Sprengel, Christian Konrad: Das entdeckte Geheimniss der Natur im Bau und in der Befruchtung der Blumen. Berlin, 1793.[Spaltenumbruch]
Trifolium. Trifolium. Trifolium alpestre. Brauner Bergklee. Tab. XIX. 38. Die vergrösserte Blume in natürlicher Stellung. 43. Der vorderste Theil derselben, von unten gesehen. 44. Die Oeffnung des Filaments, auf welcher die wegge- 45. Der Fruchtknoten. 1. Die Saftdrüse ist wahrscheinlich der unterste (punktirte) 2. Der Safthalter ist die Kronenröhre. 3. In den Safthalter kann kein Regentropfen hineindrin- 4. Daß die Krone in eine lange Röhre zusammengewachsen Trifolium Melilotus officinalis. Steinklee. Trifolium repens. Weißer Wiesenklee. Wenn man Trifolium. Lotus. Medicago. 4. Die Fahne ist weiß, die Flügel und das Schiffchen aber 5. Die Blumen werden von den Bienen besucht, und ich Trifolium pratense. Rother Wiesenklee. Wird Trifolium aruense. Wird von Hummeln besucht. Lotus. Lotus corniculatus. Schotenklee. Wenn man den 1. 2. Die Saftdrüse und zugleich der Safthalter ist der 3. Der Saft wird auf die gewöhnliche Art vor dem Regen 4. Das Saftmaal ist an der gewöhnlichen Stelle. Denn 5. Die Blumen werden von Hummeln besucht. Gleditsch hat schon bemerkt, daß diese Blume Saft hat, Medicago. Medicago falcata. 1. 2. Der Safthalter und vermuthlich auch zugleich die 4. Die Fahne der gelben Krone ist da, wo sie sich aufwärts Achtzehnte
[Spaltenumbruch]
Trifolium. Trifolium. Trifolium alpeſtre. Brauner Bergklee. Tab. XIX. 38. Die vergroͤſſerte Blume in natuͤrlicher Stellung. 43. Der vorderſte Theil derſelben, von unten geſehen. 44. Die Oeffnung des Filaments, auf welcher die wegge- 45. Der Fruchtknoten. 1. Die Saftdruͤſe iſt wahrſcheinlich der unterſte (punktirte) 2. Der Safthalter iſt die Kronenroͤhre. 3. In den Safthalter kann kein Regentropfen hineindrin- 4. Daß die Krone in eine lange Roͤhre zuſammengewachſen Trifolium Melilotus officinalis. Steinklee. Trifolium repens. Weißer Wieſenklee. Wenn man Trifolium. Lotus. Medicago. 4. Die Fahne iſt weiß, die Fluͤgel und das Schiffchen aber 5. Die Blumen werden von den Bienen beſucht, und ich Trifolium pratenſe. Rother Wieſenklee. Wird Trifolium aruenſe. Wird von Hummeln beſucht. Lotus. Lotus corniculatus. Schotenklee. Wenn man den 1. 2. Die Saftdruͤſe und zugleich der Safthalter iſt der 3. Der Saft wird auf die gewoͤhnliche Art vor dem Regen 4. Das Saftmaal iſt an der gewoͤhnlichen Stelle. Denn 5. Die Blumen werden von Hummeln beſucht. Gleditſch hat ſchon bemerkt, daß dieſe Blume Saft hat, Medicago. Medicago falcata. 1. 2. Der Safthalter und vermuthlich auch zugleich die 4. Die Fahne der gelben Krone iſt da, wo ſie ſich aufwaͤrts Achtzehnte
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0194" n="[194]"/> <cb n="363"/> </div><lb/> <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#aq">Trifolium.</hi> </fw><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#i"> <hi rendition="#aq">Trifolium.</hi> </hi> </head><lb/> <p><hi rendition="#g"><hi rendition="#aq">Trifolium alpeſtre.</hi></hi> Brauner Bergklee. <hi rendition="#aq">Tab. XIX.</hi><lb/> 38. 43—45.</p><lb/> <p>38. Die vergroͤſſerte Blume in natuͤrlicher Stellung.</p><lb/> <p>43. Der vorderſte Theil derſelben, von unten geſehen.</p><lb/> <p>44. Die Oeffnung des Filaments, auf welcher die wegge-<lb/> ſchnittene Fahne liegt, und welche der Eingang fuͤr die Inſek-<lb/> ten iſt.</p><lb/> <p>45. Der Fruchtknoten.</p><lb/> <p>1. Die Saftdruͤſe iſt wahrſcheinlich der unterſte (punktirte)<lb/> Theil des Fruchtknotens.</p><lb/> <p>2. Der Safthalter iſt die Kronenroͤhre.</p><lb/> <p>3. In den Safthalter kann kein Regentropfen hineindrin-<lb/> gen. Alle Filamente ſind hier in Einen Koͤrper zuſammenge-<lb/> wachſen, welcher oberwaͤrts der ganzen Laͤnge nach eine Spalte<lb/> hat. In der Mitte iſt dieſe Spalte am engſten; hinterwaͤrts<lb/> aber erweitert ſie ſich in die Oeffnung, welche den Inſekten<lb/> zum Eingang in den Safthalter beſtimmt iſt. Dieſe Oeffnung<lb/> wird von den Ohren der Fluͤgel und von der Fahne verdeckt,<lb/> und dem Regen verſchloſſen.</p><lb/> <p>4. Daß die Krone in eine lange Roͤhre zuſammengewachſen<lb/> iſt, da in andern Arten die Theile derſelben abgeſondert auf dem<lb/> Boden ſtehen, davon ſcheint die Urſache dieſes zu ſeyn, daß die<lb/> Blumen nicht eine Umbelle, wie z. B. beym <hi rendition="#aq">Trifolium repens,</hi><lb/> ſondern eine dichte Aehre bilden. Die Krone mußte folglich ſehr<lb/> lang ſeyn, damit ſie ſich vorne gehoͤrig ausbreiten, und auf<lb/> ſolche Art die ganze Aehre den Inſekten beſſer in die Augen fal-<lb/> len koͤnnte.</p><lb/> <p><hi rendition="#g"><hi rendition="#aq">Trifolium Melilotus officinalis.</hi></hi> Steinklee.<lb/> Daß dieſe Blume Saft habe, ſchließe ich theils aus ihrem ſtarken<lb/> und angenehmen Geruch, theils aus den beiden Oeffnungen,<lb/> welche das einfache Filament mit dem zuſammengewachſenen<lb/> macht, wie bey der <hi rendition="#aq">Vicia</hi> und andern Gattungen. Da dieſelbe<lb/> aber ſehr klein iſt, ſo habe ich mit bloßen Augen den Saft nicht<lb/> ſehen koͤnnen. Auch <hi rendition="#g">Gleditſch</hi> ſagt S. 177., daß dieſe Blume<lb/> des Honigs wegen den Bienen ſehr werth ſey.</p><lb/> <p><hi rendition="#g"><hi rendition="#aq">Trifolium repens.</hi></hi> Weißer Wieſenklee. Wenn man<lb/> den Kelch umbiegt, und die Fahne abnimmt, ſo findet man auf<lb/> der inneren Seite ihres Nagels ein Safttroͤpfchen, welches ver-<lb/> muthlich aus dem Safthalter durch die beiden gewoͤhnlichen Oeff-<lb/> nungen, welche auch bey dieſer Art angetroffen werden, heraus-<lb/> getreten iſt.</p><lb/> <cb n="364"/><lb/> <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#aq">Trifolium. Lotus. Medicago.</hi> </fw><lb/> <p>4. Die Fahne iſt weiß, die Fluͤgel und das Schiffchen aber<lb/> ein wenig gelb.</p><lb/> <p>5. Die Blumen werden von den Bienen beſucht, und ich<lb/> bemerkte, daß ſie immer bey denſelben blieben, ohne auf andere<lb/> in der Naͤhe ſtehende Saftblumen ſich zu begeben.</p><lb/> <p><hi rendition="#g"><hi rendition="#aq">Trifolium pratenſe.</hi></hi> Rother Wieſenklee. Wird<lb/> von zwey großen Hummelarten beſucht, muß folglich Saft ent-<lb/> halten.</p><lb/> <p><hi rendition="#g"><hi rendition="#aq">Trifolium aruenſe.</hi></hi> Wird von Hummeln beſucht.<lb/> Ich ſahe, daß eine Hummel bloß dieſe Blumen aufſuchte, und<lb/> verſchiedene andere Saftblumen ſtehen ließ. Man ſollte kaum<lb/> glauben, daß ein ſo kleines Bluͤmchen ſo viel Saft enthalten<lb/> koͤnnte, daß eine Hummel ſich davon zu ernaͤhren im Stande<lb/> waͤre.</p> </div><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#i"> <hi rendition="#aq">Lotus.</hi> </hi> </head><lb/> <p><hi rendition="#g"><hi rendition="#aq">Lotus corniculatus.</hi></hi> Schotenklee. Wenn man den<lb/> Kelch von außen genau beſieht, ſo kann man ſchon vermuthen,<lb/> daß die kegelfoͤrmige Baſis deſſelben die Saftdruͤſe ſey; denn ſie<lb/> iſt etwas gruͤner, als der obere walzenfoͤrmige Theil.</p><lb/> <p>1. 2. Die Saftdruͤſe und zugleich der Safthalter iſt der<lb/> Grund des Kelchs.</p><lb/> <p>3. Der Saft wird auf die gewoͤhnliche Art vor dem Regen<lb/> geſchuͤtzt; auch hat der Safthalter die gewoͤhnlichen zwey Oeff-<lb/> nungen.</p><lb/> <p>4. Das Saftmaal iſt an der gewoͤhnlichen Stelle. Denn<lb/> die Krone iſt gelb; die Fahne aber mit rothen Linien geziert,<lb/> welche in der Mitte anfangen, und ſich bis an den Nagel er-<lb/> ſtrecken.</p><lb/> <p>5. Die Blumen werden von Hummeln beſucht.</p><lb/> <p><hi rendition="#g">Gleditſch</hi> hat ſchon bemerkt, daß dieſe Blume Saft hat,<lb/> S. 186., ſo wie die folgende, S. 187.</p> </div><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#i"> <hi rendition="#aq">Medicago.</hi> </hi> </head><lb/> <p> <hi rendition="#g"> <hi rendition="#aq">Medicago falcata.</hi> </hi> </p><lb/> <p>1. 2. Der Safthalter und vermuthlich auch zugleich die<lb/> Saftdruͤſe iſt der ein wenig fleiſchigte Grund des Kelchs. Er<lb/> hat, wie gewoͤhnlich, zwey Oeffnungen. Haͤlt man dieſe gegen<lb/> das Sonnenlicht, ſo erblickt man den glaͤnzenden Saft ſehr<lb/> deutlich.</p><lb/> <p>4. Die Fahne der gelben Krone iſt da, wo ſie ſich aufwaͤrts<lb/> biegt, mit einigen rothen Linien geziert.</p><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#b">Achtzehnte</hi> </fw><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [[194]/0194]
Trifolium.
Trifolium. Lotus. Medicago.
Trifolium.
Trifolium alpeſtre. Brauner Bergklee. Tab. XIX.
38. 43—45.
38. Die vergroͤſſerte Blume in natuͤrlicher Stellung.
43. Der vorderſte Theil derſelben, von unten geſehen.
44. Die Oeffnung des Filaments, auf welcher die wegge-
ſchnittene Fahne liegt, und welche der Eingang fuͤr die Inſek-
ten iſt.
45. Der Fruchtknoten.
1. Die Saftdruͤſe iſt wahrſcheinlich der unterſte (punktirte)
Theil des Fruchtknotens.
2. Der Safthalter iſt die Kronenroͤhre.
3. In den Safthalter kann kein Regentropfen hineindrin-
gen. Alle Filamente ſind hier in Einen Koͤrper zuſammenge-
wachſen, welcher oberwaͤrts der ganzen Laͤnge nach eine Spalte
hat. In der Mitte iſt dieſe Spalte am engſten; hinterwaͤrts
aber erweitert ſie ſich in die Oeffnung, welche den Inſekten
zum Eingang in den Safthalter beſtimmt iſt. Dieſe Oeffnung
wird von den Ohren der Fluͤgel und von der Fahne verdeckt,
und dem Regen verſchloſſen.
4. Daß die Krone in eine lange Roͤhre zuſammengewachſen
iſt, da in andern Arten die Theile derſelben abgeſondert auf dem
Boden ſtehen, davon ſcheint die Urſache dieſes zu ſeyn, daß die
Blumen nicht eine Umbelle, wie z. B. beym Trifolium repens,
ſondern eine dichte Aehre bilden. Die Krone mußte folglich ſehr
lang ſeyn, damit ſie ſich vorne gehoͤrig ausbreiten, und auf
ſolche Art die ganze Aehre den Inſekten beſſer in die Augen fal-
len koͤnnte.
Trifolium Melilotus officinalis. Steinklee.
Daß dieſe Blume Saft habe, ſchließe ich theils aus ihrem ſtarken
und angenehmen Geruch, theils aus den beiden Oeffnungen,
welche das einfache Filament mit dem zuſammengewachſenen
macht, wie bey der Vicia und andern Gattungen. Da dieſelbe
aber ſehr klein iſt, ſo habe ich mit bloßen Augen den Saft nicht
ſehen koͤnnen. Auch Gleditſch ſagt S. 177., daß dieſe Blume
des Honigs wegen den Bienen ſehr werth ſey.
Trifolium repens. Weißer Wieſenklee. Wenn man
den Kelch umbiegt, und die Fahne abnimmt, ſo findet man auf
der inneren Seite ihres Nagels ein Safttroͤpfchen, welches ver-
muthlich aus dem Safthalter durch die beiden gewoͤhnlichen Oeff-
nungen, welche auch bey dieſer Art angetroffen werden, heraus-
getreten iſt.
4. Die Fahne iſt weiß, die Fluͤgel und das Schiffchen aber
ein wenig gelb.
5. Die Blumen werden von den Bienen beſucht, und ich
bemerkte, daß ſie immer bey denſelben blieben, ohne auf andere
in der Naͤhe ſtehende Saftblumen ſich zu begeben.
Trifolium pratenſe. Rother Wieſenklee. Wird
von zwey großen Hummelarten beſucht, muß folglich Saft ent-
halten.
Trifolium aruenſe. Wird von Hummeln beſucht.
Ich ſahe, daß eine Hummel bloß dieſe Blumen aufſuchte, und
verſchiedene andere Saftblumen ſtehen ließ. Man ſollte kaum
glauben, daß ein ſo kleines Bluͤmchen ſo viel Saft enthalten
koͤnnte, daß eine Hummel ſich davon zu ernaͤhren im Stande
waͤre.
Lotus.
Lotus corniculatus. Schotenklee. Wenn man den
Kelch von außen genau beſieht, ſo kann man ſchon vermuthen,
daß die kegelfoͤrmige Baſis deſſelben die Saftdruͤſe ſey; denn ſie
iſt etwas gruͤner, als der obere walzenfoͤrmige Theil.
1. 2. Die Saftdruͤſe und zugleich der Safthalter iſt der
Grund des Kelchs.
3. Der Saft wird auf die gewoͤhnliche Art vor dem Regen
geſchuͤtzt; auch hat der Safthalter die gewoͤhnlichen zwey Oeff-
nungen.
4. Das Saftmaal iſt an der gewoͤhnlichen Stelle. Denn
die Krone iſt gelb; die Fahne aber mit rothen Linien geziert,
welche in der Mitte anfangen, und ſich bis an den Nagel er-
ſtrecken.
5. Die Blumen werden von Hummeln beſucht.
Gleditſch hat ſchon bemerkt, daß dieſe Blume Saft hat,
S. 186., ſo wie die folgende, S. 187.
Medicago.
Medicago falcata.
1. 2. Der Safthalter und vermuthlich auch zugleich die
Saftdruͤſe iſt der ein wenig fleiſchigte Grund des Kelchs. Er
hat, wie gewoͤhnlich, zwey Oeffnungen. Haͤlt man dieſe gegen
das Sonnenlicht, ſo erblickt man den glaͤnzenden Saft ſehr
deutlich.
4. Die Fahne der gelben Krone iſt da, wo ſie ſich aufwaͤrts
biegt, mit einigen rothen Linien geziert.
Achtzehnte
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |