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Starck, Johann Friedrich: Tägliches Hand-Buch in guten und bösen Tagen. Frankfurt/Leipzig, 1749.

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Der glaubige Christ dancket GOTT
am Ende der Wochen.
Aufmunterung.
Psalm CXVI, 12.
Wie soll ich dem HERRN vergelten alle
seine Wohlthat, die er an mir thut?

ES gehet ein Tag und eine Woche unsers Le-
bens dahin, und wir gelangen alle Tage und
Wochen näher zu unserm Tode: unterdessen ist
doch der gütige GOtt so barmhertzig, daß er biß
dahin uns viel Gutes thut an Leib und Seel, und
unser Hertz erfüllet mit Speise und Freuden. Nun
das sollen auch die Gedancken seyn eines glaubigen
Christen am Ende der Wochen. 1) Er dancket
GOtt für den Segen; den er hat! empfangen,
für den Schutz, darunter er hat die Woche glück-
lich hingebracht, für die Hülffe, die er hat erlan-
get, wenn er GOtt mit seinem Gebet angefle-
het. Höret er, daß andere die Woche über sind
in Unglück gerathen, betrübet worden, sind gefal-
len, haben Schaden gelitten, sind ihres Elendes
und Jammers nicht befreyet worden, so hat er
Mitleiden mit ihnen, und rühmet 1) GOttes
Güte, der ihn mit dergleichen Leiden verschonet hat.
2) Ein glaubiger Christ erweget, daß GOtt
durch solche beharrliche Beweisung der Güte ihn
zur Busse leite, darum bereuet er am letzten Tage
der Woche, was er an jedem Tag Böses voll-

bracht,
N 4


Der glaubige Chriſt dancket GOTT
am Ende der Wochen.
Aufmunterung.
Pſalm CXVI, 12.
Wie ſoll ich dem HERRN vergelten alle
ſeine Wohlthat, die er an mir thut?

ES gehet ein Tag und eine Woche unſers Le-
bens dahin, und wir gelangen alle Tage und
Wochen naͤher zu unſerm Tode: unterdeſſen iſt
doch der guͤtige GOtt ſo barmhertzig, daß er biß
dahin uns viel Gutes thut an Leib und Seel, und
unſer Hertz erfuͤllet mit Speiſe und Freuden. Nun
das ſollen auch die Gedancken ſeyn eines glaubigen
Chriſten am Ende der Wochen. 1) Er dancket
GOtt fuͤr den Segen; den er hat! empfangen,
fuͤr den Schutz, darunter er hat die Woche gluͤck-
lich hingebracht, fuͤr die Huͤlffe, die er hat erlan-
get, wenn er GOtt mit ſeinem Gebet angefle-
het. Hoͤret er, daß andere die Woche uͤber ſind
in Ungluͤck gerathen, betruͤbet worden, ſind gefal-
len, haben Schaden gelitten, ſind ihres Elendes
und Jammers nicht befreyet worden, ſo hat er
Mitleiden mit ihnen, und ruͤhmet 1) GOttes
Guͤte, der ihn mit dergleichen Leiden verſchonet hat.
2) Ein glaubiger Chriſt erweget, daß GOtt
durch ſolche beharrliche Beweiſung der Guͤte ihn
zur Buſſe leite, darum bereuet er am letzten Tage
der Woche, was er an jedem Tag Boͤſes voll-

bracht,
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[199/0223] Der glaubige Chriſt dancket GOTT am Ende der Wochen. Aufmunterung. Pſalm CXVI, 12. Wie ſoll ich dem HERRN vergelten alle ſeine Wohlthat, die er an mir thut? ES gehet ein Tag und eine Woche unſers Le- bens dahin, und wir gelangen alle Tage und Wochen naͤher zu unſerm Tode: unterdeſſen iſt doch der guͤtige GOtt ſo barmhertzig, daß er biß dahin uns viel Gutes thut an Leib und Seel, und unſer Hertz erfuͤllet mit Speiſe und Freuden. Nun das ſollen auch die Gedancken ſeyn eines glaubigen Chriſten am Ende der Wochen. 1) Er dancket GOtt fuͤr den Segen; den er hat! empfangen, fuͤr den Schutz, darunter er hat die Woche gluͤck- lich hingebracht, fuͤr die Huͤlffe, die er hat erlan- get, wenn er GOtt mit ſeinem Gebet angefle- het. Hoͤret er, daß andere die Woche uͤber ſind in Ungluͤck gerathen, betruͤbet worden, ſind gefal- len, haben Schaden gelitten, ſind ihres Elendes und Jammers nicht befreyet worden, ſo hat er Mitleiden mit ihnen, und ruͤhmet 1) GOttes Guͤte, der ihn mit dergleichen Leiden verſchonet hat. 2) Ein glaubiger Chriſt erweget, daß GOtt durch ſolche beharrliche Beweiſung der Guͤte ihn zur Buſſe leite, darum bereuet er am letzten Tage der Woche, was er an jedem Tag Boͤſes voll- bracht, N 4

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Zitationshilfe: Starck, Johann Friedrich: Tägliches Hand-Buch in guten und bösen Tagen. Frankfurt/Leipzig, 1749, S. 199. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/starck_handbuch_1749/223>, abgerufen am 24.11.2024.