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Starck, Johann Friedrich: Tägliches Hand-Buch in guten und bösen Tagen. Frankfurt/Leipzig, 1749.

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Morgen-Gebet
ist die Nacht ruhig und erträglich gewesen, so sol er
GOtt dafür dancken. 2) Hat er also sein Hertz
am Morgen zu GOtt gerichtet, so sol er nun sein
Gebet vor Ihn bringen, und sich den Tag über
in seinen Schutz und Obhut empfehlen, fleißig
an GOtt gedencken, gedultig leiden, was er ihm
zuschicket. 3) Er sol sich dabey erinnern, daß
JEsus auch bey ihm an seinem Krancken-Bette
sey, ihn daselbst erquicke und erhalte, ja daß er
ihn wil da lehren und unterrichten. Vielleicht ist
der Krancke in gesunden Tagen kein fleißiger Kir-
chen-Gänger oder andächtiger Beter gewesen, die-
sen Fehler wil ihm GOtt vorstellen, daß er nun
desto andächtiger beten lerne, und sehe, wie es ihm
an Trost und Erbauung mangele, weil er in guten
Tagen keinen Vorrath und guten Schatz an Trost-
Sprüchen und Gebeten gesammlet hat. Ist er
aber ein Liebhaber GOttes und seines Worts ge-
wesen, so wil ihm GOtt Anweisung geben durch
die Kranckheit, wie er nun das in die Ubung sol
bringen, was er von der Gedult, Vertrauen auf
GOtt, Gelassenheit, Ergebung in den Willen
GOttes, gehöret hat.



Gebet.

ODu Heiliger Dreyeiniger GOtt,
Vater, Sohn und Heiliger Geist,
ich komme anjetzo, da nun der Tag an-

gebro-

Morgen-Gebet
iſt die Nacht ruhig und ertraͤglich geweſen, ſo ſol er
GOtt dafuͤr dancken. 2) Hat er alſo ſein Hertz
am Morgen zu GOtt gerichtet, ſo ſol er nun ſein
Gebet vor Ihn bringen, und ſich den Tag uͤber
in ſeinen Schutz und Obhut empfehlen, fleißig
an GOtt gedencken, gedultig leiden, was er ihm
zuſchicket. 3) Er ſol ſich dabey erinnern, daß
JEſus auch bey ihm an ſeinem Krancken-Bette
ſey, ihn daſelbſt erquicke und erhalte, ja daß er
ihn wil da lehren und unterrichten. Vielleicht iſt
der Krancke in geſunden Tagen kein fleißiger Kir-
chen-Gaͤnger oder andaͤchtiger Beter geweſen, die-
ſen Fehler wil ihm GOtt vorſtellen, daß er nun
deſto andaͤchtiger beten lerne, und ſehe, wie es ihm
an Troſt und Erbauung mangele, weil er in guten
Tagen keinen Vorrath und guten Schatz an Troſt-
Spruͤchen und Gebeten geſammlet hat. Iſt er
aber ein Liebhaber GOttes und ſeines Worts ge-
weſen, ſo wil ihm GOtt Anweiſung geben durch
die Kranckheit, wie er nun das in die Ubung ſol
bringen, was er von der Gedult, Vertrauen auf
GOtt, Gelaſſenheit, Ergebung in den Willen
GOttes, gehoͤret hat.



Gebet.

ODu Heiliger Dreyeiniger GOtt,
Vater, Sohn und Heiliger Geiſt,
ich komme anjetzo, da nun der Tag an-

gebro-
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[380/0408] Morgen-Gebet iſt die Nacht ruhig und ertraͤglich geweſen, ſo ſol er GOtt dafuͤr dancken. 2) Hat er alſo ſein Hertz am Morgen zu GOtt gerichtet, ſo ſol er nun ſein Gebet vor Ihn bringen, und ſich den Tag uͤber in ſeinen Schutz und Obhut empfehlen, fleißig an GOtt gedencken, gedultig leiden, was er ihm zuſchicket. 3) Er ſol ſich dabey erinnern, daß JEſus auch bey ihm an ſeinem Krancken-Bette ſey, ihn daſelbſt erquicke und erhalte, ja daß er ihn wil da lehren und unterrichten. Vielleicht iſt der Krancke in geſunden Tagen kein fleißiger Kir- chen-Gaͤnger oder andaͤchtiger Beter geweſen, die- ſen Fehler wil ihm GOtt vorſtellen, daß er nun deſto andaͤchtiger beten lerne, und ſehe, wie es ihm an Troſt und Erbauung mangele, weil er in guten Tagen keinen Vorrath und guten Schatz an Troſt- Spruͤchen und Gebeten geſammlet hat. Iſt er aber ein Liebhaber GOttes und ſeines Worts ge- weſen, ſo wil ihm GOtt Anweiſung geben durch die Kranckheit, wie er nun das in die Ubung ſol bringen, was er von der Gedult, Vertrauen auf GOtt, Gelaſſenheit, Ergebung in den Willen GOttes, gehoͤret hat. Gebet. ODu Heiliger Dreyeiniger GOtt, Vater, Sohn und Heiliger Geiſt, ich komme anjetzo, da nun der Tag an- gebro-

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Zitationshilfe: Starck, Johann Friedrich: Tägliches Hand-Buch in guten und bösen Tagen. Frankfurt/Leipzig, 1749, S. 380. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/starck_handbuch_1749/408>, abgerufen am 27.11.2024.