Was habt ihr gehöret, ihr Ohren? Ihr Augen, wornach habt ihr gese- hen? Was ist heute dein Verlangen, Tichten und Trachten gewesen, mein Hertze? Ach mein GOtt! wenn ich auf alle diese Fragen antworten soll, o wie werde ich bestehen! Ach HErr! nimm weg mit dem abweichenden Ta- ge meine Ubertrettungen. O JEsu, tilge meine Sünden mit deinem heili- gen Blut. O heiliger Geist, versichere mich der Vergebung aller meiner Sün- den, ehe ich noch einschlaffe, daß ich nicht, wenn diese Nacht die letzte seyn solte, verlohren werde. Bin ich also von meiner Schuld, Dreyeiniger GOtt! frey gesprochen, so schlaffe ich mit Freuden, und hüte mich mor- gen mit grösserem Fleiß vor allem dem, das dich betrüben kan. Mein Vater, deine Liebe decke mich und die Meinigen, mein JEsu, in deinen Wunden ruhe ich sanfft und wohl. O Heiliger Geist, thue du den letzten
Seuffzer
Abend-Gebet
Was habt ihr gehoͤret, ihr Ohren? Ihr Augen, wornach habt ihr geſe- hen? Was iſt heute dein Verlangen, Tichten und Trachten geweſen, mein Hertze? Ach mein GOtt! wenn ich auf alle dieſe Fragen antworten ſoll, o wie werde ich beſtehen! Ach HErr! nimm weg mit dem abweichenden Ta- ge meine Ubertrettungen. O JEſu, tilge meine Suͤnden mit deinem heili- gen Blut. O heiliger Geiſt, verſichere mich der Veꝛgebung aller meiner Suͤn- den, ehe ich noch einſchlaffe, daß ich nicht, wenn dieſe Nacht die letzte ſeyn ſolte, verlohren werde. Bin ich alſo von meiner Schuld, Dreyeiniger GOtt! frey geſprochen, ſo ſchlaffe ich mit Freuden, und huͤte mich mor- gen mit groͤſſerem Fleiß vor allem dem, das dich betruͤben kan. Mein Vater, deine Liebe decke mich und die Meinigen, mein JEſu, in deinen Wunden ruhe ich ſanfft und wohl. O Heiliger Geiſt, thue du den letzten
Seuffzer
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Abend-Gebet
Was habt ihr gehoͤret, ihr Ohren?
Ihr Augen, wornach habt ihr geſe-
hen? Was iſt heute dein Verlangen,
Tichten und Trachten geweſen, mein
Hertze? Ach mein GOtt! wenn ich
auf alle dieſe Fragen antworten ſoll, o
wie werde ich beſtehen! Ach HErr!
nimm weg mit dem abweichenden Ta-
ge meine Ubertrettungen. O JEſu,
tilge meine Suͤnden mit deinem heili-
gen Blut. O heiliger Geiſt, verſichere
mich der Veꝛgebung aller meiner Suͤn-
den, ehe ich noch einſchlaffe, daß ich
nicht, wenn dieſe Nacht die letzte
ſeyn ſolte, verlohren werde. Bin ich
alſo von meiner Schuld, Dreyeiniger
GOtt! frey geſprochen, ſo ſchlaffe
ich mit Freuden, und huͤte mich mor-
gen mit groͤſſerem Fleiß vor allem
dem, das dich betruͤben kan. Mein
Vater, deine Liebe decke mich und die
Meinigen, mein JEſu, in deinen
Wunden ruhe ich ſanfft und wohl.
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Auflagennummer hier erschlossen und nicht gesiche… [mehr]
Auflagennummer hier erschlossen und nicht gesichert. Die 3. Auflage erschien 1738 (z.B. VD 18 10928979).
Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert.
Weitere Informationen …
Matthias Boenig, Benjamin Fiechter, Susanne Haaf, Li Xang: Bearbeitung und strukturelle Auszeichnung der durch die Grepect GmbH bereitgestellten Texttranskription.
(2023-05-24T12:24:22Z)
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Starck, Johann Friedrich: Tägliches Hand-Buch in guten und bösen Tagen. Frankfurt/Leipzig, 1749, S. 90. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/starck_handbuch_1749/114>, abgerufen am 09.11.2024.
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