Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Starck, Johann Friedrich: Tägliches Hand-Buch in guten und bösen Tagen. Frankfurt/Leipzig, 1749.

Bild:
<< vorherige Seite

den frölichen Ausgang des Creutzes.
lische Freuden-Leben eingehen werde!
Ist dieses denn das erstemal, daß wir
betrübet werden? Was haben wir, als
Angst und Quaal, bißher gehabt auf
Erden? wir sind wohl mehr und hoch
gekränckt, und doch hat GOTT uns
drauf geschenckt ein Stündlein voller
Freuden, Amen.



Gesang.
Mel. O GOtt du frommer GOtt, etc.

I.

WEnn kommt mein JEsus doch? will er
mich gar verlassen? mein Heil! wenn werd
ich dich zu meinem Trost umfassen? ach! wenn
mein Seelen-Freund so ferne von mir weicht,
wer ist, der in dem Creutz mir seine Hand dar-
reicht?

2. Wenn kommt mein JEsus doch? sieh,
andre sind beglücket, sie stehn in Herrlichkeit mit
Wohlergehn geschmücket; nur ich muß traurig
gehn, ja ich muß gantz allein in meinem Jammer-
Stand von GOtt verlassen seyn.

3. Es wil mir die Gedult in meinem Creutz ver-
schwinden, dieweil ich JEsum fast weiß nirgend
mehr zu finden, wo ich mich nur hinwend, sieh da

ver-
Y 2

den froͤlichen Ausgang des Creutzes.
liſche Freuden-Leben eingehen werde!
Iſt dieſes denn das erſtemal, daß wir
betruͤbet werden? Was haben wir, als
Angſt und Quaal, bißher gehabt auf
Erden? wir ſind wohl mehr und hoch
gekraͤnckt, und doch hat GOTT uns
drauf geſchenckt ein Stuͤndlein voller
Freuden, Amen.



Geſang.
Mel. O GOtt du frommer GOtt, ꝛc.

I.

WEnn kommt mein JEſus doch? will er
mich gar verlaſſen? mein Heil! wenn werd
ich dich zu meinem Troſt umfaſſen? ach! wenn
mein Seelen-Freund ſo ferne von mir weicht,
wer iſt, der in dem Creutz mir ſeine Hand dar-
reicht?

2. Wenn kommt mein JEſus doch? ſieh,
andre ſind begluͤcket, ſie ſtehn in Herrlichkeit mit
Wohlergehn geſchmuͤcket; nur ich muß traurig
gehn, ja ich muß gantz allein in meinem Jammer-
Stand von GOtt verlaſſen ſeyn.

3. Es wil mir die Gedult in meinem Creutz ver-
ſchwinden, dieweil ich JEſum faſt weiß nirgend
mehr zu finden, wo ich mich nur hinwend, ſieh da

ver-
Y 2
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p>
              <pb facs="#f0365" n="339"/>
              <fw place="top" type="header">den fro&#x0364;lichen Ausgang des Creutzes.</fw><lb/> <hi rendition="#fr">li&#x017F;che Freuden-Leben eingehen werde!<lb/>
I&#x017F;t die&#x017F;es denn das er&#x017F;temal, daß wir<lb/>
betru&#x0364;bet werden? Was haben wir, als<lb/>
Ang&#x017F;t und Quaal, bißher gehabt auf<lb/>
Erden? wir &#x017F;ind wohl mehr und hoch<lb/>
gekra&#x0364;nckt, und doch hat GOTT uns<lb/>
drauf ge&#x017F;chenckt ein Stu&#x0364;ndlein voller<lb/>
Freuden, Amen.</hi> </p>
          </div><lb/>
          <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
          <div n="3">
            <head><hi rendition="#b">Ge&#x017F;ang.</hi><lb/>
Mel. O GOtt du frommer GOtt, &#xA75B;c.</head><lb/>
            <p> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#aq">I.</hi> </hi> </p><lb/>
            <p><hi rendition="#in">W</hi>Enn kommt mein JE&#x017F;us doch? will er<lb/>
mich gar verla&#x017F;&#x017F;en? mein Heil! wenn werd<lb/>
ich dich zu meinem Tro&#x017F;t umfa&#x017F;&#x017F;en? ach! wenn<lb/>
mein Seelen-Freund &#x017F;o ferne von mir weicht,<lb/>
wer i&#x017F;t, der in dem Creutz mir &#x017F;eine Hand dar-<lb/>
reicht?</p><lb/>
            <p>2. Wenn kommt mein JE&#x017F;us doch? &#x017F;ieh,<lb/>
andre &#x017F;ind beglu&#x0364;cket, &#x017F;ie &#x017F;tehn in Herrlichkeit mit<lb/>
Wohlergehn ge&#x017F;chmu&#x0364;cket; nur ich muß traurig<lb/>
gehn, ja ich muß gantz allein in meinem Jammer-<lb/>
Stand von GOtt verla&#x017F;&#x017F;en &#x017F;eyn.</p><lb/>
            <p>3. Es wil mir die Gedult in meinem Creutz ver-<lb/>
&#x017F;chwinden, dieweil ich JE&#x017F;um fa&#x017F;t weiß nirgend<lb/>
mehr zu finden, wo ich mich nur hinwend, &#x017F;ieh da<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">Y 2</fw><fw place="bottom" type="catch">ver-</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[339/0365] den froͤlichen Ausgang des Creutzes. liſche Freuden-Leben eingehen werde! Iſt dieſes denn das erſtemal, daß wir betruͤbet werden? Was haben wir, als Angſt und Quaal, bißher gehabt auf Erden? wir ſind wohl mehr und hoch gekraͤnckt, und doch hat GOTT uns drauf geſchenckt ein Stuͤndlein voller Freuden, Amen. Geſang. Mel. O GOtt du frommer GOtt, ꝛc. I. WEnn kommt mein JEſus doch? will er mich gar verlaſſen? mein Heil! wenn werd ich dich zu meinem Troſt umfaſſen? ach! wenn mein Seelen-Freund ſo ferne von mir weicht, wer iſt, der in dem Creutz mir ſeine Hand dar- reicht? 2. Wenn kommt mein JEſus doch? ſieh, andre ſind begluͤcket, ſie ſtehn in Herrlichkeit mit Wohlergehn geſchmuͤcket; nur ich muß traurig gehn, ja ich muß gantz allein in meinem Jammer- Stand von GOtt verlaſſen ſeyn. 3. Es wil mir die Gedult in meinem Creutz ver- ſchwinden, dieweil ich JEſum faſt weiß nirgend mehr zu finden, wo ich mich nur hinwend, ſieh da ver- Y 2

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Auflagennummer hier erschlossen und nicht gesiche… [mehr]

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Matthias Boenig, Benjamin Fiechter, Susanne Haaf, Li Xang: Bearbeitung und strukturelle Auszeichnung der durch die Grepect GmbH bereitgestellten Texttranskription. (2023-05-24T12:24:22Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Britt-Marie Schuster, Alexander Geyken, Susanne Haaf, Christopher Georgi, Frauke Thielert, Linda Kirsten, t.evo: Die Evolution von komplexen Textmustern: Aufbau eines Korpus historischer Zeitungen zur Untersuchung der Mehrdimensionalität des Textmusterwandels

Weitere Informationen:

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/starck_handbuch_1749
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/starck_handbuch_1749/365
Zitationshilfe: Starck, Johann Friedrich: Tägliches Hand-Buch in guten und bösen Tagen. Frankfurt/Leipzig, 1749, S. 339. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/starck_handbuch_1749/365>, abgerufen am 21.11.2024.