! Bangigkeit, ach! Schmertz, Die ruͤhren auch mein junges Hertz. Ele-

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Zitationshilfe: Spindler, Christian Gotthold: Unschuldige Jugend-Früchte. Leipzig, 1745, S. 226. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/spindler_jugendfruechte_1745/258>, abgerufen am 27.11.2024.