selben hin, daß Seele, Hertz, Gemüth und Sinn gen Himmel sich erheben.
2. Den Tag hat GOtt zur Ruh und Rast, und seinem Dienst geweihet, und ihn von aller Arbeits-Last aus grosser Gnad befreyet, hie soll von allem seinem Thun, der Herr und das Ge- sinde ruhn, und sich in GOtt erbauen.
3. Verflucht ist, der ein Werck vornimmt, das GOtt nicht selbst erlaubet, und diese Zeit, die GOtt bestimmt, mit Arbeit ihme raubet: wer Wollust, Wucher, Sünden sucht, der ist und bleibt von GOtt verflucht, und wird ohn Se- gen bleiben.
4. Diß aber soll man eyfrig thun, man soll den Tag hinbringen, weil unsre Seel in GOtt sol ruhn, mit Lesen, Beten, Singen, man höre fleißig GOttes Wort, an dem von ihm bestimm- ten Ort, und diene GOtt von Hertzen.
5. Am meisten denck an GOttes Macht, wenn dein Aug um sich schauet, wie er die Schöpffung hat vollbracht, da er die Welt gebauet, mit Wol- cken sie schön eingehüllt, mit reichen Gaben ange- füllt, zum Nutz und Freud der Menschen.
6. Betrachte, wie auch JEsus Christ an diesem Tag erstanden, und aus dem Grab gegangen ist, nachdem die Todes-Banden darinnen waren ab- gelegt: Wohl dem, der glaubig das erwegt, und JEsum davor preiset.
7. Der heilge Geist ist sichtbarlich am Sonn- tag ausgegossen, o Reichthum! welcher gnädiglich
auf
Der glaubige Chriſt bringet
ſelben hin, daß Seele, Hertz, Gemuͤth und Sinn gen Himmel ſich erheben.
2. Den Tag hat GOtt zur Ruh und Raſt, und ſeinem Dienſt geweihet, und ihn von aller Arbeits-Laſt aus groſſer Gnad befreyet, hie ſoll von allem ſeinem Thun, der Herr und das Ge- ſinde ruhn, und ſich in GOtt erbauen.
3. Verflucht iſt, der ein Werck vornimmt, das GOtt nicht ſelbſt erlaubet, und dieſe Zeit, die GOtt beſtimmt, mit Arbeit ihme raubet: wer Wolluſt, Wucher, Suͤnden ſucht, der iſt und bleibt von GOtt verflucht, und wird ohn Se- gen bleiben.
4. Diß aber ſoll man eyfrig thun, man ſoll den Tag hinbringen, weil unſre Seel in GOtt ſol ruhn, mit Leſen, Beten, Singen, man hoͤre fleißig GOttes Wort, an dem von ihm beſtimm- ten Ort, und diene GOtt von Hertzen.
5. Am meiſten denck an GOttes Macht, wenn dein Aug um ſich ſchauet, wie er die Schoͤpffung hat vollbracht, da er die Welt gebauet, mit Wol- cken ſie ſchoͤn eingehuͤllt, mit reichen Gaben ange- fuͤllt, zum Nutz und Freud der Menſchen.
6. Betrachte, wie auch JEſus Chriſt an dieſem Tag erſtanden, und aus dem Grab gegangen iſt, nachdem die Todes-Banden darinnen waren ab- gelegt: Wohl dem, der glaubig das erwegt, und JEſum davor preiſet.
7. Der heilge Geiſt iſt ſichtbarlich am Sonn- tag ausgegoſſen, o Reichthum! welcher gnaͤdiglich
auf
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Der glaubige Chriſt bringet
ſelben hin, daß Seele, Hertz, Gemuͤth und Sinn
gen Himmel ſich erheben.
2. Den Tag hat GOtt zur Ruh und Raſt,
und ſeinem Dienſt geweihet, und ihn von aller
Arbeits-Laſt aus groſſer Gnad befreyet, hie ſoll
von allem ſeinem Thun, der Herr und das Ge-
ſinde ruhn, und ſich in GOtt erbauen.
3. Verflucht iſt, der ein Werck vornimmt, das
GOtt nicht ſelbſt erlaubet, und dieſe Zeit, die
GOtt beſtimmt, mit Arbeit ihme raubet: wer
Wolluſt, Wucher, Suͤnden ſucht, der iſt und
bleibt von GOtt verflucht, und wird ohn Se-
gen bleiben.
4. Diß aber ſoll man eyfrig thun, man ſoll
den Tag hinbringen, weil unſre Seel in GOtt
ſol ruhn, mit Leſen, Beten, Singen, man hoͤre
fleißig GOttes Wort, an dem von ihm beſtimm-
ten Ort, und diene GOtt von Hertzen.
5. Am meiſten denck an GOttes Macht, wenn
dein Aug um ſich ſchauet, wie er die Schoͤpffung
hat vollbracht, da er die Welt gebauet, mit Wol-
cken ſie ſchoͤn eingehuͤllt, mit reichen Gaben ange-
fuͤllt, zum Nutz und Freud der Menſchen.
6. Betrachte, wie auch JEſus Chriſt an dieſem
Tag erſtanden, und aus dem Grab gegangen iſt,
nachdem die Todes-Banden darinnen waren ab-
gelegt: Wohl dem, der glaubig das erwegt, und
JEſum davor preiſet.
7. Der heilge Geiſt iſt ſichtbarlich am Sonn-
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Auflagennummer hier erschlossen und nicht gesiche… [mehr]
Auflagennummer hier erschlossen und nicht gesichert. Die 3. Auflage erschien 1738 (z.B. VD 18 10928979).
Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert.
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Matthias Boenig, Benjamin Fiechter, Susanne Haaf, Li Xang: Bearbeitung und strukturelle Auszeichnung der durch die Grepect GmbH bereitgestellten Texttranskription.
(2023-05-24T12:24:22Z)
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Starck, Johann Friedrich: Tägliches Hand-Buch in guten und bösen Tagen. Frankfurt/Leipzig, 1749, S. 22. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/starck_handbuch_1749/46>, abgerufen am 21.11.2024.
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