Dornen getragen, so können die Glie- der nicht auf Rosen gehen. Ich habe dich geliebet, da du mir gabest Gesund- heit, Glückseligkeit, und da du es mir liessest wohl ergehen, darum wil ich dich auch lieben in Kranckheiten, in Leiden und Schmertzen; ich weiß, du kanst mir helffen, und wirst mir helffen. GOtt hat mich in guten Tagen offt ergetzt; solt ich jetzt auch nicht etwas tragen? Fromm ist GOtt, und schärfft mit Massen sein Gericht, kan mich nicht gantz und gar verlassen, Amen.
Gesang. Mel. Wer nur den lieben GOtt läst etc.
1. HAt dir dein GOtt ein Creutz beschieden, und fließt mit Thränen dein Gesicht, so sey mit deinem GOtt zufrieden, und murre ja darwider nicht, faß deine Seel nur in Gedult, und tröste dich des Höchsten Huld.
2. Sieh! der GOtt, der dich kranck kan machen, und wirfft dich auf das Sterbe-Bett, dem sind es ja gar leichte Sachen, daß er dich wiederum er-
rett;
Der Kranckewil ſein Leiden
Dornen getragen, ſo koͤnnen die Glie- der nicht auf Roſen gehen. Ich habe dich geliebet, da du mir gabeſt Geſund- heit, Gluͤckſeligkeit, und da du es mir lieſſeſt wohl eꝛgehen, darum wil ich dich auch lieben in Kranckheiten, in Leiden und Schmertzen; ich weiß, du kanſt mir helffen, und wirſt mir helffen. GOtt hat mich in guten Tagen offt ergetzt; ſolt ich jetzt auch nicht etwas tragen? Fromm iſt GOtt, und ſchaͤrfft mit Maſſen ſein Gericht, kan mich nicht gantz und gar verlaſſen, Amen.
Geſang. Mel. Wer nur den lieben GOtt laͤſt ꝛc.
1. HAt dir dein GOtt ein Creutz beſchieden, und fließt mit Thraͤnen dein Geſicht, ſo ſey mit deinem GOtt zufrieden, und murre ja darwider nicht, faß deine Seel nur in Gedult, und troͤſte dich des Hoͤchſten Huld.
2. Sieh! der GOtt, der dich kranck kan machen, und wirfft dich auf das Sterbe-Bett, dem ſind es ja gar leichte Sachen, daß er dich wiederum er-
rett;
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><p><pbfacs="#f0482"n="454"/><fwplace="top"type="header">Der Kranckewil ſein Leiden</fw><lb/>
Dornen getragen, ſo koͤnnen die Glie-<lb/>
der nicht auf Roſen gehen. Ich habe<lb/>
dich geliebet, da du mir gabeſt Geſund-<lb/>
heit, Gluͤckſeligkeit, und da du es mir<lb/>
lieſſeſt wohl eꝛgehen, darum wil ich dich<lb/>
auch lieben in Kranckheiten, in Leiden<lb/>
und Schmertzen; ich weiß, du kanſt mir<lb/>
helffen, und wirſt mir helffen. GOtt<lb/>
hat mich in guten Tagen offt ergetzt;<lb/>ſolt ich jetzt auch nicht etwas tragen?<lb/>
Fromm iſt GOtt, und ſchaͤrfft mit<lb/>
Maſſen ſein Gericht, kan mich nicht<lb/>
gantz und gar verlaſſen, Amen.</p></div><lb/><milestonerendition="#hr"unit="section"/><lb/><divn="3"><head><hirendition="#fr">Geſang.</hi><lb/>
Mel. Wer nur den lieben GOtt laͤſt ꝛc.</head><lb/><p>1.<lb/><hirendition="#in">H</hi>At dir dein GOtt ein Creutz beſchieden, und<lb/>
fließt mit Thraͤnen dein Geſicht, ſo ſey mit<lb/>
deinem GOtt zufrieden, und murre ja darwider<lb/>
nicht, faß deine Seel nur in Gedult, und troͤſte dich<lb/>
des Hoͤchſten Huld.</p><lb/><p>2. Sieh! der GOtt, der dich kranck kan machen,<lb/>
und wirfft dich auf das Sterbe-Bett, dem ſind<lb/>
es ja gar leichte Sachen, daß er dich wiederum er-<lb/><fwplace="bottom"type="catch">rett;</fw><lb/></p></div></div></div></body></text></TEI>
[454/0482]
Der Kranckewil ſein Leiden
Dornen getragen, ſo koͤnnen die Glie-
der nicht auf Roſen gehen. Ich habe
dich geliebet, da du mir gabeſt Geſund-
heit, Gluͤckſeligkeit, und da du es mir
lieſſeſt wohl eꝛgehen, darum wil ich dich
auch lieben in Kranckheiten, in Leiden
und Schmertzen; ich weiß, du kanſt mir
helffen, und wirſt mir helffen. GOtt
hat mich in guten Tagen offt ergetzt;
ſolt ich jetzt auch nicht etwas tragen?
Fromm iſt GOtt, und ſchaͤrfft mit
Maſſen ſein Gericht, kan mich nicht
gantz und gar verlaſſen, Amen.
Geſang.
Mel. Wer nur den lieben GOtt laͤſt ꝛc.
1.
HAt dir dein GOtt ein Creutz beſchieden, und
fließt mit Thraͤnen dein Geſicht, ſo ſey mit
deinem GOtt zufrieden, und murre ja darwider
nicht, faß deine Seel nur in Gedult, und troͤſte dich
des Hoͤchſten Huld.
2. Sieh! der GOtt, der dich kranck kan machen,
und wirfft dich auf das Sterbe-Bett, dem ſind
es ja gar leichte Sachen, daß er dich wiederum er-
rett;
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Sie haben einen Fehler gefunden?
Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform
DTAQ melden.
Kommentar zur DTA-Ausgabe
Auflagennummer hier erschlossen und nicht gesiche… [mehr]
Auflagennummer hier erschlossen und nicht gesichert. Die 3. Auflage erschien 1738 (z.B. VD 18 10928979).
Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert.
Weitere Informationen …
Matthias Boenig, Benjamin Fiechter, Susanne Haaf, Li Xang: Bearbeitung und strukturelle Auszeichnung der durch die Grepect GmbH bereitgestellten Texttranskription.
(2023-05-24T12:24:22Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Starck, Johann Friedrich: Tägliches Hand-Buch in guten und bösen Tagen. Frankfurt/Leipzig, 1749, S. 454. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/starck_handbuch_1749/482>, abgerufen am 22.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.