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Spitzer, Daniel: Das Herrenrecht. Eine Novelle in Briefen. Wien, 1877.

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Ach, wie schön Sie sich für Ihren Bräutigam gemacht haben, Monica, rief ich, sie bewundernd, er wird wohl seinen Schutzheiligen anrufen müssen, um der Versuchung widerstehn zu können, auf diese Schultern einen Kuss zu drücken.

Ich habe mich nicht schöner gemacht als sonst, erwiderte sie, mich unschuldig anblickend, ich wüsste auch keine Veränderung, die mit mir geschehen wäre; ich habe nur ein anderes Kleid angezogen, an das ich die schöne Busennadel, die mir gestern die Frau Gräfin, Ihre Tante, geschenkt hat, anstecken kann.

Richtig, sie theilte mir ja mit, dass Ihre Frömmigkeit einen so tiefen Eindruck auf sie machte, dass sie Ihnen um Sie im Glauben zu stärken, diese ihre Lieblingsnadel gegeben hat. Sie hat sie früher selbst mit Vorliebe getragen, aber leider hat inzwischen ihr Umfang in so bedeutendem Masse zugenommen, und ihr Busen hat einen solchen hohen Grad der Entwicklung erreicht, dass der von ihr so hochverehrte Pabst, wenn sie ihn vorn

Ach, wie schön Sie sich für Ihren Bräutigam gemacht haben, Monica, rief ich, sie bewundernd, er wird wohl seinen Schutzheiligen anrufen müssen, um der Versuchung widerstehn zu können, auf diese Schultern einen Kuss zu drücken.

Ich habe mich nicht schöner gemacht als sonst, erwiderte sie, mich unschuldig anblickend, ich wüsste auch keine Veränderung, die mit mir geschehen wäre; ich habe nur ein anderes Kleid angezogen, an das ich die schöne Busennadel, die mir gestern die Frau Gräfin, Ihre Tante, geschenkt hat, anstecken kann.

Richtig, sie theilte mir ja mit, dass Ihre Frömmigkeit einen so tiefen Eindruck auf sie machte, dass sie Ihnen um Sie im Glauben zu stärken, diese ihre Lieblingsnadel gegeben hat. Sie hat sie früher selbst mit Vorliebe getragen, aber leider hat inzwischen ihr Umfang in so bedeutendem Masse zugenommen, und ihr Busen hat einen solchen hohen Grad der Entwicklung erreicht, dass der von ihr so hochverehrte Pabst, wenn sie ihn vorn

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[49/0051] Ach, wie schön Sie sich für Ihren Bräutigam gemacht haben, Monica, rief ich, sie bewundernd, er wird wohl seinen Schutzheiligen anrufen müssen, um der Versuchung widerstehn zu können, auf diese Schultern einen Kuss zu drücken. Ich habe mich nicht schöner gemacht als sonst, erwiderte sie, mich unschuldig anblickend, ich wüsste auch keine Veränderung, die mit mir geschehen wäre; ich habe nur ein anderes Kleid angezogen, an das ich die schöne Busennadel, die mir gestern die Frau Gräfin, Ihre Tante, geschenkt hat, anstecken kann. Richtig, sie theilte mir ja mit, dass Ihre Frömmigkeit einen so tiefen Eindruck auf sie machte, dass sie Ihnen um Sie im Glauben zu stärken, diese ihre Lieblingsnadel gegeben hat. Sie hat sie früher selbst mit Vorliebe getragen, aber leider hat inzwischen ihr Umfang in so bedeutendem Masse zugenommen, und ihr Busen hat einen solchen hohen Grad der Entwicklung erreicht, dass der von ihr so hochverehrte Pabst, wenn sie ihn vorn

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Zitationshilfe: Spitzer, Daniel: Das Herrenrecht. Eine Novelle in Briefen. Wien, 1877, S. 49. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/spitzer_herrenrecht_1877/51>, abgerufen am 22.12.2024.