Spyri, Johanna: Heidi's Lehr- und Wanderjahre. Gotha, 1880.nicht mehr heiß wie im Sommer und Heidi suchte seine Dann wurde es kalt und der Peter hauchte in die nicht mehr heiß wie im Sommer und Heidi ſuchte ſeine Dann wurde es kalt und der Peter hauchte in die <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0063" n="53"/> nicht mehr heiß wie im Sommer und Heidi ſuchte ſeine<lb/> Strümpfe und Schuhe hervor und auch den Rock, denn<lb/> nun wurde es immer friſcher und wenn das Heidi unter<lb/> den Tannen ſtand, wurde es durchblaſen wie ein dünnes<lb/> Blättlein, aber es lief doch immer wieder hin und konnte<lb/> nicht in der Hütte bleiben, wenn es das Windeswehen<lb/> vernahm.</p><lb/> <p>Dann wurde es kalt und der Peter hauchte in die<lb/> Hände, wenn er früh am Morgen herauf kam, aber nicht<lb/> lange; denn auf einmal fiel über Nacht ein tiefer Schnee<lb/> und am Morgen war die ganze Alm ſchneeweiß und kein<lb/> einziges grünes Blättlein mehr zu ſehen ringsum und um.<lb/> Da kam der Gaißen-Peter nicht mehr mit ſeiner Heerde,<lb/> und Heidi ſchaute ganz verwundert durch das kleine Fenſter,<lb/> denn nun fing es wieder zu ſchneien an, und die dicken<lb/> Flocken fielen fort und fort, bis der Schnee ſo hoch wurde,<lb/> daß er bis an's Fenſter hinaufreichte und dann noch höher,<lb/> daß man das Fenſter gar nicht mehr aufmachen konnte und<lb/> man ganz verpackt war in dem Häuschen. Das kam dem<lb/> Heidi ſo luſtig vor, daß es immer von einem Fenſter zum<lb/> andern rannte, um zu ſehen, wie es denn noch werden<lb/> wollte und ob der Schnee noch die ganze Hütte zudecken<lb/> wollte, daß man müßte ein Licht anzünden am hellen Tag.<lb/> Es kam aber nicht ſo weit und am andern Tag ging der<lb/> Großvater hinaus, denn nun ſchneite es nicht mehr, und<lb/> ſchaufelte um's ganze Haus herum und warf große, große<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [53/0063]
nicht mehr heiß wie im Sommer und Heidi ſuchte ſeine
Strümpfe und Schuhe hervor und auch den Rock, denn
nun wurde es immer friſcher und wenn das Heidi unter
den Tannen ſtand, wurde es durchblaſen wie ein dünnes
Blättlein, aber es lief doch immer wieder hin und konnte
nicht in der Hütte bleiben, wenn es das Windeswehen
vernahm.
Dann wurde es kalt und der Peter hauchte in die
Hände, wenn er früh am Morgen herauf kam, aber nicht
lange; denn auf einmal fiel über Nacht ein tiefer Schnee
und am Morgen war die ganze Alm ſchneeweiß und kein
einziges grünes Blättlein mehr zu ſehen ringsum und um.
Da kam der Gaißen-Peter nicht mehr mit ſeiner Heerde,
und Heidi ſchaute ganz verwundert durch das kleine Fenſter,
denn nun fing es wieder zu ſchneien an, und die dicken
Flocken fielen fort und fort, bis der Schnee ſo hoch wurde,
daß er bis an's Fenſter hinaufreichte und dann noch höher,
daß man das Fenſter gar nicht mehr aufmachen konnte und
man ganz verpackt war in dem Häuschen. Das kam dem
Heidi ſo luſtig vor, daß es immer von einem Fenſter zum
andern rannte, um zu ſehen, wie es denn noch werden
wollte und ob der Schnee noch die ganze Hütte zudecken
wollte, daß man müßte ein Licht anzünden am hellen Tag.
Es kam aber nicht ſo weit und am andern Tag ging der
Großvater hinaus, denn nun ſchneite es nicht mehr, und
ſchaufelte um's ganze Haus herum und warf große, große
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