auch gerne von der Welt absondern, und von ihrer Gesellschafft wegblei- ben. Ja ich will mich dir aufopffern, dieweil ich lebe, und noch gesund bin, und nicht erst auf meinem Krancken- Bette, denn da mögte es etwan zu spat seyn. Ach HErr! der du zu allen Zeiten, am Morgen, am Mit- tag, und am Abend, hast Opffer an- genommen, siehe auch in Gnaden mein Opffer an. Bringe ich dir es etwa erst um den Mittag meines Lebens, oder ist der Abend desselben vielleicht nahe, habe ich die Morgen-und Ju- gend-Zeit versäumet, so wirst du doch deswegen mein Opffer nicht verach- ten, ich bringe dir es im Glauben, wie Abel, ach schaue doch darauf nach dei- ner Barmhertzigkeit, ich will nun die übrige Zeit meines Lebens dein Eigen- thum verbleiben. HErr, mein Hirt, Brunn aller Freuden, du bist mein, ich bin dein, niemand kan uns schei- den, ich bin dein, weil du dein Leben,
und
Der glaubige Chriſt will
auch gerne von der Welt abſondern, und von ihrer Geſellſchafft wegblei- ben. Ja ich will mich dir aufopffern, dieweil ich lebe, und noch geſund bin, und nicht erſt auf meinem Krancken- Bette, denn da moͤgte es etwan zu ſpat ſeyn. Ach HErr! der du zu allen Zeiten, am Morgen, am Mit- tag, und am Abend, haſt Opffer an- genommen, ſiehe auch in Gnaden mein Opffer an. Bringe ich dir es etwa erſt um den Mittag meines Lebens, oder iſt der Abend deſſelben vielleicht nahe, habe ich die Morgen-und Ju- gend-Zeit verſaͤumet, ſo wirſt du doch deswegen mein Opffer nicht verach- ten, ich bringe dir es im Glauben, wie Abel, ach ſchaue doch darauf nach dei- ner Barmhertzigkeit, ich will nun die uͤbrige Zeit meines Lebens dein Eigen- thum verbleiben. HErr, mein Hirt, Brunn aller Freuden, du biſt mein, ich bin dein, niemand kan uns ſchei- den, ich bin dein, weil du dein Leben,
und
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><p><pbfacs="#f0248"n="224"/><fwplace="top"type="header">Der glaubige Chriſt will</fw><lb/><hirendition="#fr">auch gerne von der Welt abſondern,<lb/>
und von ihrer Geſellſchafft wegblei-<lb/>
ben. Ja ich will mich dir aufopffern,<lb/>
dieweil ich lebe, und noch geſund bin,<lb/>
und nicht erſt auf meinem Krancken-<lb/>
Bette, denn da moͤgte es etwan zu<lb/>ſpat ſeyn. Ach HErr! der du zu<lb/>
allen Zeiten, am Morgen, am Mit-<lb/>
tag, und am Abend, haſt Opffer an-<lb/>
genommen, ſiehe auch in Gnaden mein<lb/>
Opffer an. Bringe ich dir es etwa<lb/>
erſt um den Mittag meines Lebens,<lb/>
oder iſt der Abend deſſelben vielleicht<lb/>
nahe, habe ich die Morgen-und Ju-<lb/>
gend-Zeit verſaͤumet, ſo wirſt du doch<lb/>
deswegen mein Opffer nicht verach-<lb/>
ten, ich bringe dir es im Glauben, wie<lb/>
Abel, ach ſchaue doch darauf nach dei-<lb/>
ner Barmhertzigkeit, ich will nun die<lb/>
uͤbrige Zeit meines Lebens dein Eigen-<lb/>
thum verbleiben. HErr, mein Hirt,<lb/>
Brunn aller Freuden, du biſt mein,<lb/>
ich bin dein, niemand kan uns ſchei-<lb/>
den, ich bin dein, weil du dein Leben,</hi><lb/><fwplace="bottom"type="catch"><hirendition="#fr">und</hi></fw><lb/></p></div></div></div></body></text></TEI>
[224/0248]
Der glaubige Chriſt will
auch gerne von der Welt abſondern,
und von ihrer Geſellſchafft wegblei-
ben. Ja ich will mich dir aufopffern,
dieweil ich lebe, und noch geſund bin,
und nicht erſt auf meinem Krancken-
Bette, denn da moͤgte es etwan zu
ſpat ſeyn. Ach HErr! der du zu
allen Zeiten, am Morgen, am Mit-
tag, und am Abend, haſt Opffer an-
genommen, ſiehe auch in Gnaden mein
Opffer an. Bringe ich dir es etwa
erſt um den Mittag meines Lebens,
oder iſt der Abend deſſelben vielleicht
nahe, habe ich die Morgen-und Ju-
gend-Zeit verſaͤumet, ſo wirſt du doch
deswegen mein Opffer nicht verach-
ten, ich bringe dir es im Glauben, wie
Abel, ach ſchaue doch darauf nach dei-
ner Barmhertzigkeit, ich will nun die
uͤbrige Zeit meines Lebens dein Eigen-
thum verbleiben. HErr, mein Hirt,
Brunn aller Freuden, du biſt mein,
ich bin dein, niemand kan uns ſchei-
den, ich bin dein, weil du dein Leben,
und
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Sie haben einen Fehler gefunden?
Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform
DTAQ melden.
Kommentar zur DTA-Ausgabe
Auflagennummer hier erschlossen und nicht gesiche… [mehr]
Auflagennummer hier erschlossen und nicht gesichert. Die 3. Auflage erschien 1738 (z.B. VD 18 10928979).
Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert.
Weitere Informationen …
Matthias Boenig, Benjamin Fiechter, Susanne Haaf, Li Xang: Bearbeitung und strukturelle Auszeichnung der durch die Grepect GmbH bereitgestellten Texttranskription.
(2023-05-24T12:24:22Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Starck, Johann Friedrich: Tägliches Hand-Buch in guten und bösen Tagen. Frankfurt/Leipzig, 1749, S. 224. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/starck_handbuch_1749/248>, abgerufen am 21.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.