ich Straffe verdienet habe. Denn sein Zorn währet einen Augenblick, und er bat Lust zum Leben. Er wird sich über Zion erbarmen, und seinem Kin- de gnädig seyn. Ohn deinen Willen kan mir nichts begegnen, du kanst ver- fluchen, und auch wieder segnen, bin ich dein Kind, und habs verdient, gib warmen Sonnenschein nach trübem Regen. Ich weiß, du hast meiner noch nie vergessen, daß ich mir solt für Leid mein Hertz abfressen, mitten in der Noth, denck ich an GOtt, ob er mich gleich mit Creutz und Angst thut pressen. Amen.
Gesang. Mel. O GOtt du frommer GOtt etc.
1. EIn GOttes-Kind zu seyn, und doch mit Creutz gedrücket, kan wohl zusammen stehn: es blei- bet doch geschmücket inwendig an der Seel mit Glaub und Frömmigkeit, obs gleich auswendig steht in lauter Creutz und Leid.
2. Wer hier die Dornen trägt, wird dorten Cronen tragen, wer hier viel seuffzt und weint,
wird
Der Krancke erkennet, daß das Creutz
ich Straffe verdienet habe. Denn ſein Zorn waͤhret einen Augenblick, und er bat Luſt zum Leben. Er wird ſich uͤber Zion erbarmen, und ſeinem Kin- de gnaͤdig ſeyn. Ohn deinen Willen kan mir nichts begegnen, du kanſt ver- fluchen, und auch wieder ſegnen, bin ich dein Kind, und habs verdient, gib warmen Sonnenſchein nach truͤbem Regen. Ich weiß, du haſt meiner noch nie vergeſſen, daß ich mir ſolt fuͤr Leid mein Hertz abfreſſen, mitten in der Noth, denck ich an GOtt, ob er mich gleich mit Creutz und Angſt thut preſſen. Amen.
Geſang. Mel. O GOtt du frommer GOtt ꝛc.
1. EIn GOttes-Kind zu ſeyn, und doch mit Creutz gedruͤcket, kan wohl zuſammen ſtehn: es blei- bet doch geſchmuͤcket inwendig an der Seel mit Glaub und Froͤmmigkeit, obs gleich auswendig ſteht in lauter Creutz und Leid.
2. Wer hier die Dornen traͤgt, wird dorten Cronen tragen, wer hier viel ſeuffzt und weint,
wird
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[420[422]/0450]
Der Krancke erkennet, daß das Creutz
ich Straffe verdienet habe. Denn ſein
Zorn waͤhret einen Augenblick, und er
bat Luſt zum Leben. Er wird ſich
uͤber Zion erbarmen, und ſeinem Kin-
de gnaͤdig ſeyn. Ohn deinen Willen
kan mir nichts begegnen, du kanſt ver-
fluchen, und auch wieder ſegnen, bin
ich dein Kind, und habs verdient, gib
warmen Sonnenſchein nach truͤbem
Regen. Ich weiß, du haſt meiner
noch nie vergeſſen, daß ich mir ſolt
fuͤr Leid mein Hertz abfreſſen, mitten
in der Noth, denck ich an GOtt, ob
er mich gleich mit Creutz und Angſt
thut preſſen. Amen.
Geſang.
Mel. O GOtt du frommer GOtt ꝛc.
1.
EIn GOttes-Kind zu ſeyn, und doch mit Creutz
gedruͤcket, kan wohl zuſammen ſtehn: es blei-
bet doch geſchmuͤcket inwendig an der Seel mit
Glaub und Froͤmmigkeit, obs gleich auswendig
ſteht in lauter Creutz und Leid.
2. Wer hier die Dornen traͤgt, wird dorten
Cronen tragen, wer hier viel ſeuffzt und weint,
wird
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Auflagennummer hier erschlossen und nicht gesiche… [mehr]
Auflagennummer hier erschlossen und nicht gesichert. Die 3. Auflage erschien 1738 (z.B. VD 18 10928979).
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Matthias Boenig, Benjamin Fiechter, Susanne Haaf, Li Xang: Bearbeitung und strukturelle Auszeichnung der durch die Grepect GmbH bereitgestellten Texttranskription.
(2023-05-24T12:24:22Z)
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Starck, Johann Friedrich: Tägliches Hand-Buch in guten und bösen Tagen. Frankfurt/Leipzig, 1749, S. 420[422]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/starck_handbuch_1749/450>, abgerufen am 22.11.2024.
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