Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Starck, Johann Friedrich: Tägliches Hand-Buch in guten und bösen Tagen. Frankfurt/Leipzig, 1749.

Bild:
<< vorherige Seite
Der glaubige Christ erweget
Der glaubige Christ erweget den drey-
fachen Sabbath.
Aufmunterung
Hebr. IV, 9. 11.
Es ist noch eine Ruhe vorhanden dem Vol-
cke GOttes. So lasset uns nun Fleiß
thun, einzugehen zu dieser Ruhe, daß
unser keiner dahinten bleibe.

WEnn ein wahrer Christ den Sonntag GOtt
wohlgefällig hinbringen will, so hat er sich
dabey zu erinnern, daß ein dreyfacher Sabbath
zu feyren ist: 1) ein wochentlicher Sabbath, wenn
er den Sonntag anwendet zur Betrachtung der
Wohlthaten, so er von GOtt empfangen; Er
muß aber 2) auch feyren einen täglichen oder
geistlichen Sabbath, welcher nicht darin beste-
het, daß man gar die Arbeit unterlassen und im-
merdar feyren solle, sondern durch den täglichen
Sabbath wird verstanden, wenn der Mensch
feyret von Sünden: wie er des Sonntags feyret
von der Hand-Arbeit, so feyret er alle Tage von
Uppigkeit und Boßheit: er hütet sich, daß er
nichts böses rede wider GOtt und den Nächsten,
daß er nichts böses thue, entweder allein oder in
Gesellschafft anderer Leute, daß er sich auch durch
andere nicht lasse verführen, sondern seine Seele
von der Welt unbefleckt halte. Wie er nun dieses
meidet, also befleißiget er sich unter seiner Arbeit

öffters
Der glaubige Chriſt erweget
Der glaubige Chriſt erweget den drey-
fachen Sabbath.
Aufmunterung
Hebr. IV, 9. 11.
Es iſt noch eine Ruhe vorhanden dem Vol-
cke GOttes. So laſſet uns nun Fleiß
thun, einzugehen zu dieſer Ruhe, daß
unſer keiner dahinten bleibe.

WEnn ein wahrer Chriſt den Sonntag GOtt
wohlgefaͤllig hinbringen will, ſo hat er ſich
dabey zu erinnern, daß ein dreyfacher Sabbath
zu feyren iſt: 1) ein wochentlicher Sabbath, wenn
er den Sonntag anwendet zur Betrachtung der
Wohlthaten, ſo er von GOtt empfangen; Er
muß aber 2) auch feyren einen taͤglichen oder
geiſtlichen Sabbath, welcher nicht darin beſte-
het, daß man gar die Arbeit unterlaſſen und im-
merdar feyren ſolle, ſondern durch den taͤglichen
Sabbath wird verſtanden, wenn der Menſch
feyret von Suͤnden: wie er des Sonntags feyret
von der Hand-Arbeit, ſo feyret er alle Tage von
Uppigkeit und Boßheit: er huͤtet ſich, daß er
nichts boͤſes rede wider GOtt und den Naͤchſten,
daß er nichts boͤſes thue, entweder allein oder in
Geſellſchafft anderer Leute, daß er ſich auch durch
andere nicht laſſe verfuͤhren, ſondern ſeine Seele
von der Welt unbefleckt halte. Wie er nun dieſes
meidet, alſo befleißiget er ſich unter ſeiner Arbeit

oͤffters
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <pb facs="#f0048" n="24"/>
        <fw place="top" type="header">Der glaubige Chri&#x017F;t erweget</fw><lb/>
        <div n="2">
          <head> <hi rendition="#fr">Der glaubige Chri&#x017F;t erweget den drey-<lb/>
fachen Sabbath.</hi> </head><lb/>
          <div n="3">
            <head> <hi rendition="#fr">Aufmunterung</hi> </head><lb/>
            <cit>
              <quote>Hebr. <hi rendition="#aq">IV,</hi> 9. 11.<lb/>
Es i&#x017F;t noch eine Ruhe vorhanden dem Vol-<lb/>
cke GOttes. So la&#x017F;&#x017F;et uns nun Fleiß<lb/>
thun, einzugehen zu die&#x017F;er Ruhe, daß<lb/>
un&#x017F;er keiner dahinten bleibe.</quote>
            </cit><lb/>
            <p><hi rendition="#in">W</hi>Enn ein wahrer Chri&#x017F;t den Sonntag GOtt<lb/>
wohlgefa&#x0364;llig hinbringen will, &#x017F;o hat er &#x017F;ich<lb/>
dabey zu erinnern, daß ein dreyfacher Sabbath<lb/>
zu feyren i&#x017F;t: 1) ein wochentlicher Sabbath, wenn<lb/>
er den Sonntag anwendet zur Betrachtung der<lb/>
Wohlthaten, &#x017F;o er von GOtt empfangen; Er<lb/>
muß aber 2) auch feyren einen ta&#x0364;glichen oder<lb/>
gei&#x017F;tlichen Sabbath, welcher nicht darin be&#x017F;te-<lb/>
het, daß man gar die Arbeit unterla&#x017F;&#x017F;en und im-<lb/>
merdar feyren &#x017F;olle, &#x017F;ondern durch den ta&#x0364;glichen<lb/>
Sabbath wird ver&#x017F;tanden, wenn der Men&#x017F;ch<lb/>
feyret von Su&#x0364;nden: wie er des Sonntags feyret<lb/>
von der Hand-Arbeit, &#x017F;o feyret er alle Tage von<lb/>
Uppigkeit und Boßheit: er hu&#x0364;tet &#x017F;ich, daß er<lb/>
nichts bo&#x0364;&#x017F;es rede wider GOtt und den Na&#x0364;ch&#x017F;ten,<lb/>
daß er nichts bo&#x0364;&#x017F;es thue, entweder allein oder in<lb/>
Ge&#x017F;ell&#x017F;chafft anderer Leute, daß er &#x017F;ich auch durch<lb/>
andere nicht la&#x017F;&#x017F;e verfu&#x0364;hren, &#x017F;ondern &#x017F;eine Seele<lb/>
von der Welt unbefleckt halte. Wie er nun die&#x017F;es<lb/>
meidet, al&#x017F;o befleißiget er &#x017F;ich unter &#x017F;einer Arbeit<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">o&#x0364;ffters</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[24/0048] Der glaubige Chriſt erweget Der glaubige Chriſt erweget den drey- fachen Sabbath. Aufmunterung Hebr. IV, 9. 11. Es iſt noch eine Ruhe vorhanden dem Vol- cke GOttes. So laſſet uns nun Fleiß thun, einzugehen zu dieſer Ruhe, daß unſer keiner dahinten bleibe. WEnn ein wahrer Chriſt den Sonntag GOtt wohlgefaͤllig hinbringen will, ſo hat er ſich dabey zu erinnern, daß ein dreyfacher Sabbath zu feyren iſt: 1) ein wochentlicher Sabbath, wenn er den Sonntag anwendet zur Betrachtung der Wohlthaten, ſo er von GOtt empfangen; Er muß aber 2) auch feyren einen taͤglichen oder geiſtlichen Sabbath, welcher nicht darin beſte- het, daß man gar die Arbeit unterlaſſen und im- merdar feyren ſolle, ſondern durch den taͤglichen Sabbath wird verſtanden, wenn der Menſch feyret von Suͤnden: wie er des Sonntags feyret von der Hand-Arbeit, ſo feyret er alle Tage von Uppigkeit und Boßheit: er huͤtet ſich, daß er nichts boͤſes rede wider GOtt und den Naͤchſten, daß er nichts boͤſes thue, entweder allein oder in Geſellſchafft anderer Leute, daß er ſich auch durch andere nicht laſſe verfuͤhren, ſondern ſeine Seele von der Welt unbefleckt halte. Wie er nun dieſes meidet, alſo befleißiget er ſich unter ſeiner Arbeit oͤffters

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Auflagennummer hier erschlossen und nicht gesiche… [mehr]

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Matthias Boenig, Benjamin Fiechter, Susanne Haaf, Li Xang: Bearbeitung und strukturelle Auszeichnung der durch die Grepect GmbH bereitgestellten Texttranskription. (2023-05-24T12:24:22Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Britt-Marie Schuster, Alexander Geyken, Susanne Haaf, Christopher Georgi, Frauke Thielert, Linda Kirsten, t.evo: Die Evolution von komplexen Textmustern: Aufbau eines Korpus historischer Zeitungen zur Untersuchung der Mehrdimensionalität des Textmusterwandels

Weitere Informationen:

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/starck_handbuch_1749
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/starck_handbuch_1749/48
Zitationshilfe: Starck, Johann Friedrich: Tägliches Hand-Buch in guten und bösen Tagen. Frankfurt/Leipzig, 1749, S. 24. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/starck_handbuch_1749/48>, abgerufen am 20.05.2024.