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Starck, Johann Friedrich: Tägliches Hand-Buch in guten und bösen Tagen. Frankfurt/Leipzig, 1749.

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den Nutzen der Kranckheit.
GOttes Allmacht, Güte, Weißheit, Liebe und
Barmhertzigkeit, welches alles sie vorhero wohl ge-
wußt und geglaubet, aber nunmehr erst recht er-
fahren haben. 3) Nach der Kranckheit wird auch
bey frommen Seelen eine grössere Liebe zu GOtt,
Eifer im Gebet, Aufrichtigkeit in dem Christen-
thum verspüret. Man lernet sich GOtt erge-
ben, den Tod sich vorzustellen, zum seligen Ab-
sterben sich zu bereiten, an den Himmel fleißig zu
gedencken, ja seine Seele in GOttes Hände zu
empfehlen. Wenn dieses ein Krancker bedencket,
so wird er mit GOtt auch in der Kranckheit wohl
zufrieden seyn.



Gebet.

OLieber GOtt und Vater, ich se-
he und mercke wohl, welches dein
heiliger Rath über mich sey, nemlich
daß dieses mein Leidens-Jahr, mei-
ne Leidens-Woche, ja Leidens-Zeit
seyn soll, darin die Glückes-Sonne
eine Zeitlang verduncket, meine Ge-
sundheit geschwächet, und die Leibes-
Kräffte verringert werden sollen. Ich
dancke dir, mein GOtt, daß du, ehe

du
D d 5

den Nutzen der Kranckheit.
GOttes Allmacht, Guͤte, Weißheit, Liebe und
Barmhertzigkeit, welches alles ſie vorhero wohl ge-
wußt und geglaubet, aber nunmehr erſt recht er-
fahren haben. 3) Nach der Kranckheit wird auch
bey frommen Seelen eine groͤſſere Liebe zu GOtt,
Eifer im Gebet, Aufrichtigkeit in dem Chriſten-
thum verſpuͤret. Man lernet ſich GOtt erge-
ben, den Tod ſich vorzuſtellen, zum ſeligen Ab-
ſterben ſich zu bereiten, an den Himmel fleißig zu
gedencken, ja ſeine Seele in GOttes Haͤnde zu
empfehlen. Wenn dieſes ein Krancker bedencket,
ſo wird er mit GOtt auch in der Kranckheit wohl
zufrieden ſeyn.



Gebet.

OLieber GOtt und Vater, ich ſe-
he und mercke wohl, welches dein
heiliger Rath uͤber mich ſey, nemlich
daß dieſes mein Leidens-Jahr, mei-
ne Leidens-Woche, ja Leidens-Zeit
ſeyn ſoll, darin die Gluͤckes-Sonne
eine Zeitlang verduncket, meine Ge-
ſundheit geſchwaͤchet, und die Leibes-
Kraͤffte verringert werden ſollen. Ich
dancke dir, mein GOtt, daß du, ehe

du
D d 5
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[425/0453] den Nutzen der Kranckheit. GOttes Allmacht, Guͤte, Weißheit, Liebe und Barmhertzigkeit, welches alles ſie vorhero wohl ge- wußt und geglaubet, aber nunmehr erſt recht er- fahren haben. 3) Nach der Kranckheit wird auch bey frommen Seelen eine groͤſſere Liebe zu GOtt, Eifer im Gebet, Aufrichtigkeit in dem Chriſten- thum verſpuͤret. Man lernet ſich GOtt erge- ben, den Tod ſich vorzuſtellen, zum ſeligen Ab- ſterben ſich zu bereiten, an den Himmel fleißig zu gedencken, ja ſeine Seele in GOttes Haͤnde zu empfehlen. Wenn dieſes ein Krancker bedencket, ſo wird er mit GOtt auch in der Kranckheit wohl zufrieden ſeyn. Gebet. OLieber GOtt und Vater, ich ſe- he und mercke wohl, welches dein heiliger Rath uͤber mich ſey, nemlich daß dieſes mein Leidens-Jahr, mei- ne Leidens-Woche, ja Leidens-Zeit ſeyn ſoll, darin die Gluͤckes-Sonne eine Zeitlang verduncket, meine Ge- ſundheit geſchwaͤchet, und die Leibes- Kraͤffte verringert werden ſollen. Ich dancke dir, mein GOtt, daß du, ehe du D d 5

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Zitationshilfe: Starck, Johann Friedrich: Tägliches Hand-Buch in guten und bösen Tagen. Frankfurt/Leipzig, 1749, S. 425. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/starck_handbuch_1749/453>, abgerufen am 22.11.2024.