und welchen alle heilige Engel und Auserwehlte ohne Unterlaß loben und preisen, ich betrübte Seele, klage dir von Grund des Hertzens, wie ich an deinem Lobe gewaltig verhindert wer- de, durch die garstige und lästerliche Gedancken, welche in meinem Hertzen so offte, und fast täglich aufsteigen. Du allwissender GOtt weist ja wohl, daß sie mich, wie die fliegende Pfeile, überfallen, daß sie mich quälen, und ängsten; aber du weissest auch, daß ich darüber erschrecke und bitterlich weine, wenn ich die feurige Pfeile em- pfinden muß. Ach mein GOtt! rech- ne mir doch nicht zu, was wieder mei- nen Willen geschiehet; du siehest, wie ich kämpffe, wie ich ringe, wie ich dar- wider seuffze, wie ich davor einen Ab- scheu habe, und sie gerne aus dem Hertzen vertreiben wolte. Ach HErr! laß deine Hand nicht zu schwer über mir werden, daß ich nicht vergehe. Ich wil den Kelch gerne trincken, den
du
Der Betruͤbte klaget
und welchen alle heilige Engel und Auserwehlte ohne Unterlaß loben und preiſen, ich betruͤbte Seele, klage dir von Grund des Hertzens, wie ich an deinem Lobe gewaltig verhindert wer- de, durch die garſtige und laͤſterliche Gedancken, welche in meinem Hertzen ſo offte, und faſt taͤglich aufſteigen. Du allwiſſender GOtt weiſt ja wohl, daß ſie mich, wie die fliegende Pfeile, uͤberfallen, daß ſie mich quaͤlen, und aͤngſten; aber du weiſſeſt auch, daß ich daruͤber erſchrecke und bitterlich weine, wenn ich die feurige Pfeile em- pfinden muß. Ach mein GOtt! rech- ne mir doch nicht zu, was wieder mei- nen Willen geſchiehet; du ſieheſt, wie ich kaͤmpffe, wie ich ringe, wie ich dar- wider ſeuffze, wie ich davor einen Ab- ſcheu habe, und ſie gerne aus dem Hertzen vertreiben wolte. Ach HErr! laß deine Hand nicht zu ſchwer uͤber mir werden, daß ich nicht vergehe. Ich wil den Kelch gerne trincken, den
du
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Der Betruͤbte klaget
und welchen alle heilige Engel und
Auserwehlte ohne Unterlaß loben und
preiſen, ich betruͤbte Seele, klage dir
von Grund des Hertzens, wie ich an
deinem Lobe gewaltig verhindert wer-
de, durch die garſtige und laͤſterliche
Gedancken, welche in meinem Hertzen
ſo offte, und faſt taͤglich aufſteigen.
Du allwiſſender GOtt weiſt ja wohl,
daß ſie mich, wie die fliegende Pfeile,
uͤberfallen, daß ſie mich quaͤlen, und
aͤngſten; aber du weiſſeſt auch, daß
ich daruͤber erſchrecke und bitterlich
weine, wenn ich die feurige Pfeile em-
pfinden muß. Ach mein GOtt! rech-
ne mir doch nicht zu, was wieder mei-
nen Willen geſchiehet; du ſieheſt, wie
ich kaͤmpffe, wie ich ringe, wie ich dar-
wider ſeuffze, wie ich davor einen Ab-
ſcheu habe, und ſie gerne aus dem
Hertzen vertreiben wolte. Ach HErr!
laß deine Hand nicht zu ſchwer uͤber
mir werden, daß ich nicht vergehe.
Ich wil den Kelch gerne trincken, den
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Auflagennummer hier erschlossen und nicht gesiche… [mehr]
Auflagennummer hier erschlossen und nicht gesichert. Die 3. Auflage erschien 1738 (z.B. VD 18 10928979).
Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert.
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Matthias Boenig, Benjamin Fiechter, Susanne Haaf, Li Xang: Bearbeitung und strukturelle Auszeichnung der durch die Grepect GmbH bereitgestellten Texttranskription.
(2023-05-24T12:24:22Z)
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Starck, Johann Friedrich: Tägliches Hand-Buch in guten und bösen Tagen. Frankfurt/Leipzig, 1749, S. 368. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/starck_handbuch_1749/394>, abgerufen am 22.11.2024.
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