alles richte sich, allein nach deinem Trieb, daß ich die Sünde hasse, das Böse unterlasse, und wachs in deiner Lieb.
5. Laß meine Lippen sprechen, was ehrbar ist hinfort, damit sie nicht ausbrechen, in freche Sün- den-Wort, sey meiner Zungen HErr, daß sie GOtt lob und preise, dem Nächsten Lieb erweise, und dien zu deiner Ehr.
6. Ich will von mir ausgehen, wenn du gehst bey mir ein, und auf dein Wincken sehen, dir gantz zu Dienste seyn, du bists den ich erwehl, ich will mich dir ergeben, du solt nun seyn mein Leben, und meiner Seelen Seel.
7. Wenn du nun hast genommen in meinem Hertzen Platz, wenn du zu mir gekommen, so solt du seyn mein Schatz, dieweil ich an dir hab den allerbesten Führer, den Tröster und Regierer, die allerhöchste Gab.
8. Wird sich mein Leben enden, daß ich abschei- den soll, so ist in deinen Händen mir auch im Sterben wohl, zerrinnt der Lebens-Safft, daß ich nicht mehr kan beten, so wirst du mich vertre- ten durch deiner Seuffzer Krafft.
9. Wenn ich nun werd erblassen, so sprich den Trost mir zu, ich seye nicht verlassen, ich komm zu meiner Ruh; im letzten Kampff und Streit, hilff du mir kräfftig ringen, und seliglich durch- dringen, zur Himmels Herrlichkeit.
Mor-
M 2
um den Heiligen Geiſt.
alles richte ſich, allein nach deinem Trieb, daß ich die Suͤnde haſſe, das Boͤſe unterlaſſe, und wachs in deiner Lieb.
5. Laß meine Lippen ſprechen, was ehrbar iſt hinfort, damit ſie nicht ausbrechen, in freche Suͤn- den-Wort, ſey meiner Zungen HErr, daß ſie GOtt lob und preiſe, dem Naͤchſten Lieb erweiſe, und dien zu deiner Ehr.
6. Ich will von mir ausgehen, wenn du gehſt bey mir ein, und auf dein Wincken ſehen, dir gantz zu Dienſte ſeyn, du biſts den ich erwehl, ich will mich dir ergeben, du ſolt nun ſeyn mein Leben, und meiner Seelen Seel.
7. Wenn du nun haſt genommen in meinem Hertzen Platz, wenn du zu mir gekommen, ſo ſolt du ſeyn mein Schatz, dieweil ich an dir hab den allerbeſten Fuͤhrer, den Troͤſter und Regierer, die allerhoͤchſte Gab.
8. Wird ſich mein Leben enden, daß ich abſchei- den ſoll, ſo iſt in deinen Haͤnden mir auch im Sterben wohl, zerrinnt der Lebens-Safft, daß ich nicht mehr kan beten, ſo wirſt du mich vertre- ten durch deiner Seuffzer Krafft.
9. Wenn ich nun werd erblaſſen, ſo ſprich den Troſt mir zu, ich ſeye nicht verlaſſen, ich komm zu meiner Ruh; im letzten Kampff und Streit, hilff du mir kraͤfftig ringen, und ſeliglich durch- dringen, zur Himmels Herrlichkeit.
Mor-
M 2
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><p><pbfacs="#f0203"n="179"/><fwplace="top"type="header">um den Heiligen Geiſt.</fw><lb/>
alles richte ſich, allein nach deinem Trieb, daß ich<lb/>
die Suͤnde haſſe, das Boͤſe unterlaſſe, und wachs<lb/>
in deiner Lieb.</p><lb/><p>5. Laß meine Lippen ſprechen, was ehrbar iſt<lb/>
hinfort, damit ſie nicht ausbrechen, in freche Suͤn-<lb/>
den-Wort, ſey meiner Zungen HErr, daß ſie<lb/>
GOtt lob und preiſe, dem Naͤchſten Lieb erweiſe,<lb/>
und dien zu deiner Ehr.</p><lb/><p>6. Ich will von mir ausgehen, wenn du gehſt<lb/>
bey mir ein, und auf dein Wincken ſehen, dir gantz<lb/>
zu Dienſte ſeyn, du biſts den ich erwehl, ich will<lb/>
mich dir ergeben, du ſolt nun ſeyn mein Leben,<lb/>
und meiner Seelen Seel.</p><lb/><p>7. Wenn du nun haſt genommen in meinem<lb/>
Hertzen Platz, wenn du zu mir gekommen, ſo ſolt<lb/>
du ſeyn mein Schatz, dieweil ich an dir hab den<lb/>
allerbeſten Fuͤhrer, den Troͤſter und Regierer, die<lb/>
allerhoͤchſte Gab.</p><lb/><p>8. Wird ſich mein Leben enden, daß ich abſchei-<lb/>
den ſoll, ſo iſt in deinen Haͤnden mir auch im<lb/>
Sterben wohl, zerrinnt der Lebens-Safft, daß<lb/>
ich nicht mehr kan beten, ſo wirſt du mich vertre-<lb/>
ten durch deiner Seuffzer Krafft.</p><lb/><p>9. Wenn ich nun werd erblaſſen, ſo ſprich den<lb/>
Troſt mir zu, ich ſeye nicht verlaſſen, ich komm<lb/>
zu meiner Ruh; im letzten Kampff und Streit,<lb/>
hilff du mir kraͤfftig ringen, und ſeliglich durch-<lb/>
dringen, zur Himmels Herrlichkeit.</p></div><lb/><fwplace="bottom"type="sig">M 2</fw><fwplace="bottom"type="catch"><hirendition="#b">Mor-</hi></fw><lb/></div></div></body></text></TEI>
[179/0203]
um den Heiligen Geiſt.
alles richte ſich, allein nach deinem Trieb, daß ich
die Suͤnde haſſe, das Boͤſe unterlaſſe, und wachs
in deiner Lieb.
5. Laß meine Lippen ſprechen, was ehrbar iſt
hinfort, damit ſie nicht ausbrechen, in freche Suͤn-
den-Wort, ſey meiner Zungen HErr, daß ſie
GOtt lob und preiſe, dem Naͤchſten Lieb erweiſe,
und dien zu deiner Ehr.
6. Ich will von mir ausgehen, wenn du gehſt
bey mir ein, und auf dein Wincken ſehen, dir gantz
zu Dienſte ſeyn, du biſts den ich erwehl, ich will
mich dir ergeben, du ſolt nun ſeyn mein Leben,
und meiner Seelen Seel.
7. Wenn du nun haſt genommen in meinem
Hertzen Platz, wenn du zu mir gekommen, ſo ſolt
du ſeyn mein Schatz, dieweil ich an dir hab den
allerbeſten Fuͤhrer, den Troͤſter und Regierer, die
allerhoͤchſte Gab.
8. Wird ſich mein Leben enden, daß ich abſchei-
den ſoll, ſo iſt in deinen Haͤnden mir auch im
Sterben wohl, zerrinnt der Lebens-Safft, daß
ich nicht mehr kan beten, ſo wirſt du mich vertre-
ten durch deiner Seuffzer Krafft.
9. Wenn ich nun werd erblaſſen, ſo ſprich den
Troſt mir zu, ich ſeye nicht verlaſſen, ich komm
zu meiner Ruh; im letzten Kampff und Streit,
hilff du mir kraͤfftig ringen, und ſeliglich durch-
dringen, zur Himmels Herrlichkeit.
Mor-
M 2
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Sie haben einen Fehler gefunden?
Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform
DTAQ melden.
Kommentar zur DTA-Ausgabe
Auflagennummer hier erschlossen und nicht gesiche… [mehr]
Auflagennummer hier erschlossen und nicht gesichert. Die 3. Auflage erschien 1738 (z.B. VD 18 10928979).
Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert.
Weitere Informationen …
Matthias Boenig, Benjamin Fiechter, Susanne Haaf, Li Xang: Bearbeitung und strukturelle Auszeichnung der durch die Grepect GmbH bereitgestellten Texttranskription.
(2023-05-24T12:24:22Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Starck, Johann Friedrich: Tägliches Hand-Buch in guten und bösen Tagen. Frankfurt/Leipzig, 1749, S. 179. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/starck_handbuch_1749/203>, abgerufen am 24.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.