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Sprengel, Christian Konrad: Das entdeckte Geheimniss der Natur im Bau und in der Befruchtung der Blumen. Berlin, 1793.

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Alcea.
auf, welche allenthalben, und auch auf den Befruchtungstheilen
umherkriechen, ohne jedoch, wie ich glaube, die Blume zu be-
fruchten. Auch Fliegen nähren sich von ihrem Saft.

Alcea.

Alcea rosea. Gartenmalve. Tab. XVIII. 33--37.
Tab. XXV. 1. 3.

Tab. XVIII. 33. Der vergrösserte unterste Theil der Blume.
Vom Kelch ist vorne so viel weggeschnitten worden, daß man
zwischen den Nägeln zweyer Kronenblätter einen Safthalter und
die über demselben befindliche haarichte Saftdecke sieht.

36. Der Grund des Kelchs in natürlicher Grösse, wo hin-
ter dem Fruchtknoten die fünf (punktirten) Saftdrüsen zum Theil
hervorragen.

34. Derselbe, nachdem der Fruchtknoten weggeschnitten
worden, wodurch die Saftdrüsen ganz zum Vorschein gekommen
sind.

35. Die Blume in natürlicher Grösse. Im Grunde der
Krone das (punktirte) Saftmaal. Es ist eine jüngere Blume.

37. Die grössere Hälfte der Krone von innen. Zwischen der
Basis des mittelsten Kronenblatts und der Basis der beiden übri-
gen sieht man die durch Haare verschlossene Oeffnungen zweyer
Safthalter, und bey a und b sieht man, daß die Basis der
Kronenblätter sehr dicke, der Safthalter folglich sehr geräu-
mig ist.

Tab. XXV. 1. Eine jüngere Blume in natürlicher Grösse
und Stellung, nachdem die vorderste Hälfte des Kelchs und der
Krone weggeschnitten worden, damit man die dem Saft nachge-
hende Biene sehen könne.

3. Eine ältere Blume.

Linne hat in der Althaea, Alcea, Malua und Lauatera,
welche zusammen nur Eine natürliche Gattung ausmachen, kein
Nectarium gefunden. Pollich, welcher seine Pflanzen sehr
genau untersucht und beschrieben hat, sagt in der Beschreibung
der Malua moschata: Vngues (segmentorum corollae) villis
albis ciliati sunt.
Hätte er nun etwas von der Saftdecke ge-
wußt, so würde er unter diesen Haaren den Saft und die Saft-
drüsen gesucht und gefunden haben. Weil er aber nicht einsahe,
wie sicher sich von der Gegenwart der Haare in einer Blume auf
die Gegenwart des Safts schließen läßt, so fährt er also fort:
Nectaria nulla vidi. Krünitz sagt, daß die Malven den Bie-
nen auch Stoff zu Honig geben, daß insonderheit Malua syl-
uestris
überaus honigreich sey. Auch Gleditsch sagt S. 181.,
daß Malua syluestris und M. rotundifolia den Bienen Stoff zu
Honig liefern; hingegen von der Althaea officinalis und der
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Alcea.
Malua Alcea sagt er S. 190. bloß, daß sie den Blenen Stoff zu
Wachs geben, so wie auch von der Lauatera Thuringiaca S.
225. Ob er die eigentlichen Saftdrüsen bey jenen gesehen habe,
daran zweifele ich.

1. Die fünf Saftdrüsen sind im Grunde des Kelchs befind-
lich, und haben das Ansehen runder gelber Flecken. Daß man
dieselben nicht leicht finden kann, kömmt daher, daß da, wo sie
sich befinden, der Kelch sehr dicht und fest an der Krone anliegt.
Schneidet man aber die Krone und den Fruchtknoten heraus, so
sieht man sie sehr deutlich.

2. Die Saftdrüsen wechseln mit den Nägeln der Kronen-
blätter ab. Zwischen diesen Nägeln sind Zwischenräume, welche
von ansehnlicher Breite und Tiefe sind, weil die Nägel schmal
und dick sind. Diese Zwischenräume nun enthalten den Saft,
welcher von den in ihrem Grunde befindlichen Saftdrüsen abge-
sondert wird.

3. Gegen den Regen ist der Saft völlig gesichert. Denn die
Nägel der Kronenblätter sind an den Ecken, welche ihre innere
oder obere Seite mit ihren Rändern macht, mit Haaren ver-
sehen, welche die Zwischenräume derselben, als die Safthalter,
bedecken.

4. Die Blume hat ein Saftmaal. Denn die Krone ist im
Grunde weiß, welche Farbe gegen die Farbe des übrigen Theils
stark absticht. Die Filamente und Stigmate sind auch weiß.

5. Die Blume wird von den Bienen nicht nur besucht, son-
dern auch befruchtet. Auf welche Art dieses geschieht, habe ich
in Tab. XXV. 1. 3. vorgestellt. Die erste Figur stellt eine jüngere
Blume vor, deren Antheren blühen, deren Stigmate hingegen
noch zwischen den Filamenten verborgen sind. Dieselbe wird von
einer Biene besucht. Indem diese in den Grund derselben hinein-
kriecht, um zum Saft zu gelangen, so muß sie nothwendig die
Antheren berühren, und den Staub von denselben abstreifen.
Denn die Filamente nebst den Antheren bilden einen ansehnlichen
Büschel, zwischen welchem und der Krone grade so viel Zwischen-
raum ist, daß die Biene zwar hindurchkommen kann, zugleich
aber mit ihrem Körper den Staub der Antheren abstreifen muß,
und zwar nicht von einer Seite, sondern von allen. Denn da
der Saft sich in fünf Safthaltern befindet, welche um das Säul-
chen, welches die Filamente und die Griffel bilden, ringsherum
stehen: so muß die Biene, wenn sie des ganzen Saftvorraths
theilhaftig werden will, um den Antherenbüschel herumkriechen,
und den Staub von allen Seiten abstreifen. Daher ist dieselbe,
nachdem sie eine oder einige jüngere Blumen besucht hat, am
ganzen Körper voller Staub, wie die Müller. Mit diesem Staube
beladen fliegt die Biene hierauf zu einer älteren Blume hin,

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Alcea.
auf, welche allenthalben, und auch auf den Befruchtungstheilen
umherkriechen, ohne jedoch, wie ich glaube, die Blume zu be-
fruchten. Auch Fliegen naͤhren ſich von ihrem Saft.

Alcea.

Alcea roſea. Gartenmalve. Tab. XVIII. 33—37.
Tab. XXV. 1. 3.

Tab. XVIII. 33. Der vergroͤſſerte unterſte Theil der Blume.
Vom Kelch iſt vorne ſo viel weggeſchnitten worden, daß man
zwiſchen den Naͤgeln zweyer Kronenblaͤtter einen Safthalter und
die uͤber demſelben befindliche haarichte Saftdecke ſieht.

36. Der Grund des Kelchs in natuͤrlicher Groͤſſe, wo hin-
ter dem Fruchtknoten die fuͤnf (punktirten) Saftdruͤſen zum Theil
hervorragen.

34. Derſelbe, nachdem der Fruchtknoten weggeſchnitten
worden, wodurch die Saftdruͤſen ganz zum Vorſchein gekommen
ſind.

35. Die Blume in natuͤrlicher Groͤſſe. Im Grunde der
Krone das (punktirte) Saftmaal. Es iſt eine juͤngere Blume.

37. Die groͤſſere Haͤlfte der Krone von innen. Zwiſchen der
Baſis des mittelſten Kronenblatts und der Baſis der beiden uͤbri-
gen ſieht man die durch Haare verſchloſſene Oeffnungen zweyer
Safthalter, und bey a und b ſieht man, daß die Baſis der
Kronenblaͤtter ſehr dicke, der Safthalter folglich ſehr geraͤu-
mig iſt.

Tab. XXV. 1. Eine juͤngere Blume in natuͤrlicher Groͤſſe
und Stellung, nachdem die vorderſte Haͤlfte des Kelchs und der
Krone weggeſchnitten worden, damit man die dem Saft nachge-
hende Biene ſehen koͤnne.

3. Eine aͤltere Blume.

Linné hat in der Althaea, Alcea, Malua und Lauatera,
welche zuſammen nur Eine natuͤrliche Gattung ausmachen, kein
Nectarium gefunden. Pollich, welcher ſeine Pflanzen ſehr
genau unterſucht und beſchrieben hat, ſagt in der Beſchreibung
der Malua moſchata: Vngues (ſegmentorum corollae) villis
albis ciliati ſunt.
Haͤtte er nun etwas von der Saftdecke ge-
wußt, ſo wuͤrde er unter dieſen Haaren den Saft und die Saft-
druͤſen geſucht und gefunden haben. Weil er aber nicht einſahe,
wie ſicher ſich von der Gegenwart der Haare in einer Blume auf
die Gegenwart des Safts ſchließen laͤßt, ſo faͤhrt er alſo fort:
Nectaria nulla vidi. Kruͤnitz ſagt, daß die Malven den Bie-
nen auch Stoff zu Honig geben, daß inſonderheit Malua ſyl-
ueſtris
uͤberaus honigreich ſey. Auch Gleditſch ſagt S. 181.,
daß Malua ſylueſtris und M. rotundifolia den Bienen Stoff zu
Honig liefern; hingegen von der Althaea officinalis und der
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Alcea.
Malua Alcea ſagt er S. 190. bloß, daß ſie den Blenen Stoff zu
Wachs geben, ſo wie auch von der Lauatera Thuringiaca S.
225. Ob er die eigentlichen Saftdruͤſen bey jenen geſehen habe,
daran zweifele ich.

1. Die fuͤnf Saftdruͤſen ſind im Grunde des Kelchs befind-
lich, und haben das Anſehen runder gelber Flecken. Daß man
dieſelben nicht leicht finden kann, koͤmmt daher, daß da, wo ſie
ſich befinden, der Kelch ſehr dicht und feſt an der Krone anliegt.
Schneidet man aber die Krone und den Fruchtknoten heraus, ſo
ſieht man ſie ſehr deutlich.

2. Die Saftdruͤſen wechſeln mit den Naͤgeln der Kronen-
blaͤtter ab. Zwiſchen dieſen Naͤgeln ſind Zwiſchenraͤume, welche
von anſehnlicher Breite und Tiefe ſind, weil die Naͤgel ſchmal
und dick ſind. Dieſe Zwiſchenraͤume nun enthalten den Saft,
welcher von den in ihrem Grunde befindlichen Saftdruͤſen abge-
ſondert wird.

3. Gegen den Regen iſt der Saft voͤllig geſichert. Denn die
Naͤgel der Kronenblaͤtter ſind an den Ecken, welche ihre innere
oder obere Seite mit ihren Raͤndern macht, mit Haaren ver-
ſehen, welche die Zwiſchenraͤume derſelben, als die Safthalter,
bedecken.

4. Die Blume hat ein Saftmaal. Denn die Krone iſt im
Grunde weiß, welche Farbe gegen die Farbe des uͤbrigen Theils
ſtark abſticht. Die Filamente und Stigmate ſind auch weiß.

5. Die Blume wird von den Bienen nicht nur beſucht, ſon-
dern auch befruchtet. Auf welche Art dieſes geſchieht, habe ich
in Tab. XXV. 1. 3. vorgeſtellt. Die erſte Figur ſtellt eine juͤngere
Blume vor, deren Antheren bluͤhen, deren Stigmate hingegen
noch zwiſchen den Filamenten verborgen ſind. Dieſelbe wird von
einer Biene beſucht. Indem dieſe in den Grund derſelben hinein-
kriecht, um zum Saft zu gelangen, ſo muß ſie nothwendig die
Antheren beruͤhren, und den Staub von denſelben abſtreifen.
Denn die Filamente nebſt den Antheren bilden einen anſehnlichen
Buͤſchel, zwiſchen welchem und der Krone grade ſo viel Zwiſchen-
raum iſt, daß die Biene zwar hindurchkommen kann, zugleich
aber mit ihrem Koͤrper den Staub der Antheren abſtreifen muß,
und zwar nicht von einer Seite, ſondern von allen. Denn da
der Saft ſich in fuͤnf Safthaltern befindet, welche um das Saͤul-
chen, welches die Filamente und die Griffel bilden, ringsherum
ſtehen: ſo muß die Biene, wenn ſie des ganzen Saftvorraths
theilhaftig werden will, um den Antherenbuͤſchel herumkriechen,
und den Staub von allen Seiten abſtreifen. Daher iſt dieſelbe,
nachdem ſie eine oder einige juͤngere Blumen beſucht hat, am
ganzen Koͤrper voller Staub, wie die Muͤller. Mit dieſem Staube
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[[185]/0185] Alcea. Alcea. auf, welche allenthalben, und auch auf den Befruchtungstheilen umherkriechen, ohne jedoch, wie ich glaube, die Blume zu be- fruchten. Auch Fliegen naͤhren ſich von ihrem Saft. Alcea. Alcea roſea. Gartenmalve. Tab. XVIII. 33—37. Tab. XXV. 1. 3. Tab. XVIII. 33. Der vergroͤſſerte unterſte Theil der Blume. Vom Kelch iſt vorne ſo viel weggeſchnitten worden, daß man zwiſchen den Naͤgeln zweyer Kronenblaͤtter einen Safthalter und die uͤber demſelben befindliche haarichte Saftdecke ſieht. 36. Der Grund des Kelchs in natuͤrlicher Groͤſſe, wo hin- ter dem Fruchtknoten die fuͤnf (punktirten) Saftdruͤſen zum Theil hervorragen. 34. Derſelbe, nachdem der Fruchtknoten weggeſchnitten worden, wodurch die Saftdruͤſen ganz zum Vorſchein gekommen ſind. 35. Die Blume in natuͤrlicher Groͤſſe. Im Grunde der Krone das (punktirte) Saftmaal. Es iſt eine juͤngere Blume. 37. Die groͤſſere Haͤlfte der Krone von innen. Zwiſchen der Baſis des mittelſten Kronenblatts und der Baſis der beiden uͤbri- gen ſieht man die durch Haare verſchloſſene Oeffnungen zweyer Safthalter, und bey a und b ſieht man, daß die Baſis der Kronenblaͤtter ſehr dicke, der Safthalter folglich ſehr geraͤu- mig iſt. Tab. XXV. 1. Eine juͤngere Blume in natuͤrlicher Groͤſſe und Stellung, nachdem die vorderſte Haͤlfte des Kelchs und der Krone weggeſchnitten worden, damit man die dem Saft nachge- hende Biene ſehen koͤnne. 3. Eine aͤltere Blume. Linné hat in der Althaea, Alcea, Malua und Lauatera, welche zuſammen nur Eine natuͤrliche Gattung ausmachen, kein Nectarium gefunden. Pollich, welcher ſeine Pflanzen ſehr genau unterſucht und beſchrieben hat, ſagt in der Beſchreibung der Malua moſchata: Vngues (ſegmentorum corollae) villis albis ciliati ſunt. Haͤtte er nun etwas von der Saftdecke ge- wußt, ſo wuͤrde er unter dieſen Haaren den Saft und die Saft- druͤſen geſucht und gefunden haben. Weil er aber nicht einſahe, wie ſicher ſich von der Gegenwart der Haare in einer Blume auf die Gegenwart des Safts ſchließen laͤßt, ſo faͤhrt er alſo fort: Nectaria nulla vidi. Kruͤnitz ſagt, daß die Malven den Bie- nen auch Stoff zu Honig geben, daß inſonderheit Malua ſyl- ueſtris uͤberaus honigreich ſey. Auch Gleditſch ſagt S. 181., daß Malua ſylueſtris und M. rotundifolia den Bienen Stoff zu Honig liefern; hingegen von der Althaea officinalis und der Malua Alcea ſagt er S. 190. bloß, daß ſie den Blenen Stoff zu Wachs geben, ſo wie auch von der Lauatera Thuringiaca S. 225. Ob er die eigentlichen Saftdruͤſen bey jenen geſehen habe, daran zweifele ich. 1. Die fuͤnf Saftdruͤſen ſind im Grunde des Kelchs befind- lich, und haben das Anſehen runder gelber Flecken. Daß man dieſelben nicht leicht finden kann, koͤmmt daher, daß da, wo ſie ſich befinden, der Kelch ſehr dicht und feſt an der Krone anliegt. Schneidet man aber die Krone und den Fruchtknoten heraus, ſo ſieht man ſie ſehr deutlich. 2. Die Saftdruͤſen wechſeln mit den Naͤgeln der Kronen- blaͤtter ab. Zwiſchen dieſen Naͤgeln ſind Zwiſchenraͤume, welche von anſehnlicher Breite und Tiefe ſind, weil die Naͤgel ſchmal und dick ſind. Dieſe Zwiſchenraͤume nun enthalten den Saft, welcher von den in ihrem Grunde befindlichen Saftdruͤſen abge- ſondert wird. 3. Gegen den Regen iſt der Saft voͤllig geſichert. Denn die Naͤgel der Kronenblaͤtter ſind an den Ecken, welche ihre innere oder obere Seite mit ihren Raͤndern macht, mit Haaren ver- ſehen, welche die Zwiſchenraͤume derſelben, als die Safthalter, bedecken. 4. Die Blume hat ein Saftmaal. Denn die Krone iſt im Grunde weiß, welche Farbe gegen die Farbe des uͤbrigen Theils ſtark abſticht. Die Filamente und Stigmate ſind auch weiß. 5. Die Blume wird von den Bienen nicht nur beſucht, ſon- dern auch befruchtet. Auf welche Art dieſes geſchieht, habe ich in Tab. XXV. 1. 3. vorgeſtellt. Die erſte Figur ſtellt eine juͤngere Blume vor, deren Antheren bluͤhen, deren Stigmate hingegen noch zwiſchen den Filamenten verborgen ſind. Dieſelbe wird von einer Biene beſucht. Indem dieſe in den Grund derſelben hinein- kriecht, um zum Saft zu gelangen, ſo muß ſie nothwendig die Antheren beruͤhren, und den Staub von denſelben abſtreifen. Denn die Filamente nebſt den Antheren bilden einen anſehnlichen Buͤſchel, zwiſchen welchem und der Krone grade ſo viel Zwiſchen- raum iſt, daß die Biene zwar hindurchkommen kann, zugleich aber mit ihrem Koͤrper den Staub der Antheren abſtreifen muß, und zwar nicht von einer Seite, ſondern von allen. Denn da der Saft ſich in fuͤnf Safthaltern befindet, welche um das Saͤul- chen, welches die Filamente und die Griffel bilden, ringsherum ſtehen: ſo muß die Biene, wenn ſie des ganzen Saftvorraths theilhaftig werden will, um den Antherenbuͤſchel herumkriechen, und den Staub von allen Seiten abſtreifen. Daher iſt dieſelbe, nachdem ſie eine oder einige juͤngere Blumen beſucht hat, am ganzen Koͤrper voller Staub, wie die Muͤller. Mit dieſem Staube beladen fliegt die Biene hierauf zu einer aͤlteren Blume hin,

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Zitationshilfe: Sprengel, Christian Konrad: Das entdeckte Geheimniss der Natur im Bau und in der Befruchtung der Blumen. Berlin, 1793, S. [185]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sprengel_blumen_1793/185>, abgerufen am 24.11.2024.