den Bericht gebracht, der Alm-Oehi sollte das Kind, das bei ihm sei, nun in die Schule schicken, es habe schon mehr als das Alter und hätte schon im letzten Winter kommen sollen. Der Oehi hatte beide Male dem Schullehrer sagen lassen, wenn er Etwas mit ihm wollte, so sei er daheim, das Kind schicke er nicht in die Schule. Diesen Bericht hatte der Peter richtig überbracht.
Als die Märzsonne den Schnee an den Abhängen ge¬ schmolzen hatte und überall die weißen Schneeglöckchen hervor¬ guckten im Thal und auf der Alm die Tannen ihre Schnee¬ last abgeschüttelt hatten und die Aeste wieder lustig wehten, da rannte Heidi vor Wonne immer hin und her, von der Hausthür zum Gaißenstall und von da unter die Tannen und dann wieder hinein zum Großvater, um ihm zu be¬ richten, wie viel größer das Stück grüner Boden unter den Bäumen wieder geworden sei, und gleich nachher kam es wieder nachzusehen, denn es konnte es nicht erwarten, daß Alles wieder grün und der ganze schöne Sommer mit Grün und Blumen wieder auf die Alm gezogen kam.
Als Heidi so am sonnigen Märzmorgen hin- und her¬ rannte und jetzt wohl zum zehnten Mal über die Thür¬ schwelle sprang, wäre es vor Schrecken fast rückwärts wieder¬ hineingefallen, denn auf einmal stand es vor einem schwarzen, alten Herrn, der es ganz ernsthaft anblickte. Als er aber seinen Schrecken sah, sagte er freundlich: "Du mußt nicht erschrecken vor mir, die Kinder sind mir lieb. Gib mir
den Bericht gebracht, der Alm-Oehi ſollte das Kind, das bei ihm ſei, nun in die Schule ſchicken, es habe ſchon mehr als das Alter und hätte ſchon im letzten Winter kommen ſollen. Der Oehi hatte beide Male dem Schullehrer ſagen laſſen, wenn er Etwas mit ihm wollte, ſo ſei er daheim, das Kind ſchicke er nicht in die Schule. Dieſen Bericht hatte der Peter richtig überbracht.
Als die Märzſonne den Schnee an den Abhängen ge¬ ſchmolzen hatte und überall die weißen Schneeglöckchen hervor¬ guckten im Thal und auf der Alm die Tannen ihre Schnee¬ laſt abgeſchüttelt hatten und die Aeſte wieder luſtig wehten, da rannte Heidi vor Wonne immer hin und her, von der Hausthür zum Gaißenſtall und von da unter die Tannen und dann wieder hinein zum Großvater, um ihm zu be¬ richten, wie viel größer das Stück grüner Boden unter den Bäumen wieder geworden ſei, und gleich nachher kam es wieder nachzuſehen, denn es konnte es nicht erwarten, daß Alles wieder grün und der ganze ſchöne Sommer mit Grün und Blumen wieder auf die Alm gezogen kam.
Als Heidi ſo am ſonnigen Märzmorgen hin- und her¬ rannte und jetzt wohl zum zehnten Mal über die Thür¬ ſchwelle ſprang, wäre es vor Schrecken faſt rückwärts wieder¬ hineingefallen, denn auf einmal ſtand es vor einem ſchwarzen, alten Herrn, der es ganz ernſthaft anblickte. Als er aber ſeinen Schrecken ſah, ſagte er freundlich: „Du mußt nicht erſchrecken vor mir, die Kinder ſind mir lieb. Gib mir
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den Bericht gebracht, der Alm-Oehi ſollte das Kind, das bei
ihm ſei, nun in die Schule ſchicken, es habe ſchon mehr als
das Alter und hätte ſchon im letzten Winter kommen ſollen.
Der Oehi hatte beide Male dem Schullehrer ſagen laſſen,
wenn er Etwas mit ihm wollte, ſo ſei er daheim, das
Kind ſchicke er nicht in die Schule. Dieſen Bericht hatte
der Peter richtig überbracht.
Als die Märzſonne den Schnee an den Abhängen ge¬
ſchmolzen hatte und überall die weißen Schneeglöckchen hervor¬
guckten im Thal und auf der Alm die Tannen ihre Schnee¬
laſt abgeſchüttelt hatten und die Aeſte wieder luſtig wehten,
da rannte Heidi vor Wonne immer hin und her, von der
Hausthür zum Gaißenſtall und von da unter die Tannen
und dann wieder hinein zum Großvater, um ihm zu be¬
richten, wie viel größer das Stück grüner Boden unter den
Bäumen wieder geworden ſei, und gleich nachher kam es
wieder nachzuſehen, denn es konnte es nicht erwarten, daß
Alles wieder grün und der ganze ſchöne Sommer mit Grün
und Blumen wieder auf die Alm gezogen kam.
Als Heidi ſo am ſonnigen Märzmorgen hin- und her¬
rannte und jetzt wohl zum zehnten Mal über die Thür¬
ſchwelle ſprang, wäre es vor Schrecken faſt rückwärts wieder¬
hineingefallen, denn auf einmal ſtand es vor einem ſchwarzen,
alten Herrn, der es ganz ernſthaft anblickte. Als er aber
ſeinen Schrecken ſah, ſagte er freundlich: „Du mußt nicht
erſchrecken vor mir, die Kinder ſind mir lieb. Gib mir
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Spyri, Johanna: Heidi's Lehr- und Wanderjahre. Gotha, 1880, S. 73. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/spyri_heidi_1880/83>, abgerufen am 26.06.2024.
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