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Starck, Johann Friedrich: Tägliches Hand-Buch in guten und bösen Tagen. Frankfurt/Leipzig, 1749.

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Der Krancke betet vor den Genuß
Haben Fromme gewünschet, daß ihr letztes Wort
JEsus, ihre letzte Speise das heilige Abendmahl
und ihre letzte Gedancke der am Creutz hangende
blutige JEsus seyn möge, wie soll denn nicht sich
ein Krancker freuen, wenn er des einen Stücks
auf seinem Krancken-Bette theilhafftig wird, und
nicht zweiffeln, daß zu den übrigen beyden GOtt
ihm die Gnade auch geben werde? 5) Wenn man
aber das heilige Abendmahl auf dem Krancken-
Bette empfangen wolte, um dadurch wieder ge-
sund zu werden, so wäre es höchst unrecht, und
ein Aberglaube.



Gebet.

LIebster JEsu, ich bin Willens, an-
jetzo das von dir eingesetzte Liebes-
Mahl, da ich auf meinem Kranckbette
darnieder liege, zu empfangen, weil
ich nicht weiß, wann ich von der Welt
werde abscheiden. Damit ich aber nicht
ohne dich vor dem Gericht GOttes
erscheinen möge, so wil ich noch, die-
weil ich lebe, mich von neuem mit dir
vereinigen, auf daß du in mir, und ich
in dir sey und verbleibe. Ich will

anje-

Der Krancke betet vor den Genuß
Haben Fromme gewuͤnſchet, daß ihr letztes Wort
JEſus, ihre letzte Speiſe das heilige Abendmahl
und ihre letzte Gedancke der am Creutz hangende
blutige JEſus ſeyn moͤge, wie ſoll denn nicht ſich
ein Krancker freuen, wenn er des einen Stuͤcks
auf ſeinem Krancken-Bette theilhafftig wird, und
nicht zweiffeln, daß zu den uͤbrigen beyden GOtt
ihm die Gnade auch geben werde? 5) Wenn man
aber das heilige Abendmahl auf dem Krancken-
Bette empfangen wolte, um dadurch wieder ge-
ſund zu werden, ſo waͤre es hoͤchſt unrecht, und
ein Aberglaube.



Gebet.

LIebſter JEſu, ich bin Willens, an-
jetzo das von dir eingeſetzte Liebes-
Mahl, da ich auf meinem Kranckbette
darnieder liege, zu empfangen, weil
ich nicht weiß, wann ich von der Welt
werde abſcheiden. Damit ich aber nicht
ohne dich vor dem Gericht GOttes
erſcheinen moͤge, ſo wil ich noch, die-
weil ich lebe, mich von neuem mit dir
vereinigen, auf daß du in mir, und ich
in dir ſey und verbleibe. Ich will

anje-
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[468/0496] Der Krancke betet vor den Genuß Haben Fromme gewuͤnſchet, daß ihr letztes Wort JEſus, ihre letzte Speiſe das heilige Abendmahl und ihre letzte Gedancke der am Creutz hangende blutige JEſus ſeyn moͤge, wie ſoll denn nicht ſich ein Krancker freuen, wenn er des einen Stuͤcks auf ſeinem Krancken-Bette theilhafftig wird, und nicht zweiffeln, daß zu den uͤbrigen beyden GOtt ihm die Gnade auch geben werde? 5) Wenn man aber das heilige Abendmahl auf dem Krancken- Bette empfangen wolte, um dadurch wieder ge- ſund zu werden, ſo waͤre es hoͤchſt unrecht, und ein Aberglaube. Gebet. LIebſter JEſu, ich bin Willens, an- jetzo das von dir eingeſetzte Liebes- Mahl, da ich auf meinem Kranckbette darnieder liege, zu empfangen, weil ich nicht weiß, wann ich von der Welt werde abſcheiden. Damit ich aber nicht ohne dich vor dem Gericht GOttes erſcheinen moͤge, ſo wil ich noch, die- weil ich lebe, mich von neuem mit dir vereinigen, auf daß du in mir, und ich in dir ſey und verbleibe. Ich will anje-

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Zitationshilfe: Starck, Johann Friedrich: Tägliches Hand-Buch in guten und bösen Tagen. Frankfurt/Leipzig, 1749, S. 468. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/starck_handbuch_1749/496>, abgerufen am 22.11.2024.