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Spindler, Christian Gotthold: Unschuldige Jugend-Früchte. Leipzig, 1745.

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Glückwünschungs-Schreiben.
Sich nun wieder feyren läst,
Lobet doch, mit treuen Lippen,
Unsern JEsum in der Krippen,
Der zwar arm im Strohe liegt,
Doch die Armuth selbst besiegt.
Jst er gleich sehr schlecht erschienen,
Der, dem alle Himmel dienen,
Dient ein Stall ihm zum Pallast,
Jst er auf der Welt ein Gast,
Will ihn niemand hier bewirthen,
Dient ihm niemand, als die Hirten,
Muß er hier verachtet seyn?
Nein, o schönster JEsu! nein.
Du wirst meine Bitt gewähren,
Eile, bey mir einzukehren,
Komm, o HErr! aus Davids Stamm,
Komm, geliebter Bräutigam!
Komm, o Herrscher aller Thronen!
Eile nur bey mir zu wohnen.
HErr! die Klarheit deiner Nacht
Hat mich ausser sich gebracht.
Seelen-Printz, aus Davids Zweigen,
Laß mein Flehen dich erweichen,
Denn ich weiß, daß du, o Fürst!
Auch mich nicht verachten wirst.

Freund! so singet nun mein Hertze,
Mit dem angenehmsten Schertze,
Da der liebe Heilge Christ
Wieder vor der Thüren ist.
Nun ich kenn auch dein Gemüthe,
Das die überreiche Güte
Dei-

Gluͤckwuͤnſchungs-Schreiben.
Sich nun wieder feyren laͤſt,
Lobet doch, mit treuen Lippen,
Unſern JEſum in der Krippen,
Der zwar arm im Strohe liegt,
Doch die Armuth ſelbſt beſiegt.
Jſt er gleich ſehr ſchlecht erſchienen,
Der, dem alle Himmel dienen,
Dient ein Stall ihm zum Pallaſt,
Jſt er auf der Welt ein Gaſt,
Will ihn niemand hier bewirthen,
Dient ihm niemand, als die Hirten,
Muß er hier verachtet ſeyn?
Nein, o ſchoͤnſter JEſu! nein.
Du wirſt meine Bitt gewaͤhren,
Eile, bey mir einzukehren,
Komm, o HErr! aus Davids Stamm,
Komm, geliebter Braͤutigam!
Komm, o Herrſcher aller Thronen!
Eile nur bey mir zu wohnen.
HErr! die Klarheit deiner Nacht
Hat mich auſſer ſich gebracht.
Seelen-Printz, aus Davids Zweigen,
Laß mein Flehen dich erweichen,
Denn ich weiß, daß du, o Fuͤrſt!
Auch mich nicht verachten wirſt.

Freund! ſo ſinget nun mein Hertze,
Mit dem angenehmſten Schertze,
Da der liebe Heilge Chriſt
Wieder vor der Thuͤren iſt.
Nun ich kenn auch dein Gemuͤthe,
Das die uͤberreiche Guͤte
Dei-
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[60/0080] Gluͤckwuͤnſchungs-Schreiben. Sich nun wieder feyren laͤſt, Lobet doch, mit treuen Lippen, Unſern JEſum in der Krippen, Der zwar arm im Strohe liegt, Doch die Armuth ſelbſt beſiegt. Jſt er gleich ſehr ſchlecht erſchienen, Der, dem alle Himmel dienen, Dient ein Stall ihm zum Pallaſt, Jſt er auf der Welt ein Gaſt, Will ihn niemand hier bewirthen, Dient ihm niemand, als die Hirten, Muß er hier verachtet ſeyn? Nein, o ſchoͤnſter JEſu! nein. Du wirſt meine Bitt gewaͤhren, Eile, bey mir einzukehren, Komm, o HErr! aus Davids Stamm, Komm, geliebter Braͤutigam! Komm, o Herrſcher aller Thronen! Eile nur bey mir zu wohnen. HErr! die Klarheit deiner Nacht Hat mich auſſer ſich gebracht. Seelen-Printz, aus Davids Zweigen, Laß mein Flehen dich erweichen, Denn ich weiß, daß du, o Fuͤrſt! Auch mich nicht verachten wirſt. Freund! ſo ſinget nun mein Hertze, Mit dem angenehmſten Schertze, Da der liebe Heilge Chriſt Wieder vor der Thuͤren iſt. Nun ich kenn auch dein Gemuͤthe, Das die uͤberreiche Guͤte Dei-

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Zitationshilfe: Spindler, Christian Gotthold: Unschuldige Jugend-Früchte. Leipzig, 1745, S. 60. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/spindler_jugendfruechte_1745/80>, abgerufen am 26.11.2024.