Staiger, Emil: Grundbegriffe der Poetik. Zürich, 1946.pst_036.001 "Die Welt war mir zuwider, pst_036.002 Die Berge lagen auf mir, pst_036.003 Der Himmel war mir zu nieder, pst_036.004 Ich sehnte mich nach dir, nach dir! pst_036.005 O lieb Mädel, wie schlecht bist du! pst_036.006 pst_036.011Ich trieb wohl durch die Gassen pst_036.007 Zwei lange Jahre mich; pst_036.008 An den Ecken mußt ich passen pst_036.009 Und harren nur auf dich, auf dich! pst_036.010 O lieb Mädel, wie schlecht bist du!" Das wiederholte "nach dir", "auf dich" leitet deutlich pst_036.012 pst_036.021 "Nach seinem Lenze sucht das Herz pst_036.022 (C. F. Meyer) pst_036.023In einem fort, in einem fort ..." "Tiefe Flut, tief tief trunkne Flut ..." pst_036.024(A. v. Droste) pst_036.025 (Goethe) "O Lieb, o Liebe! so golden schön ..." pst_036.026 "Muß i denn, muß i denn zum Städtele naus ..." pst_036.027
"Aveva gli occhi neri, neri, neri ..." pst_036.001 «Die Welt war mir zuwider, pst_036.002 Die Berge lagen auf mir, pst_036.003 Der Himmel war mir zu nieder, pst_036.004 Ich sehnte mich nach dir, nach dir! pst_036.005 O lieb Mädel, wie schlecht bist du! pst_036.006 pst_036.011Ich trieb wohl durch die Gassen pst_036.007 Zwei lange Jahre mich; pst_036.008 An den Ecken mußt ich passen pst_036.009 Und harren nur auf dich, auf dich! pst_036.010 O lieb Mädel, wie schlecht bist du!» Das wiederholte «nach dir», «auf dich» leitet deutlich pst_036.012 pst_036.021 «Nach seinem Lenze sucht das Herz pst_036.022 (C. F. Meyer) pst_036.023In einem fort, in einem fort ...» «Tiefe Flut, tief tief trunkne Flut ...» pst_036.024(A. v. Droste) pst_036.025 (Goethe) «O Lieb, o Liebe! so golden schön ...» pst_036.026 «Muß i denn, muß i denn zum Städtele naus ...» pst_036.027
«Aveva gli occhi neri, neri, neri ...» <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0040" n="36"/> <lb n="pst_036.001"/> <lg> <l>«Die Welt war mir zuwider,</l> <lb n="pst_036.002"/> <l>Die Berge lagen auf mir,</l> <lb n="pst_036.003"/> <l>Der Himmel war mir zu nieder,</l> <lb n="pst_036.004"/> <l>Ich sehnte mich nach dir, nach dir!</l> <lb n="pst_036.005"/> <l>O lieb Mädel, wie schlecht bist du! </l> </lg> <lg> <lb n="pst_036.006"/> <l>Ich trieb wohl durch die Gassen</l> <lb n="pst_036.007"/> <l>Zwei lange Jahre mich;</l> <lb n="pst_036.008"/> <l>An den Ecken mußt ich passen</l> <lb n="pst_036.009"/> <l>Und harren nur auf dich, auf dich!</l> <lb n="pst_036.010"/> <l>O lieb Mädel, wie schlecht bist du!»</l> </lg> <lb n="pst_036.011"/> <p>Das wiederholte «nach dir», «auf dich» leitet deutlich <lb n="pst_036.012"/> von den mehr rezitativischen Versen zum Kehrreim <lb n="pst_036.013"/> über. Eine Komposition drängt sich geradezu auf. Die <lb n="pst_036.014"/> ersten drei Verse dürften melodisch wenig ausgeprägt <lb n="pst_036.015"/> sein. Der vierte würde sich gegen den Schluß zu <lb n="pst_036.016"/> schmerzlich-innigem Gesang erheben, zu einer Musik, <lb n="pst_036.017"/> die dann im Kehrreim, völlig entbunden, ausströmen <lb n="pst_036.018"/> könnte. Das Lyrische verdichtet sich in dieser Strophe <lb n="pst_036.019"/> gegen das Ende. Es verdichtet sich immer, wo einzelne <lb n="pst_036.020"/> Wörter oder Wortgruppen wiederholt sind:</p> <p><lb n="pst_036.021"/><lg><l>«Nach seinem Lenze sucht das Herz</l><lb n="pst_036.022"/><l>In einem fort, in einem fort ...»</l></lg> (C. F. Meyer)</p> <lb n="pst_036.023"/> <p> <lg> <l>«Tiefe Flut, tief tief trunkne Flut ...»</l> </lg> <lb n="pst_036.024"/> <hi rendition="#right">(A. v. Droste)</hi> </p> <p><lg><lb n="pst_036.025"/><l>«O Lieb, o Liebe! so golden schön ...» </l></lg>(Goethe) </p> <lg> <lb n="pst_036.026"/> <l>«Muß i denn, muß i denn zum Städtele naus ...» </l> </lg> <lg> <lb n="pst_036.027"/> <l>«Aveva gli occhi neri, neri, neri ...»</l> </lg> </div> </div> </body> </text> </TEI> [36/0040]
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Der Himmel war mir zu nieder, pst_036.004
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Ich trieb wohl durch die Gassen pst_036.007
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O lieb Mädel, wie schlecht bist du!»
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Das wiederholte «nach dir», «auf dich» leitet deutlich pst_036.012
von den mehr rezitativischen Versen zum Kehrreim pst_036.013
über. Eine Komposition drängt sich geradezu auf. Die pst_036.014
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schmerzlich-innigem Gesang erheben, zu einer Musik, pst_036.017
die dann im Kehrreim, völlig entbunden, ausströmen pst_036.018
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gegen das Ende. Es verdichtet sich immer, wo einzelne pst_036.020
Wörter oder Wortgruppen wiederholt sind:
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In einem fort, in einem fort ...»
(C. F. Meyer)
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(Goethe)
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«Aveva gli occhi neri, neri, neri ...»
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