sie hat seine Lieb empfunden, o der süssen Freuden- Stunden!
2. Dieses war auch mein Verlangen, JEsum selig zu empfangen, nun empfind ich Ruh und Frie- den, JEsu Reich ist mir beschieden, wie hoch ist mein Hertz geehret, da mein JEsus eingekehret, da er in mein Hertz gekommen, und die Wohnung da genommen.
3. Er sol auch mein Hertz regieren, es mit Licht und Recht auszieren, Seele, Geist und alle Sinnen, Worte, Wercke und Beginnen, sollen stets in allen Dingen, was mein JEsus wil, voll- bringen, ich wil nichts mehr thun und dencken, ich wil JEsu gantz mich schencken.
4. Durch ihn wil ich heilig werden, daß ich, weil ich leb auf Erden, auch mein Geist, samt Seel und Leibe, mit ihm fest vereinigt bleibe; er sol meinen Geist durch dringen, und dadurch mich dahin bringen, daß ich, wie ein wahrer Rebe, in ihm, wie ein Weinstock, lebe.
5. JEsus, JEsus sol mich stärcken, daß in meinem Thun und Wercken, ich befördre seine Ehre, sonsten aber nichts begehre, und dem Bösen widerstehe, im Gehorsam ihm nachgehe. JEsu! ach laß mirs gelingen, und viel Glaubens-Früch- te bringen.
6. Ach! laß doch in solchem Stande reissen meine Lebens-Bande, ach! laß mich in solchem Leben meinen Geist dereinst aufgeben; laß in meinen Todes-Stunden mich fest seyn mit dir
ver-
Der Krancke betet nach dem Genuß
ſie hat ſeine Lieb empfunden, o der ſuͤſſen Freuden- Stunden!
2. Dieſes war auch mein Verlangen, JEſum ſelig zu empfangen, nun empfind ich Ruh und Frie- den, JEſu Reich iſt mir beſchieden, wie hoch iſt mein Hertz geehret, da mein JEſus eingekehret, da er in mein Hertz gekommen, und die Wohnung da genommen.
3. Er ſol auch mein Hertz regieren, es mit Licht und Recht auszieren, Seele, Geiſt und alle Sinnen, Worte, Wercke und Beginnen, ſollen ſtets in allen Dingen, was mein JEſus wil, voll- bringen, ich wil nichts mehr thun und dencken, ich wil JEſu gantz mich ſchencken.
4. Durch ihn wil ich heilig werden, daß ich, weil ich leb auf Erden, auch mein Geiſt, ſamt Seel und Leibe, mit ihm feſt vereinigt bleibe; er ſol meinen Geiſt durch dringen, und dadurch mich dahin bringen, daß ich, wie ein wahrer Rebe, in ihm, wie ein Weinſtock, lebe.
5. JEſus, JEſus ſol mich ſtaͤrcken, daß in meinem Thun und Wercken, ich befoͤrdre ſeine Ehre, ſonſten aber nichts begehre, und dem Boͤſen widerſtehe, im Gehorſam ihm nachgehe. JEſu! ach laß mirs gelingen, und viel Glaubens-Fruͤch- te bringen.
6. Ach! laß doch in ſolchem Stande reiſſen meine Lebens-Bande, ach! laß mich in ſolchem Leben meinen Geiſt dereinſt aufgeben; laß in meinen Todes-Stunden mich feſt ſeyn mit dir
ver-
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><p><pbfacs="#f0508"n="480"/><fwplace="top"type="header">Der Krancke betet nach dem Genuß</fw><lb/><milestonerendition="#hr"unit="section"/><lb/>ſie hat ſeine Lieb empfunden, o der ſuͤſſen Freuden-<lb/>
Stunden!</p><lb/><p>2. Dieſes war auch mein Verlangen, JEſum<lb/>ſelig zu empfangen, nun empfind ich Ruh und Frie-<lb/>
den, JEſu Reich iſt mir beſchieden, wie hoch iſt<lb/>
mein Hertz geehret, da mein JEſus eingekehret,<lb/>
da er in mein Hertz gekommen, und die Wohnung<lb/>
da genommen.</p><lb/><p>3. Er ſol auch mein Hertz regieren, es mit<lb/>
Licht und Recht auszieren, Seele, Geiſt und alle<lb/>
Sinnen, Worte, Wercke und Beginnen, ſollen<lb/>ſtets in allen Dingen, was mein JEſus wil, voll-<lb/>
bringen, ich wil nichts mehr thun und dencken, ich<lb/>
wil JEſu gantz mich ſchencken.</p><lb/><p>4. Durch ihn wil ich heilig werden, daß ich,<lb/>
weil ich leb auf Erden, auch mein Geiſt, ſamt<lb/>
Seel und Leibe, mit ihm feſt vereinigt bleibe; er<lb/>ſol meinen Geiſt durch dringen, und dadurch mich<lb/>
dahin bringen, daß ich, wie ein wahrer Rebe, in<lb/>
ihm, wie ein Weinſtock, lebe.</p><lb/><p>5. JEſus, JEſus ſol mich ſtaͤrcken, daß in<lb/>
meinem Thun und Wercken, ich befoͤrdre ſeine<lb/>
Ehre, ſonſten aber nichts begehre, und dem Boͤſen<lb/>
widerſtehe, im Gehorſam ihm nachgehe. JEſu!<lb/>
ach laß mirs gelingen, und viel Glaubens-Fruͤch-<lb/>
te bringen.</p><lb/><p>6. Ach! laß doch in ſolchem Stande reiſſen<lb/>
meine Lebens-Bande, ach! laß mich in ſolchem<lb/>
Leben meinen Geiſt dereinſt aufgeben; laß in<lb/>
meinen Todes-Stunden mich feſt ſeyn mit dir<lb/><fwplace="bottom"type="catch">ver-</fw><lb/></p></div></div></div></body></text></TEI>
[480/0508]
Der Krancke betet nach dem Genuß
ſie hat ſeine Lieb empfunden, o der ſuͤſſen Freuden-
Stunden!
2. Dieſes war auch mein Verlangen, JEſum
ſelig zu empfangen, nun empfind ich Ruh und Frie-
den, JEſu Reich iſt mir beſchieden, wie hoch iſt
mein Hertz geehret, da mein JEſus eingekehret,
da er in mein Hertz gekommen, und die Wohnung
da genommen.
3. Er ſol auch mein Hertz regieren, es mit
Licht und Recht auszieren, Seele, Geiſt und alle
Sinnen, Worte, Wercke und Beginnen, ſollen
ſtets in allen Dingen, was mein JEſus wil, voll-
bringen, ich wil nichts mehr thun und dencken, ich
wil JEſu gantz mich ſchencken.
4. Durch ihn wil ich heilig werden, daß ich,
weil ich leb auf Erden, auch mein Geiſt, ſamt
Seel und Leibe, mit ihm feſt vereinigt bleibe; er
ſol meinen Geiſt durch dringen, und dadurch mich
dahin bringen, daß ich, wie ein wahrer Rebe, in
ihm, wie ein Weinſtock, lebe.
5. JEſus, JEſus ſol mich ſtaͤrcken, daß in
meinem Thun und Wercken, ich befoͤrdre ſeine
Ehre, ſonſten aber nichts begehre, und dem Boͤſen
widerſtehe, im Gehorſam ihm nachgehe. JEſu!
ach laß mirs gelingen, und viel Glaubens-Fruͤch-
te bringen.
6. Ach! laß doch in ſolchem Stande reiſſen
meine Lebens-Bande, ach! laß mich in ſolchem
Leben meinen Geiſt dereinſt aufgeben; laß in
meinen Todes-Stunden mich feſt ſeyn mit dir
ver-
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Sie haben einen Fehler gefunden?
Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform
DTAQ melden.
Kommentar zur DTA-Ausgabe
Auflagennummer hier erschlossen und nicht gesiche… [mehr]
Auflagennummer hier erschlossen und nicht gesichert. Die 3. Auflage erschien 1738 (z.B. VD 18 10928979).
Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert.
Weitere Informationen …
Matthias Boenig, Benjamin Fiechter, Susanne Haaf, Li Xang: Bearbeitung und strukturelle Auszeichnung der durch die Grepect GmbH bereitgestellten Texttranskription.
(2023-05-24T12:24:22Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Starck, Johann Friedrich: Tägliches Hand-Buch in guten und bösen Tagen. Frankfurt/Leipzig, 1749, S. 480. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/starck_handbuch_1749/508>, abgerufen am 22.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.