und Wohlergehen empfangen, solt ich denn auch nicht die Kranckheit anneh- men? haben wir Gutes von GOtt em- pfangen, solten wir das Böse auch nicht annehmen? Die Bäume auf dem Felde stehen bißweilen in voller Blüte, herrlich mit Blättern und Früchten gezieret, die Sonne bestrah- let und erwärmet sie; allein des Win- ters sehen sie todt und erstorben aus, müssen Sturm und Frost leiden, und dieses alles kommt von dir, o GOtt. O darum will ich auch gedencken, daß dieses die Zeit meines Leidens und Trübsal sey, die du mir zugedacht und bestimmet hast. Ja, wie du weist, wo ein Stern stehet, ob er hoch oder nie- drig stehet, an dem grossen Himmel, also weist du auch, wie es um mich jetzo stehe. Du weist, wie schwer ich tra- ge, dir ist bewust, wie lang ich leide, dir ist auch bekannt, wie viel ich Kräffte habe, das alles auszustehen. O dar- um, lieber GOtt, lege auf, so viel du
wilt,
Der Krancke erkennet, daß Creutz
und Wohlergehen empfangen, ſolt ich denn auch nicht die Kranckheit anneh- men? haben wir Gutes von GOtt em- pfangen, ſolten wir das Boͤſe auch nicht annehmen? Die Baͤume auf dem Felde ſtehen bißweilen in voller Bluͤte, herrlich mit Blaͤttern und Fruͤchten gezieret, die Sonne beſtrah- let und erwaͤrmet ſie; allein des Win- ters ſehen ſie todt und erſtorben aus, muͤſſen Sturm und Froſt leiden, und dieſes alles kommt von dir, o GOtt. O darum will ich auch gedencken, daß dieſes die Zeit meines Leidens und Truͤbſal ſey, die du mir zugedacht und beſtimmet haſt. Ja, wie du weiſt, wo ein Stern ſtehet, ob er hoch oder nie- drig ſtehet, an dem groſſen Himmel, alſo weiſt du auch, wie es um mich jetzo ſtehe. Du weiſt, wie ſchwer ich tra- ge, dir iſt bewuſt, wie lang ich leide, dir iſt auch bekannt, wie viel ich Kraͤffte habe, das alles auszuſtehen. O dar- um, lieber GOtt, lege auf, ſo viel du
wilt,
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Der Krancke erkennet, daß Creutz
und Wohlergehen empfangen, ſolt ich
denn auch nicht die Kranckheit anneh-
men? haben wir Gutes von GOtt em-
pfangen, ſolten wir das Boͤſe auch
nicht annehmen? Die Baͤume auf
dem Felde ſtehen bißweilen in voller
Bluͤte, herrlich mit Blaͤttern und
Fruͤchten gezieret, die Sonne beſtrah-
let und erwaͤrmet ſie; allein des Win-
ters ſehen ſie todt und erſtorben aus,
muͤſſen Sturm und Froſt leiden, und
dieſes alles kommt von dir, o GOtt.
O darum will ich auch gedencken, daß
dieſes die Zeit meines Leidens und
Truͤbſal ſey, die du mir zugedacht und
beſtimmet haſt. Ja, wie du weiſt, wo
ein Stern ſtehet, ob er hoch oder nie-
drig ſtehet, an dem groſſen Himmel,
alſo weiſt du auch, wie es um mich jetzo
ſtehe. Du weiſt, wie ſchwer ich tra-
ge, dir iſt bewuſt, wie lang ich leide,
dir iſt auch bekannt, wie viel ich Kraͤffte
habe, das alles auszuſtehen. O dar-
um, lieber GOtt, lege auf, ſo viel du
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Auflagennummer hier erschlossen und nicht gesiche… [mehr]
Auflagennummer hier erschlossen und nicht gesichert. Die 3. Auflage erschien 1738 (z.B. VD 18 10928979).
Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert.
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Matthias Boenig, Benjamin Fiechter, Susanne Haaf, Li Xang: Bearbeitung und strukturelle Auszeichnung der durch die Grepect GmbH bereitgestellten Texttranskription.
(2023-05-24T12:24:22Z)
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Starck, Johann Friedrich: Tägliches Hand-Buch in guten und bösen Tagen. Frankfurt/Leipzig, 1749, S. 420. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/starck_handbuch_1749/448>, abgerufen am 22.11.2024.
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