Spyri, Johanna: Heidi's Lehr- und Wanderjahre. Gotha, 1880.Führer war noch in der Nähe, und Sebastian war vor¬ Der Mann auf dem Wagen war der Bäcker vom "Ja." "So ist es dir schlecht gegangen, daß du schon wieder "Nein, das ist es mir nicht, kein Mensch kann es so "Warum läufst du denn heim?" "Nur weil es mir der Herr Sesemann erlaubt hat, Führer war noch in der Nähe, und Sebaſtian war vor¬ Der Mann auf dem Wagen war der Bäcker vom „Ja.“ „So iſt es dir ſchlecht gegangen, daß du ſchon wieder „Nein, das iſt es mir nicht, kein Menſch kann es ſo „Warum läufſt du denn heim?“ „Nur weil es mir der Herr Seſemann erlaubt hat, <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0216" n="206"/> Führer war noch in der Nähe, und Sebaſtian war vor¬<lb/> ſichtig, beſonders jetzt, da er wußte, er hätte eigentlich ſelbſt<lb/> das Kind an Ort und Stelle bringen ſollen. Der Führer<lb/> ſchwang ſich jetzt neben Heidi auf den Sitz hinauf, und der<lb/> Wagen rollte den Bergen zu, während Sebaſtian, froh über<lb/> ſeine Befreiung von der gefürchteten Bergreiſe, ſich am<lb/> Stationshäuschen niederſetzte, um den zurückkehrenden Bahn¬<lb/> zug abzuwarten.</p><lb/> <p>Der Mann auf dem Wagen war der Bäcker vom<lb/> Dörfli, der ſeine Mehlſäcke nach Hauſe fuhr. Er hatte<lb/> Heidi nie geſehen, aber wie Jedermann im Dörfli, wußte<lb/> er von dem Kinde, das man dem Alm-Oehi gebracht hatte;<lb/> auch hatte er Heidi's Eltern gekannt und ſich gleich vorge¬<lb/> ſtellt, er werde es mit dem viel beſprochenen Kinde hier zu<lb/> thun haben. Es wunderte ihn nun ein wenig, warum das<lb/> Kind ſchon wieder heimkomme, und während der Fahrt fing<lb/> er nun mit Heidi ein Geſpräch an: „Du wirſt das Kind<lb/> ſein, das oben beim Alm-Oehi war, beim Großvater?“</p><lb/> <p>„Ja.“</p><lb/> <p>„So iſt es dir ſchlecht gegangen, daß du ſchon wieder<lb/> von ſo weit her heimkommſt?“</p><lb/> <p>„Nein, das iſt es mir nicht, kein Menſch kann es ſo<lb/> gut haben, wie man es in Frankfurt hat.“</p><lb/> <p>„Warum läufſt du denn heim?“</p><lb/> <p>„Nur weil es mir der Herr Seſemann erlaubt hat,<lb/> ſonſt wär' ich nicht heimgelaufen.“<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [206/0216]
Führer war noch in der Nähe, und Sebaſtian war vor¬
ſichtig, beſonders jetzt, da er wußte, er hätte eigentlich ſelbſt
das Kind an Ort und Stelle bringen ſollen. Der Führer
ſchwang ſich jetzt neben Heidi auf den Sitz hinauf, und der
Wagen rollte den Bergen zu, während Sebaſtian, froh über
ſeine Befreiung von der gefürchteten Bergreiſe, ſich am
Stationshäuschen niederſetzte, um den zurückkehrenden Bahn¬
zug abzuwarten.
Der Mann auf dem Wagen war der Bäcker vom
Dörfli, der ſeine Mehlſäcke nach Hauſe fuhr. Er hatte
Heidi nie geſehen, aber wie Jedermann im Dörfli, wußte
er von dem Kinde, das man dem Alm-Oehi gebracht hatte;
auch hatte er Heidi's Eltern gekannt und ſich gleich vorge¬
ſtellt, er werde es mit dem viel beſprochenen Kinde hier zu
thun haben. Es wunderte ihn nun ein wenig, warum das
Kind ſchon wieder heimkomme, und während der Fahrt fing
er nun mit Heidi ein Geſpräch an: „Du wirſt das Kind
ſein, das oben beim Alm-Oehi war, beim Großvater?“
„Ja.“
„So iſt es dir ſchlecht gegangen, daß du ſchon wieder
von ſo weit her heimkommſt?“
„Nein, das iſt es mir nicht, kein Menſch kann es ſo
gut haben, wie man es in Frankfurt hat.“
„Warum läufſt du denn heim?“
„Nur weil es mir der Herr Seſemann erlaubt hat,
ſonſt wär' ich nicht heimgelaufen.“
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