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Starck, Johann Friedrich: Tägliches Hand-Buch in guten und bösen Tagen. Frankfurt/Leipzig, 1749.

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die göttliche Verheissungen.
Stund verziehen, wil ich drum nicht von dir flie-
hen, sondern ruffe mit Gewalt: ach! kommt deine
Stunde bald.

4. Ach laß deine Stund anbrechen, deine
Stund, o lieber GOtt! Laß mich einmahl frö-
lich sprechen: Nunmehr hört auf meine Noth;
nach dem Winseln, nach dem Schreyen, laß mir
Hülffe angedeyen, alle Noth bricht gleich entzwey,
wenn die Stunde kommt herbey.

5. Ach mein Vater, hör mein Flehen, sieh, es
betet Hertz und Mund, laß mich bald erfreuet
sehen die erwünschte Hülffes-Stund, wirst du
deine Stunde schicken, so wird sich mein Geist
erquicken. Ach, mein Vater, höre mich, höre mich
genädiglich.



Der Betrübte erweget die Absicht
GOttes im Creutz.
Aufmunterung.
Ebr. XII, 11.
Alle Trübsal, wenn sie da ist, düncket sie uns
nicht Freude, aber darnach wird sie geben
eine friedsame Frucht der Gerechtigkeit de-
nen, die dadurch geübet sind.

WEnn das Kind die Züchtigung empfindet,
weinet es, und meynet, es geschehe ihm gar
wehe: was ist denn Wunder, wenn Betrübte oft-
mahl nicht wissen, wie sie sich in ihr Creutz schi-

cken

die goͤttliche Verheiſſungen.
Stund verziehen, wil ich drum nicht von dir flie-
hen, ſondern ruffe mit Gewalt: ach! kommt deine
Stunde bald.

4. Ach laß deine Stund anbrechen, deine
Stund, o lieber GOtt! Laß mich einmahl froͤ-
lich ſprechen: Nunmehr hoͤrt auf meine Noth;
nach dem Winſeln, nach dem Schreyen, laß mir
Huͤlffe angedeyen, alle Noth bricht gleich entzwey,
wenn die Stunde kommt herbey.

5. Ach mein Vater, hoͤr mein Flehen, ſieh, es
betet Hertz und Mund, laß mich bald erfreuet
ſehen die erwuͤnſchte Huͤlffes-Stund, wirſt du
deine Stunde ſchicken, ſo wird ſich mein Geiſt
erquicken. Ach, mein Vater, hoͤre mich, hoͤre mich
genaͤdiglich.



Der Betruͤbte erweget die Abſicht
GOttes im Creutz.
Aufmunterung.
Ebr. XII, 11.
Alle Truͤbſal, wenn ſie da iſt, duͤncket ſie uns
nicht Freude, aber darnach wird ſie geben
eine friedſame Frucht der Gerechtigkeit de-
nen, die dadurch geuͤbet ſind.

WEnn das Kind die Zuͤchtigung empfindet,
weinet es, und meynet, es geſchehe ihm gar
wehe: was iſt denn Wunder, wenn Betruͤbte oft-
mahl nicht wiſſen, wie ſie ſich in ihr Creutz ſchi-

cken
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[315/0341] die goͤttliche Verheiſſungen. Stund verziehen, wil ich drum nicht von dir flie- hen, ſondern ruffe mit Gewalt: ach! kommt deine Stunde bald. 4. Ach laß deine Stund anbrechen, deine Stund, o lieber GOtt! Laß mich einmahl froͤ- lich ſprechen: Nunmehr hoͤrt auf meine Noth; nach dem Winſeln, nach dem Schreyen, laß mir Huͤlffe angedeyen, alle Noth bricht gleich entzwey, wenn die Stunde kommt herbey. 5. Ach mein Vater, hoͤr mein Flehen, ſieh, es betet Hertz und Mund, laß mich bald erfreuet ſehen die erwuͤnſchte Huͤlffes-Stund, wirſt du deine Stunde ſchicken, ſo wird ſich mein Geiſt erquicken. Ach, mein Vater, hoͤre mich, hoͤre mich genaͤdiglich. Der Betruͤbte erweget die Abſicht GOttes im Creutz. Aufmunterung. Ebr. XII, 11. Alle Truͤbſal, wenn ſie da iſt, duͤncket ſie uns nicht Freude, aber darnach wird ſie geben eine friedſame Frucht der Gerechtigkeit de- nen, die dadurch geuͤbet ſind. WEnn das Kind die Zuͤchtigung empfindet, weinet es, und meynet, es geſchehe ihm gar wehe: was iſt denn Wunder, wenn Betruͤbte oft- mahl nicht wiſſen, wie ſie ſich in ihr Creutz ſchi- cken

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Zitationshilfe: Starck, Johann Friedrich: Tägliches Hand-Buch in guten und bösen Tagen. Frankfurt/Leipzig, 1749, S. 315. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/starck_handbuch_1749/341>, abgerufen am 21.11.2024.