Wenn du nnn gesehen, mein GOtt! daß ich auch in meinem Christenthum bin träg, im Gebet nachläßig, hinge- gen zur Sünde willig, und der Welt- Lust zu geniessen, fertig gewesen; so wilt du durch diese Kranckheit mich aufwecken, an mein Heil zu gedencken, und vom Sünden-Schlaff aufzuste- hen: wache auf, der du schläffest, sprichst du zu mir, ich will dich reinigen von dem vorigen Unflat. Ja ich sehe, daß du mich durch diese Kranckheit wilt an meinen Tod und an das Ende meines Lebens erinnern, daß ich, wenn ich gesund werde, soll deine Allmacht, Liebe und Güte erkennen lernen, und preisen, welches nicht geschehen wäre, wenn du mich nicht auf diese Weise heimgesu- chet hättest. Nun, HErr, so führe das gute Werck an mir aus, welches du in mir angefangen hast, zu deinen Ehren, und meiner Seelen Heil; ma- che durch diese bittere Artzney meine Seele gesund. Heile durch diese
scharffe
Der Krancke erkennet
Wenn du nnn geſehen, mein GOtt! daß ich auch in meinem Chriſtenthum bin traͤg, im Gebet nachlaͤßig, hinge- gen zur Suͤnde willig, und der Welt- Luſt zu genieſſen, fertig geweſen; ſo wilt du durch dieſe Kranckheit mich aufwecken, an mein Heil zu gedencken, und vom Suͤnden-Schlaff aufzuſte- hen: wache auf, der du ſchlaͤffeſt, ſprichſt du zu mir, ich will dich reinigen von dem vorigen Unflat. Ja ich ſehe, daß du mich durch dieſe Kranckheit wilt an meinen Tod und an das Ende meines Lebens eꝛiñeꝛn, daß ich, wenn ich geſund werde, ſoll deine Allmacht, Liebe und Guͤte erkennen lernen, und preiſen, welches nicht geſchehen waͤre, wenn du mich nicht auf dieſe Weiſe heimgeſu- chet haͤtteſt. Nun, HErr, ſo fuͤhre das gute Werck an mir aus, welches du in mir angefangen haſt, zu deinen Ehren, und meiner Seelen Heil; ma- che durch dieſe bittere Artzney meine Seele geſund. Heile durch dieſe
ſcharffe
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Der Krancke erkennet
Wenn du nnn geſehen, mein GOtt!
daß ich auch in meinem Chriſtenthum
bin traͤg, im Gebet nachlaͤßig, hinge-
gen zur Suͤnde willig, und der Welt-
Luſt zu genieſſen, fertig geweſen; ſo
wilt du durch dieſe Kranckheit mich
aufwecken, an mein Heil zu gedencken,
und vom Suͤnden-Schlaff aufzuſte-
hen: wache auf, der du ſchlaͤffeſt, ſprichſt
du zu mir, ich will dich reinigen von
dem vorigen Unflat. Ja ich ſehe, daß
du mich durch dieſe Kranckheit wilt an
meinen Tod und an das Ende meines
Lebens eꝛiñeꝛn, daß ich, wenn ich geſund
werde, ſoll deine Allmacht, Liebe und
Guͤte erkennen lernen, und preiſen,
welches nicht geſchehen waͤre, wenn du
mich nicht auf dieſe Weiſe heimgeſu-
chet haͤtteſt. Nun, HErr, ſo fuͤhre
das gute Werck an mir aus, welches
du in mir angefangen haſt, zu deinen
Ehren, und meiner Seelen Heil; ma-
che durch dieſe bittere Artzney meine
Seele geſund. Heile durch dieſe
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Auflagennummer hier erschlossen und nicht gesichert. Die 3. Auflage erschien 1738 (z.B. VD 18 10928979).
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Matthias Boenig, Benjamin Fiechter, Susanne Haaf, Li Xang: Bearbeitung und strukturelle Auszeichnung der durch die Grepect GmbH bereitgestellten Texttranskription.
(2023-05-24T12:24:22Z)
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Starck, Johann Friedrich: Tägliches Hand-Buch in guten und bösen Tagen. Frankfurt/Leipzig, 1749, S. 428. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/starck_handbuch_1749/456>, abgerufen am 22.11.2024.
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