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Starck, Johann Friedrich: Tägliches Hand-Buch in guten und bösen Tagen. Frankfurt/Leipzig, 1749.

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Der Betrübte tröstet sich der etc.

3. Doch was will ich mich betrüben? ich weiß,
GOtt verläst mich nicht, er will meinen Glauben
üben, und auch meine Zuversicht; scheint er fern
von mir zu seyn, so gedenckt er dennoch mein, seine
Lieb kan mich nicht hassen, noch mich in der Noth
verlassen.

4. Darum will ich nicht verzagen, gehet es
gleich wunderlich, meine Noth will ich ihm kla-
gen, er wird helffen väterlich, meine Noth ist ihm
bekannt, und mir seine starcke Hand, diese kan
mein Leiden wenden, und mir seine Hülffe sen-
den.

5. Ich will GOtt im Glauben fassen, wie
es Glaubigen gebührt, ich will nimmer von ihm
lassen, es ist gut, wie er mich führt: fühl ich gleich
die scharffe Ruth, sind doch diese Wege gut, die
mein Vater mit mir gehet, und darin auch bey mir
stehet.

6. Es wird schon die Stunde kommen, kommt
sie eben nicht gleich heut, da mein Leid wird weg-
genommen, da mein Vater mich erfreut: viel-
leicht ist die Stunde nah, ja vielleicht ist sie schon
da, da es heist: du bist erhöret, dir ist deine Bitt
gewähret.

7. Sey getrost, o meine Seele, fasse dich in dei-
nem GOtt, sage, klage und empfehle ihm alleine
deine Noth, sonsten schweige gäntzlich still, es ge-
schehe GOttes Will, er wird mit den Gnaden-
Blicken dich zu seiner Zeit erquicken.

Der
Der Betruͤbte troͤſtet ſich der ꝛc.

3. Doch was will ich mich betruͤben? ich weiß,
GOtt verlaͤſt mich nicht, er will meinen Glauben
uͤben, und auch meine Zuverſicht; ſcheint er fern
von mir zu ſeyn, ſo gedenckt er dennoch mein, ſeine
Lieb kan mich nicht haſſen, noch mich in der Noth
verlaſſen.

4. Darum will ich nicht verzagen, gehet es
gleich wunderlich, meine Noth will ich ihm kla-
gen, er wird helffen vaͤterlich, meine Noth iſt ihm
bekannt, und mir ſeine ſtarcke Hand, dieſe kan
mein Leiden wenden, und mir ſeine Huͤlffe ſen-
den.

5. Ich will GOtt im Glauben faſſen, wie
es Glaubigen gebuͤhrt, ich will nimmer von ihm
laſſen, es iſt gut, wie er mich fuͤhrt: fuͤhl ich gleich
die ſcharffe Ruth, ſind doch dieſe Wege gut, die
mein Vater mit mir gehet, und darin auch bey mir
ſtehet.

6. Es wird ſchon die Stunde kommen, kommt
ſie eben nicht gleich heut, da mein Leid wird weg-
genommen, da mein Vater mich erfreut: viel-
leicht iſt die Stunde nah, ja vielleicht iſt ſie ſchon
da, da es heiſt: du biſt erhoͤret, dir iſt deine Bitt
gewaͤhret.

7. Sey getroſt, o meine Seele, faſſe dich in dei-
nem GOtt, ſage, klage und empfehle ihm alleine
deine Noth, ſonſten ſchweige gaͤntzlich ſtill, es ge-
ſchehe GOttes Will, er wird mit den Gnaden-
Blicken dich zu ſeiner Zeit erquicken.

Der
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[302/0328] Der Betruͤbte troͤſtet ſich der ꝛc. 3. Doch was will ich mich betruͤben? ich weiß, GOtt verlaͤſt mich nicht, er will meinen Glauben uͤben, und auch meine Zuverſicht; ſcheint er fern von mir zu ſeyn, ſo gedenckt er dennoch mein, ſeine Lieb kan mich nicht haſſen, noch mich in der Noth verlaſſen. 4. Darum will ich nicht verzagen, gehet es gleich wunderlich, meine Noth will ich ihm kla- gen, er wird helffen vaͤterlich, meine Noth iſt ihm bekannt, und mir ſeine ſtarcke Hand, dieſe kan mein Leiden wenden, und mir ſeine Huͤlffe ſen- den. 5. Ich will GOtt im Glauben faſſen, wie es Glaubigen gebuͤhrt, ich will nimmer von ihm laſſen, es iſt gut, wie er mich fuͤhrt: fuͤhl ich gleich die ſcharffe Ruth, ſind doch dieſe Wege gut, die mein Vater mit mir gehet, und darin auch bey mir ſtehet. 6. Es wird ſchon die Stunde kommen, kommt ſie eben nicht gleich heut, da mein Leid wird weg- genommen, da mein Vater mich erfreut: viel- leicht iſt die Stunde nah, ja vielleicht iſt ſie ſchon da, da es heiſt: du biſt erhoͤret, dir iſt deine Bitt gewaͤhret. 7. Sey getroſt, o meine Seele, faſſe dich in dei- nem GOtt, ſage, klage und empfehle ihm alleine deine Noth, ſonſten ſchweige gaͤntzlich ſtill, es ge- ſchehe GOttes Will, er wird mit den Gnaden- Blicken dich zu ſeiner Zeit erquicken. Der

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Zitationshilfe: Starck, Johann Friedrich: Tägliches Hand-Buch in guten und bösen Tagen. Frankfurt/Leipzig, 1749, S. 302. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/starck_handbuch_1749/328>, abgerufen am 22.11.2024.